Manipuliert. Teri Terry

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Manipuliert - Teri Terry

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vom Fleck.«

      Der Mann wird nach draußen bugsiert.

      »Wo bringen Sie ihn hin?«, fragt Kai.

      »Ruhe!«

      Die Tür geht auf, die Laborantin erscheint erneut, diesmal ein wenig bleicher. »Nächster!«

      »Du!« Die Waffe ist auf Kai gerichtet, er erhebt sich.

      Ich habe Angst um ihn. Hat die Maschine bloß gesponnen, wie die Laborantin vermutet hat? Und wenn es noch mal passiert?

      Moment mal. Der Alarm ging los, als ich mich in der Röhre umgesehen habe. Habe ich vielleicht den Alarm ausgelöst?

      Mir wird schlecht. Die Wache hat den Mann geschlagen und weggeschleppt. Was werden sie mit ihm machen?

      Ich rücke so weit wie möglich von Kai ab, sodass ich aber noch mitbekomme, was vor sich geht. Kai legt sich auf die Liege. Die Maschine surrt und gibt komische Geräusche von sich.

      Dann verstummt sie. Ängstlich warte ich auf den Alarm, doch alles bleibt still.

      Als Kai durch die Tür kommt, sause ich zu ihm und drücke ihn, auch wenn er es nicht merkt.

      »Geh da rein«, sagt die Laborantin und deutet zu einer Tür am anderen Ende des Zimmers.

      Ich folge ihm in ein Büro. Dort sitzt eine Frau am Schreibtisch, vor sich einen Computer und Papiere.

      »Nimm Platz«, sagt sie und zeigt auf einen Stuhl gegenüber vom Schreibtisch. »Wie heißt du?«

      Fast hätte Kai es verpatzt und seinen richtigen Namen genannt, schnell hustet er noch und sagt: »John MacIver.«

      »Bist du allein gekommen?«

      Kai schüttelt den Kopf. »Nein, mit meinem Onkel. Er war gleich nach mir dran.«

      »Gut, dann warten wir noch einen Moment.«

      Kurz darauf tritt Bobby ein.

      Die Frau stellt Fragen, gibt Namen, Adressen, Geburtsdaten und Beschäftigung in den Computer ein. Kai ist angeblich Schüler. Bobby ist Golfprofi. Das ist mir neu.

      »Was passiert nun?«, fragt Bobby. »Dürfen wir die Quarantänezone jetzt verlassen?«

      »Es gibt noch eine letzte Phase.« Sie drückt einen Summer am Schreibtisch und eine Tür geht auf. Dahinter stehen zwei Soldaten in Schutzanzügen. »Folgen Sie uns«, sagt einer.

      Kai und Bobby werden innerhalb der Raststätte zu einer weiteren Tür geführt, die wohl ursprünglich mal zu einem Zeitungskiosk gehört hat. Man sagt ihnen, dort müssten sie rein, und wenn sie nach vierundzwanzig Stunden noch am Leben seien, dürften sie gehen.

      Kaum wird die Tür geöffnet, sausen ein Mädchen und ein Junge darauf zu, aber die Wachen drängen sie zurück. Das Mädchen kenne ich schon aus dem Warteraum.

      Die Tür fällt ins Schloss und wird verriegelt.

      Die beiden Kinder sind nicht die Einzigen im Raum. Insgesamt sind es bestimmt um die vierzig Leute, Männer, Frauen und Kinder. Manche stehen, andere sitzen, haben die Arme um sich geschlungen, die Gesichter ausdruckslos, die Augen weit aufgerissen. Manche liegen auch am Boden.

      »Wo ist unser Daddy?«, fragt das kleine Mädchen. »Er war doch vor euch dran. Warum ist er nicht hier?«

      Mit jedem Wort wird ihre Stimme lauter und hysterischer, bis sie am Ende schreit.

      Alle schauen voller Angst und Abscheu zu den beiden Kindern hinüber.

      »Dein Vater hat wohl den Test nicht bestanden«, sagt eine Frau anklagend. »Er hat nur so getan, als wäre er immun. Doch jetzt haben sie ihn erwischt!«

      »Nein, nein, das stimmt nicht!«, antwortet das Mädchen. »Wir sind alle immun! Nur unsere Mummy nicht …« Ihr bricht die Stimme weg. »Daddy ist nicht krank geworden wie Mummy.«

      Wütend und verängstigt funkeln die Leute die Kinder an. Bobby fixiert sie so lange, bis sie den Blick senken. »Ihr solltet euch schämen. Das sind doch Kinder!«

      Bobby kniet sich vor die beiden. »Tut mir leid, aber wir wissen nicht, wo euer Daddy ist. Soldaten haben ihn abgeführt.«

      Eine Frau, die am Boden liegt, schaut lustlos herüber. »Heute Morgen, als ich kam, hat auch jemand den Test nicht bestanden. Den haben sie mit den Toten zum Scheiterhaufen gebracht, gefesselt und ins Feuer geworfen.«

      Ungläubig sehe ich die Frau an. Musste sie das sagen? Die Kinder heulen beide und ich möchte mit einstimmen. Ihre Mutter ist schon tot, nun auch noch ihr Vater … war das wirklich meine Schuld?

      »Das können die doch nicht machen, bloß weil einer den Test nicht besteht«, meint Kai. »Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.«

      »Der hat nur so getan, als wäre er immun. Deshalb haben sie ihn ins Feuer geworfen«, entgegnet die Frau.

      »Er war ein Überlebender, muss so sein«, flüstert jemand und krümmt sich vor Schmerzen. »Ich dachte, ich wäre immun, aber da habe ich mich wohl geirrt. Der Mann hat im Warteraum neben mir gesessen. Er hat mich angesteckt.«

      Bobby nimmt die weinenden Kinder in den Arm, versucht, sie zu trösten; Kai steht hilflos daneben. Er weiß nicht, was er tun soll. Ich auch nicht.

      Neben dem Mann, der sich gerade zu Wort gemeldet hat, gibt es noch weitere Erkrankte, die auf Matratzen am Boden liegen, weinen. Sie haben es.

      Unter ihnen ist auch ein Mädchen, das im Sterben liegt. Sie ist vielleicht dreizehn oder vierzehn, etwas älter als ich.

      Hi, sage ich.

      Ihr fallen gleich die Augen aus dem Kopf, so überrascht ist sie, mich zu sehen. Zum Glück schreit sie nicht los.

      »Hi«, raunt sie. Leckt sich über die Lippen, sieht mich verschüchtert an. »Was bist du?«

       Ich bin ein Geist. Könntest du meinem Bruder eine Botschaft übermitteln? Ohne dass es die anderen im Raum mitkriegen?

      Sie zuckt die Achseln. »Sonst habe ich ja nichts zu tun. Wer ist es denn?«

      Kai. Einer von den beiden, die gerade hereingekommen sind. Der Jüngere.

      Das Mädchen gestikuliert, bis Kai auf sie aufmerksam wird. Sie winkt ihn zu sich ran. »Kai?«

      Er ist erschrocken. »Woher weißt du, wie ich heiße?«

      »Deine Schwester hat es mir gesagt. Ich soll dir was ausrichten.«

      Kai kniet sich zu ihr. »Wie heißt du?«

      »Jody.«

      »Hi, Jody.« Er nimmt ihre Hand. »Okay, was will meine Schwester mir denn sagen?«

      Sag ihm: Ich finde Shay. Egal, wo sie ist, ich finde sie.

      Jody wiederholt meine Worte.

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