James Bond 18: Eisbrecher. John Gardner

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James Bond 18: Eisbrecher - John  Gardner James Bond

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die alte Elite der Doppelnullabteilung mit ihrer dazugehörigen »Lizenz, in Ausübung der Pflicht zu töten« mittlerweile aus dem Service entfernt worden war, war Bond immer noch fest in seiner Rolle als 007 verwurzelt. Der grimmige Leiter des Service, den alle nur als M kannten, war diesbezüglich sehr konkret gewesen: »Soweit es mich betrifft, werden Sie 007 bleiben. Ich werde die volle Verantwortung für Sie übernehmen, und Sie werden wie immer ausschließlich von mir Befehle und Aufträge entgegennehmen. Es gibt Augenblicke, in denen dieses Land einen Problemlöser braucht – ein stumpfes Werkzeug –, und bei Gott, den wird es bekommen.«

      Offiziell war Bond das, was der amerikanische Geheimdienst als »Einzelexemplar« bezeichnete – ein umherziehender Fallmitarbeiter, dem bei besonderen Aufträgen freie Hand gelassen wurde, zum Beispiel bei der genialen verdeckten Ermittlung, die er während des Falklandkriegs von 1982 geleistet hatte. Damals war er sogar – nicht identifiziert – in einem Fernsehnachrichtenbericht aufgetaucht, aber darüber war genau wie über alles andere Gras gewachsen.

      Um Bond in professioneller Topform zu halten, schaffte es M für gewöhnlich, mindestens eine zermürbende Feldeinsatzübung pro Jahr zu arrangieren. Dieses Mal war es der Umgang mit kaltem Klima gewesen, und Bond hatte den Befehl erst kurzfristig erhalten, sodass ihm nur wenig Zeit geblieben war, sich auf die Strapazen vorzubereiten.

      Während des Winters trainierten Mitglieder der SAS-Einheiten regelmäßig im Schnee in Norwegen. Dieses Jahr hatte M ein weiteres Risiko hinzugefügt und dafür gesorgt, dass Bond eine Trainingsübung am Polarkreis ausführte, und zwar verdeckt und ohne die Erlaubnis des Landes, in dem er operieren sollte – Finnland.

      Die Operation, die weder bösartige noch bedrohliche Begleiterscheinungen hatte, beinhaltete eine Woche Überlebenstraining in der Gesellschaft zweier SAS-Männer und zweier Offiziere des SBS.

      Das Militär- und Marinepersonal würde es schwerer haben als Bond, denn ihr Teil würde zwei heimliche Grenzüberschreitungen erfordern – von Norwegen nach Schweden und dann, immer noch im Geheimen, weiter über die finnische Grenze, um Bond in Lappland zu treffen.

      Dort würde die Gruppe, wie man es nannte, für sieben Tage »vom Gürtel leben«: Sie mussten ausschließlich mit dem Allernötigsten überleben, das sie an speziell entwickelten Gürteln bei sich trugen. Ihre Mission bestand darin, in schwierigem Terrain zu überleben und gleichzeitig unentdeckt zu bleiben und sich nicht identifizieren zu lassen.

      Auf diese Woche würden weitere vier Tage folgen, in denen Bond als Anführer fungieren sollte. Sie würden an der Grenze zwischen Finnland und der Sowjetunion entlanglaufen und versuchen, Bild- und Tonaufnahmen zu machen. Danach würden Sie sich trennen – die SAS- und die SBS-Männer sollten in einer abgelegenen Gegend von einem Hubschrauber abgeholt werden, während Bond eine andere Route nahm.

      Soweit es Bond betraf, gab es in Finnland keine Schwierigkeiten mit der Tarnung. Er musste seinen Saab Turbo – das »Silberbiest«, wie er ihn nannte – allerdings noch unter harten Winterbedingungen testen.

      Saab-Scania hielt jedes Jahr einen anspruchsvollen Winterfahrkurs am Polarkreis in der Nähe des finnischen Skigebiets Rovaniemi ab. Eine Einladung für die Teilnahme an diesem Kurs zu erhalten, war leicht und kostete lediglich ein paar Telefonate. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden hatte Bond sein Auto – komplett mit all seinen geheimen »Extras«, die er auf eigene Kosten von Communications Control Systems hatte einbauen lassen – nach Finnland verfrachtet. Dann flog Bond über Helsinki nach Rovaniemi, um sich dort mit den Autoexperten zu treffen, darunter sein alter Freund Erik Carlsson und der adrette Simo Lampinen.

      Der Fahrkurs dauerte nur ein paar Tage. Anschließend verließ Bond – nach einer Unterhaltung mit dem massigen Erik Carlsson, der versprach, ein Auge auf das Silberbiest zu haben – das Hotel in der Nähe von Rovaniemi in den frühen Stunden eines bitterkalten Morgens.

