Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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vor ihm neigte. Dann stolzierte er weiter wie ein alter Haudegen, der alle in seine großen Arme schließen wollte, und blieb doch abermals stehen, als müsste er selbst überlegen, was die Etikette für einen Fall wie diesen vorsah.

      Die Tür schloss sich, nun waren allein sie mit dem Herrn der goldenen Halle.

      Eine Familie – zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder vereint ...

      Ein seltsam weicher Ausdruck trat in seine großen Augen.

      »Hallo, Mom«, sagte Anson Argyris.

      4.

      Männer bei der Arbeit

      Der Fußweg endete vor einem Tor in einer Mauer, hinter der sich die struppigen Bäume von Reginald Bulls Garten erhoben. Eine Weile stand Perry Rhodan vor dem Eingang und wartete auf Antwort, doch weder der Bewohner noch das Haus reagierten auf das Betätigen der Sprechanlage. Vielleicht schlief das Haus komplett, oder nur die Türklingel war abgestellt. Vielleicht schlief Bull. Andererseits war es helllichter Tag, und nach Auskunft der Flotte war Bull zu Hause.

      Rhodan hatte nicht schlecht gestaunt, als er mit dem Flottenkommando Kontakt aufgenommen und sein alter Schulfreund Marcus Everson das Gespräch entgegengenommen hatte. Alt im Wortsinn – tiefe Falten zeichneten sein Gesicht. Zwar hatte Everson bereits in der Vergangenheit das Amt des Stellvertretenden Systemadmirals ausgeübt, aber das war lange her.

      »Reginald hat sich seit Tagen nicht mehr blicken lassen.« Aus Eversons Stimme hatte kein Vorwurf geklungen. »Bitte richte ihm aus, dass wir uns langsam Sorgen machen.«

      »Danke, Marcus. Es tut gut, dich zu sehen.«

      »Ebenso, Perry.«

      Rhodan lauschte. Nur das Rauschen der Blätter, ein paar Vögel, der ferne Verkehr ... Dann glaubte er, aus Richtung des Hauses ferne Geräusche zu hören.

      Er wusste, dass Bulls Sicherheitssysteme nicht die besten waren. Aber falls er einen Alarm auslöste, wäre das durchaus peinlich. Rhodan sprang in die Höhe, drückte sich an der Mauer hoch und schwang sich darüber.

      Das Grundstück war groß, aber nicht riesig. Eine Rasenfläche mit ein paar Bäumen, ein kleiner, trockener Pool, in dem sich Blätter sammelten, und Bulls privates Landefeld, daneben die große Garage. Ähnlich wie Rhodans eigenes Grundstück, aber etwas pragmatischer und in den zurückliegenden Monaten augenscheinlich schlecht gepflegt.

      Rhodan folgte dem Weg zum Haus und klopfte. Keine Reaktion. Das Eingabefeld für den Öffnungscode neben der Tür jedoch leuchtete grün. Allmählich machte sich auch Rhodan Sorgen. Dass Bull für niemanden erreichbar war, sich aber in einem unverschlossenen Haus versteckte, war nicht gut. Er drückte die Tür auf und trat ein.

      »Reg?«

      Ein dicker Geruch nach Fertiggerichten, alter Kleidung und verbrauchter Luft schlug ihm entgegen. Die Jalousien waren heruntergelassen, auf den Tischen und Stühlen des Wohnzimmers stapelten sich Teller, Verpackungsmüll und Gläser. Mücken tanzten im Halbdunkel, und die Holzbalken an der Decke waren von der Salzluft angegriffen und benötigten dringend einen neuen Anstrich. Rhodan versuchte sich zu erinnern, wann er Bull das letzte Mal zu Hause besucht hatte. Es musste länger her sein, als er sich eingestehen mochte, denn ihm fiel wieder ein, dass Autum Legacy sich damals noch darüber beklagt hatte, dass der Bungalow zwar durchaus im Stil der Achtziger eingerichtet war, aber der falschen Achtziger. Und die gegenseitigen Besuche von ihm und Thora sowie Reginald und Autum waren schon eine ganze Weile kein Thema mehr.

      »Reg!«

      Rhodan eilte zur Küche. Auch dort bot sich ein Bild der Verwahrlosung. Eine dicke Fettschicht hatte Herd und Töpfe überzogen, der Boden war voller Krümel, und in der Spüle stapelten sich leere Flaschen. Insbesondere die Whiskyflaschen gaben Rhodan zu denken. Bull hatte schon immer gern einen guten Tropfen genossen, aber er war nie ein Trinker gewesen.

