Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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machte eine auffordernde Geste, Rhodan trank noch einmal und reichte ihm die Flasche dann zurück.

      »Und bleibt sie Kaiser?«, erkundigte sich Bull.

      »Bis auf Weiteres. Sie sagt, das sei die ideale Position, um das zu tun, was getan werden muss.«

      »Sag bloß.« Bull lachte. »Kaiserin Nathalie die Erste.«

      »Wie steht es mit dir?« Rhodan hatte Angst vor dieser Frage gehabt, aber sie musste gestellt werden.

      »Was meinst du?«

      »Bleibst du auch auf deiner Position? Kann die Menschheit auf dich zählen?«

      Nachdenklich schwenkte Bull die Flasche und sah ihrem goldenen Inhalt beim Kreisen zu. »Früher hättest du gefragt, ob du auf mich zählen kannst, weißt du das?«

      »Ich sehe nicht, was das für einen ...«, setzte Rhodan an.

      »Oh, es macht einen großen Unterschied«, unterbrach Bull. »Aber ich bin froh, dass du die Frage genau so gestellt hast, wie du sie gestellt hast. Es ist fairer, weißt du. Ein bisschen theatralisch vielleicht, aber fairer.«

      »Reg ...«

      »Lass mich mal ausreden. Ich weiß, ich mache nicht den besten Eindruck, und ich will nicht dein Mitleid. Ich will nur, dass du weißt ...« Bull wedelte mit der Hand. »Dass es schwer ist.« Seine Hand fand den Zellaktivator. »Das hier.« Er zog ihn sich über den Kopf. »Das hier ist schwer. Du hast das ja schon wieder hinter dir, also ...« Er stockte, deutete wortlos auf Rhodans Brust.

      Seit seiner Rückkehr aus dem Zeitbrunnen von Lashat brauchte Rhodan keinen Aktivator mehr und kam dennoch in den Genuss seiner lebensverlängernden Wirkung. Eine Manipulation auf der Quantenebene, die sich ihrer aller Verständnis entzog.

      »Was, Reg?«, fragte Rhodan. »Was fällt schwer?« Doch er glaubte die Antwort zu kennen: Die Unsterblichen entfernten sich von den Menschen. Erst verloren sie ihre Liebsten, so wie Bull Autum verloren hatte. Und wenn sie nicht aufpassten, verloren sie ihre eigene Menschlichkeit, bis sie wie Atlan, Avandrina oder Mirona wurden.

      »Das Trinken fällt schwer«, scherzte Bull. »Macht richtig viel Arbeit. Dieses verdammte Ding hält einen nüchtern, und das weißt du genau, auch wenn du so tust, als wärst du ebenso alkoholisiert wie ich.«

      »Reg, bitte glaub mir. Mir fällt das alles auch nicht leichter als dir. Aber ich versuche, keine Fragen zu stellen, auf die mir niemand außer mir selbst eine Antwort geben kann.«

      Bull hob den Blick. »Du wolltest mich was fragen: ob ich meinen Job machen kann. Mein Job, der eigentlich deiner ist. Es ist nett, dass du fragst, denn voriges Mal hast du das nicht getan. Willst du endlich deine Antwort?«

      Rhodan nickte.

      »Es ist sauschwer«, sagte Bull. »Aber ich kriege es hin. Ich erledige meine Arbeit. Und Marcus hat einen Orden verdient.«

      »Ist vermerkt«, versprach Rhodan.

      »Aber ich wüsste gern: Wieso gerade jetzt? Wieso die Frage?«

      »Weil ich wieder wegmuss.« Bisher war es nicht mehr als eine vage Ahnung gewesen. Aber nun, da Rhodan es aussprach, wurde es zur Gewissheit. »Wir haben noch keine offizielle Freigabe, aber es wird unvermeidlich sein. Merkosh ist im MIMERC in Behandlung – und es geht ihm schlecht. Er redet viel davon, dass er nach Hause will. Und als ich das vorige Mal von unseren kosmischen Rätselfreunden kontaktiert wurde, im Arkonsystem ...«

      Bull bedeutete ihm, zum Punkt zu kommen.