      Die Winterkleidung, dachte er, würde sein Ansehen bei den Damen zu Hause kaum verbessern. Thermounterwäsche war für gewisse Aktivitäten kaum förderlich. Über der langen Unterhose trug er einen Trainingsanzug, einen dicken Rollkragenpullover, sowie eine gepolsterte Skihose und die dazugehörige Jacke, während seine Füße fest in Mukluk-Stiefel geschnürt waren. Eine Thermokapuze, ein Schal, eine Wollmütze und eine Schneebrille schützten sein Gesicht. Handschuhe mit Lederstulpen hielten seine Hände warm. Eine kleine Tasche enthielt das Nötigste, darunter seine eigene Version des SAS/SBS-Militärgürtels.

      Bond stapfte durch den Schnee, der ihm auf den leichteren Wegabschnitten bis zu den Knien reichte, und achtete darauf, nicht von dem schmalen Weg abzukommen, den er während der Tageslichtstunden ausgekundschaftet hatte. Eine falsche Bewegung nach rechts oder links konnte ihn in Schneeverwehungen führen, die tief genug waren, um ein kleines Auto zu bedecken.

      Das Schneemobil war genau dort, wo die Unterweisungsoffiziere gesagt hatten. Niemand würde fragen, wie es dort hingelangt war. Schneemobile ließen sich mit ausgeschaltetem Motor nur schwer handhaben, und Bond brauchte gute zehn Minuten, um dieses hier aus seinem Versteck unter schweren und unnachgiebigen Tannenzweigen zu ziehen. Dann zerrte er das Fahrzeug zum höchsten Punkt eines langen Abhangs, der fast einen Kilometer weit bergab führte. Ein kleiner Stoß genügte, und die Maschine bewegte sich vorwärts. Bond blieb gerade noch genug Zeit, um auf den Sattel zu springen und seine Beine in die Schutzabschirmungen zu befördern.

      Das Schneemobil glitt lautlos den langen Abhang hinunter und kam schließlich zum Stehen, als die Wucht des Schwungs nachließ. Obwohl Geräusche leicht über den Schnee weitergetragen wurden, war er nun weit genug vom Hotel entfernt, um den Motor gefahrlos starten zu können – nachdem er seine Position mit dem Kompass überprüft und seine Karte mit einer abgeschirmten Taschenlampe betrachtet hatte. Der kleine Motor erwachte zum Leben. Bond öffnete das Drosselventil, legte den Gang ein und begann seine Reise. Er brauchte vierundzwanzig Stunden zum Treffpunkt mit seinen Kollegen.

      Rovaniemi war eine ideale Wahl gewesen. Von der Stadt aus konnte man sich schnell Richtung Norden in einsamere Gegenden bewegen. Außerdem waren es mit einem Schneemobil nur ein paar Stunden bis zu den leichter zugänglichen Stellen entlang der russisch-finnischen Grenze, zu Orten wie Salla, dem Schauplatz großer Schlachten während des Krieges zwischen den Russen und den Finnen von 1939–40. Weiter nördlich wurde das Grenzgebiet unwirtlicher.

      Während des Sommers war dieser Teil des Polarkreises nicht unangenehm, aber im Winter, wenn Schneestürme, extreme Minustemperaturen und heftiger Schneefall die Herrschaft übernahmen, konnte das Land für die Unvorsichtigen trügerisch und grausam sein.

      Sobald alles vorbei war und er die beiden Übungen mit der SAS und der SBS hinter sich hatte, würde Bond zweifellos erschöpft sein und Erholung, Schlaf sowie Entspannung von der Art brauchen, die er nur in London finden konnte. Während der schlimmsten Augenblicke seiner Strapazen war er mit den Gedanken tatsächlich in seiner gemütlichen Wohnung in Chelsea. Daher war er bei seiner Rückkehr nach Rovaniemi ein paar Wochen später nicht darauf vorbereitet gewesen, dass sein Körper nur so vor Energie und Fitness strotzen würde. Überrascht stellte er fest, dass er sich seit einer ganzen Weile nicht mehr so gefühlt hatte.

      Nach seiner Rückkehr in den frühen Morgenstunden huschte er ins Ounasvaara Polar Hotel – wo Saab sein Winterfahrhauptquartier hatte – und hinterließ eine Nachricht für Erik Carlsson, in der stand, dass er ausführliche Anweisungen für den Transport des Silberbiests schicken werde. Dann fuhr er per Anhalter zum Flughafen und stieg in die nächste Maschine nach Helsinki. Zu diesem Zeitpunkt plante er, die nächste Verbindung direkt nach London zu nehmen.

      Erst als sich die DC9-50 gegen zwölf Uhr dreißig Helsinkis Vantaa-Flughafen näherte, dachte James Bond an Paula Vacker. Der Gedanke ließ ihn nicht los, was zweifellos auch an seinem neu entdeckten Wohlergehen und der körperlichen Fitness lag.

      Als das Flugzeug landete,

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