Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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Sie?«

      »Bestenfalls handelt es sich um eine Art Datenspeicher ... Ich sehe nur keine offensichtlichen Schnittstellen.«

      »Vielleicht geben die Beschriftungen Auskunft darüber, wie die Kristalle zu lesen sind?«

      »Die ersten Ergebnisse kommen gerade rein.« Tekener las und stieß die Luft aus. Dann schob er sich die Sonnenbrille hoch, las noch einmal und massierte sich den Nasenrücken.

      »Was?«, fragte Marshall.

      »In Ordnung, passen Sie auf: Der Name dieser Welt lautet offenbar Xot, der ihrer Sonne Lyx. Die Bewohner bezeichneten sich selbst als Phygen. Diese Begriffe kommen sehr, sehr häufig vor. Einige weitere Elemente wiederholen sich ebenfalls oft: Etwas über ihre Sonne und über die Nacht ... und etwas, das die Positronik als ›dunkles Leben‹ oder ›Leben im Dunkel‹ übersetzt.«

      »Das Dunkelleben.« Marshall stöhnte. »Wenn das der Grund für den Niedergang dieser Zivilisation war, sollten wir extrem vorsichtig sein. Besser, wir beenden unsere Reparaturen so schnell wie möglich und verschwinden von hier.«

      »Geben Sie der CREST II Bescheid«, sagte Tekener. »Ich versuche, noch möglichst viele Scans von diesen Kristallen aufzunehmen. Vielleicht können die Wissenschaftler an Bord irgendwas damit anfangen.«

      »In Ordnung.« Marshall trat ein wenig abseits.

      Tekener machte sich an die Arbeit. Das Tageslicht, das durch die hohen Fenster einfiel, war inzwischen so trübe, dass er seine Helmlampe benötigte. Die Kristalle glitzerten im Scheinwerferlicht in allen Farben des Regenbogens auf.

      Tekener war beileibe kein Spezialist für Speichertechnologien, aber Kristallspeicher wurden in zahlreichen Kulturen als sehr verlässliche Trägermedien verwendet. Sie konnten viele Petabyte an Daten aufnehmen und Millionen Jahre lang überdauern. Zudem sahen sie optisch prachtvoll aus. Tekener hatte den starken Eindruck, dass all diese Faktoren eine Rolle für die alten Phygen gespielt hatten. Also tastete er die Kristalle mit einem Multifrequenzscanner ab, Schicht für Schicht, und übertrug die gigantischen Datenmengen per Funk direkt die CREST II. Sollte sich SENECA damit herumschlagen.

      »Tatham an Tekener!«, meldete sich Tekeners Komgerät unvermittelt. Der Oberleutnant schien ausnehmend schlechter Stimmung zu sein. »Was zur Hölle treiben Sie gerade? Hier gibt es nichts, und es wird allmählich dunkel. Wir machen Schluss für heute!«

      Kurz überlegte Tekener, ob es sich lohnte, mit dem Mann zu streiten, oder ob er Tatham einfach wegfliegen und sich sowie Marshall später von jemand anderem abholen lassen sollte. Andererseits konnte Tekener eine gewisse Nervosität nicht verleugnen: Je mehr Übersetzungsbrocken seine Positronik ihm lieferte, desto unheilvoller wurde das Bild. Die Schriften sprachen von Niedergang und Verfall, von stolzem Aufbegehren und Verzweiflung. Von den goldenen Zeiten des Omnitischen Compariats, zu dem Xot einst gehört hatte, und wie dieses sich im entscheidenden Moment von der Welt und ihren Bewohnern abgewandt hatte. Man hatte die Phygen aufgegeben, verraten und ihrem Schicksal überlassen.

      Dieser Ort war tatsächlich ein Mahnmal – ein Denkmal, das die Phygen sich selbst gesetzt hatten. Es verkündete: Seht, was wir errichtet haben. Und seht, wie es uns erging. Tekener dachte an das alte Gedicht von Shelley: Look on my works, ye Mighty, and despair!

      Er hatte keine Angst – aber er wollte nicht länger bleiben. Er mochte weder die Phygen noch das, was mit ihnen passiert war.