      Auf der Wohnzimmeranrichte stand ein gerahmtes Foto von Bulls Töchtern. Daneben lag ein weiteres Bild auf dem Gesicht. Rhodan richtete es auf: Es zeigte Reginald Bull, Autum Legacy und die Mädchen, an einem Sonnentag vor langer Zeit. In der Nähe entdeckte er einen Thermostrahler, die Dienstwaffe eines Flottenoffiziers. Sie war nicht gesichert. Rhodan runzelte die Stirn, nahm die Waffe, sicherte sie und legte sie wieder zurück. Dann trat er an den nächsten Positronikzugang und kontrollierte den Status des Hauses. Wie erwartet, waren die meisten automatischen Systeme ausgeschaltet, ebenso die Servoroboter. Das war nicht gut. Die Privatsphäre des Protektors in allen Ehren – aber wenn es wirklich einen Notfall gab, war es die Aufgabe dieser dienstbaren Geister, Hilfe zu rufen.

      Rhodan folgte einer Spur zertretener Salzstangen, zerknüllter Servietten und klebriger Getränkeflecken zur hinteren Tür hinaus auf die Veranda. Dort trafen sich alle Müllpfade in einem kleinen Chaos zu Füßen des alten Rattansessels, der auf den Goshunsee hinausblickte.

      Keine Spur von Bull. Aber Rhodan hörte deutlich die Schläge eines Hammers aus dem großen Schuppen zwischen Haus und Ufer. Er setzte sich schon in Bewegung, dann hielt er inne. Über dem Geländer der Veranda hing achtlos hingeworfen ein getragenes Hemd. Und daneben, am Eckpfosten der kurzen Treppe, hing Bulls Zellaktivator an seiner Kette.

      Nun machte sich Rhodan ernstlich Sorgen. Wieso hatte Bull den Aktivator abgelegt? Und ganz davon abgesehen: Etwas so Wertvolles sollte man nicht einfach irgendwo rumliegen lassen ...

      Rhodan nahm den Zellaktivator an sich, eilte die Treppe hinab und ging weiter zum Schuppen. Das Hämmern wurde lauter, von einzelnen Flüchen durchsetzt. Rhodan atmete erleichtert aus. Das war definitiv Bull, und solange er noch fluchte, ging es ihm gut.

      Am Eingang des Schuppens bot sich Rhodan ein denkwürdiger Anblick. Bull, von dem Rhodan nur die Beine sah, lag drinnen auf dem Rücken wie ein Kfz-Mechaniker unter einer großen Holzkonstruktion, bei der es sich mit viel Phantasie um den Rumpf eines breiten Boots handeln konnte. Neben Bull stand eine halb volle Flasche Whisky. Überall lag Werkzeug verstreut, an der Wand stapelten sich Planken und Gestänge sowie verschiedenste Bauteile aus Holz und Metall. Es roch nach heißen Sägespänen, Teer und Öl. Zwar hatte sich Bull schon immer als Bastler bestätigt ... doch dies war etwas anderes. Das Ding war rau. Es war schmutzig. Es war ... fundamentaler als Bulls frühere Projekte.

      »Was hast du vor?«, fragte Rhodan laut. »Die erste Überquerung des Goshunsees nur mit Muskelkraft?«

      Reginald Bull schreckte auf, schlug sich den Kopf an und stieß einen Schrei aus. »Au, verdammt!« Hastig kam er unter dem Rumpf hervorgekrochen und starrte Rhodan mit einer Mischung aus Vorwurf und Unglauben an. »Du! Du bist ein Mistkerl, weißt du das?«

      »Tut mir leid, dass du dir den Kopf gestoßen hast, Reg.«

      »Das meine ich nicht.« Bull klopfte mit der Faust auf sein Werk. »Das hier ist mir wichtig. Musst du dich darüber lustig machen? Na, wenigstens hast du erkannt, was es sein soll.«

      »Du überschätzt mich«, gestand Rhodan. »Was soll es denn werden?«

      »Es ist ein Tretboot.«

      »Ein Tretboot?« Rhodan glaubte, sich verhört zu haben.

      »Ein Tretboot.« Als wäre damit alles geklärt, griff Bull nach der Flasche, bot sie Rhodan an und nahm, als dieser den Kopf schüttelte, selbst einen Schluck.

      »Du sitzt in deinem Schuppen und baust ein Tretboot«, konstatierte Rhodan verwirrt.

      »Ich

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