      »Ich hatte eine Vision. Von einem Ort namens Drem-Doreus. Irgendwo im galaktischen Zentrum.«

      »Das zum Compariat gehört.«

      »Wir haben starke Gravitationswellen von dort aufgefangen«, berichtete Rhodan weiter. »Eine ungewöhnliche Aktivität der Schwarzen Löcher im Milchstraßenzentrum, die anscheinend Auswirkungen auf die Pulsare der Lokalen Blase hatte. Eine fünfdimensionale Front ...«

      »Ich kenne meine Pflichten«, sagte Bull knapp. »Du kannst dich auf mich verlassen.«

      »Danke.« Rhodan fiel ein Stein vom Herzen. Es gab noch so viel, über das er seinen Freund ins Bild setzen musste: das Dunkelleben, Tihit ... Doch dafür war es sinnvoll, das Bull auch die zugehörigen Daten und Holoaufzeichnungen einsehen konnte. »Ich bin wirklich froh, dass wir das geklärt haben. Ich wollte dir nämlich nicht in den Rücken fallen, wenn wir mit Michelsen darüber reden.«

      »Wir reden mit Michelsen?«, fragte Bull misstrauisch.

      »Wie gesagt – wir haben noch keinen offiziellen Missionsauftrag. Aber selbstverständlich reden wir mit Michelsen. Gleich morgen früh.«

      Bull grinste. »Was wurde aus Rhodan, dem Raumschiffdieb?«

      »Komm mal her.« Rhodan stand auf und streckte Bull die Hand hin. Der zögerte kurz, dann griff er zu, und Rhodan zog seinen Freund auf die Beine.

      Die beiden Männer schlossen einander in die Arme. Sie hatten mehr gemein als die Unsterblichkeit. Sie teilten ihre Ängste. Ihren Zorn und ihren Schmerz.

      »Danke«, sagte Reginald Bull irgendwann. »Es war wirklich nett, dass du vorbeigekommen bist.« Er warf einen kummervollen Blick auf das Tretboot. »Und du wirst wohl noch etwas warten müssen, mein stolzes Schiff.«

      »Ich würde dich noch gern um einen Gefallen bitten«, sagte Rhodan. »Eigentlich um zwei.«

      »Nämlich?«

      »Du und Autum, redet ihr noch miteinander?«, wollte Rhodan wissen.

      Bull wirkte nicht überrascht von der Frage. »Gelegentlich. Wenn was mit Laura oder Sophie ist.« Er grinste schwach. »Wir sagen immer, wir reden nicht oft genug, aber wie es eben so ...«

      »Ruf sie an«, forderte Rhodan.

      »Das ist der Gefallen, den ich dir tun soll?«, vergewisserte sich Bull.

      Rhodan machte eine bejahende Geste.

      »Also schön«, sagte Reginald Bull. »Dann rufe ich sie an. Und was ist der andere Gefallen?«

      Perry Rhodan grinste und klopfte seinem Freund noch einmal auf die Schulter. »Komm morgen zu Michelsen bitte nüchtern.«

      5.

      Government Garden

      Reginald Bull kam nüchtern.

      Er erwachte, noch bevor der Wecker klingelte. Er ging ins Bad, rasierte sich, zog eine frische Uniform an und trank einen großen, schwarzen Kaffee und ein Glas Orangensaft – so wie damals, als Autum Legacy ihn zum gemeinsamen Familienfrühstück gezwungen hatte und er den Mädchen ein Beispiel geben musste. Auch den Zellaktivator hatte er wieder angelegt. Bislang machte dieser keine Schwierigkeiten mehr; nur ein wenig Scotch und Sägespäne klebten noch auf dem glatten Metall. Bull wischte den Aktivator ab und ließ ihn unter die Uniform gleiten.

      Dann rief er sich einen Gleiter der Flugbereitschaft.

      Sein

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