      »In Ordnung«, meldete er sich knapp bei Tatham. »Wir packen hier ein. Sind in fünf Minuten draußen.«

      Dann beendete er die Verbindung und drehte sich zu Marshall um. »Wir sollten ...« Er stutzte, als er das Gesicht des Telepathen bemerkte. »Was ist los?«

      »Etwas ... irgendwas ist hier!«, raunte Marshall. »Ich weiß nicht, was es ist – es denkt, aber es denkt auch nicht – und es sind viele. Sehr viele ...!«

      Tekener hatte genug gehört. »Raus hier!«

      Er warf seinen Scanner in den Rucksack, schulterte ihn und wollte Marshall gerade am Ärmel packen, als etwas ihm zuvorkam. Dieses Etwas hatte sich hinter Marshall aus einer Spalte im gesprungenen Boden erhoben; und im Schein seiner Helmlampe erkannte Tekener nicht viel mehr als einen grauen, diffusen Schleier, der den Telepathen an der Taille packte und umriss.

      »Kopf weg!«, schrie Tekener, riss seine Waffe hoch und schoss so dicht er konnte an Marshall vorbei auf das Etwas, das sich zischend, stinkend zusammenkräuselte und wieder in der Bodenspalte verschwand.

      Gut, dachte Ronald Tekener. Kein Geist – man kann es erschießen.

      »Alles klar?«, fragte er John Marshall und zog ihn auf die Beine.

      »Danke«, keuchte der Telepath. »Das war knapp! Es sind einfach so viele, ich konnte nicht ...«

      »Schon gut.« Er aktivierte den Helmfunk. »Tekener an Tatham! Wir kriegen Besuch. Marshall und ich sind auf dem Weg zum Sixpack ...«

      Da ging draußen die Schießerei los.

      13.

      Geisterstunde

      Sie waren etwa eine Stunde lang durch die umliegenden Straßen gewandert und hatten mehrere Gebäude überprüft, als Luisa Landry einen seltsamen Vergleich anstellte.

      »Weißt du, woran mich das irgendwie erinnert?«, fragte sie.

      Sie standen gerade vor einer sicher hundert Meter langen und ebenso hohen Mauer, die über und über mit Schriftzeichen und Reliefs kantiger Gesichter und Figuren überzogen war. Die Bewohner dieser Welt waren wohl Humanoide gewesen, aber nach wie vor konnten die Menschen nicht einschätzen, wie die Planetarier tatsächlich ausgesehen hatten, weil der vorherrschende Kunststil alles verzerrte und die meisten Bilder riesengroß waren.

      »Woran erinnert es dich?«, fragte Joaquim Madeira.

      Er und Landry bildeten die Nachhut und sicherten rückwärtig, während Tatham und Jeffries den Weg vorgaben. Leider war es offensichtlich, dass der Oberleutnant nicht recht wusste, wonach genau er eigentlich suchte.

      »Social Media«, antwortete Landry.

      Zuerst glaubte Madeira, er hätte sich verhört. »Wie bitte?«

      »Na ja. Der viele Text. Die vielen Bilder. Und vor allem ... die Belanglosigkeit der Bilder.«

      Madeira legte den Kopf in den Nacken und kratzte sich unter dem Helm. Sicher, es waren eine Menge Bilder. Sie waren nicht ganz so uniform wie die Gesichter in irdischen Hieroglyphen, sollten also wahrscheinlich wahrhaftig Illustrationen sein, nicht bloße Zeichen. Ohne viel von Kunst – und insbesondere außerirdischer Kunst – zu verstehen, gab er Landry recht. Ja, die Motive machten keinen sonderlich kreativen Eindruck. Sie waren verschieden und einander doch ähnlich. Manche Gesichter sahen einen an, andere weg, manche wirkten grimmiger, andere gelöster, wobei man den riesenhaften Eierköpfen lassen musste, dass sie alle ziemlich düster wirkten im abendlichen Zwielicht. Manche präsentierten krumme Stäbe oder Scheiben, als wären es wichtige Statussymbole. Nicht, dass sie das allzu glücklich gemacht hätte, sofern die Gesichtsausdrücke irgendwas zu bedeuten hatten. Wenn diese endlosen Text- und Bildwände tatsächlich die hiesige Entsprechung eines steingewordenen Kommunikationsforums waren ... dann hatten die Einheimischen verdammt wenig Spaß gehabt.

      »Du

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