Perry Rhodan Neo Paket 24. Perry Rhodan

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Perry Rhodan Neo Paket 24 - Perry Rhodan Perry Rhodan Neo

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die Teile, die wir bislang auslesen konnten, erzählen eine unmissverständliche – und, wenn ich das sagen darf, traurige – Geschichte.«

      »Das habe ich befürchtet«, sagte Marshall.

      »Was?« Montoya war irritiert. »Was haben Sie befürchtet?«

      Sianuk oder Bumipol trat vor die Trennscheibe, hinter der das fahlgraue, formlose Wesen hockte und verdaute. »Sie stehen vor den letzten Resten dessen, was von den Bewohnern dieser Welt verblieben ist.«

      Montoya verschlug es den Atem. »Das? Das sind die ursprünglichen Bewohner dieser Welt? Die diese Städte dort draußen gebaut haben?«

      »Sie nannten sich selbst Phygen«, berichtete Marshall. »Sie waren eine sehr kunstfertige Kultur. Besessen davon, die Erinnerung an sich und ihre Leistungen zu bewahren.«

      »Dann kam das Dunkelleben auf ihre Welt«, fuhr na Ayutthaya fort. »Und verwandelte sie.«

      »Verwandelte sie?«, hauchte Montoya.

      »Es verwandelte alles Leben. Nur die Phygen überdauerten ... in dieser Form.«

      Sie musterte das gestaltlose Geschöpf in seinem Gefängnis. »Lebt es noch?«

      »Das ist das Furchtbare«, antwortete Marshall. »Es lebt ... Es denkt ... und es erinnert sich. Zumindest ein bisschen.«

      »Was soll das heißen?«, fragte na Ayutthaya interessiert. Die Wahrnehmungswelt des Telepathen blieb selbst ihm verschlossen.

      »Es fühlt sich an, als könnten sie einen Gedanken nur noch wenige Sekundenbruchteile lang verfolgen«, erläuterte Marshall. »Ich habe auf dem Rückflug zur CREST II mit Gucky gesprochen. Ihm geht es ebenso, wenn er die Gedanken der Phygen unten vor dem Schiff zu lesen versucht. ›Als würden sie jeden Gedanken immer nur zur Hälfte denken‹, waren seine Worte. ›Halbdenker‹ – so nannte er sie.«

      »Das wollen wir uns doch mal näher ansehen«, beschloss einer der Brüder und brachte per holografischer Fernsteuerung ein kleines, schwebendes Diagnosegerät direkt über dem amorphen Wesen in Stellung, das den Körper der Kreatur einer gründlichen Multifrequenzdurchleuchtung unterzog.

      Dann besah sich der Wissenschaftler die Ergebnisse. »Was von den neuronalen Strukturen noch geblieben ist, wird ständig neu verschaltet«, stellte er staunend fest. »Eine derartige mutagene Wirkung hätte ich nicht erwartet.«

      »Was ist mit Merkosh?«, platzte es aus Montoya heraus. »Ist er nicht ebenfalls infiziert? Und war das Dunkelleben nicht drauf und dran, auch sein Gehirn zu befallen?«

      »Selbstverständlich teilen wir alle unsere Erkenntnisse sofort mit Doktor Steflov und Sud«, beruhigte na Ayutthaya sie. »Aber Sie müssen bedenken, dass wir hier auf Jahrhunderte oder mehr der Mutation nach einem enormen, planetenweiten Ereignis blicken. Ich glaube nicht, dass Merkosh akut dasselbe Schicksal droht.«

      »Ein furchtbares Schicksal«, murmelte Marshall. »Nicht mehr Herr seiner eigenen Gedanken zu sein, ein primitiven Fressinstinkten unterworfenes Tier – gerade verständig genug, um zu wissen, dass man einst mehr gewesen ist ... während man sich im Boden versteckt und wartet ...«

      Montoya schluckte. »Vor wem eigentlich?«, fragte sie. »Wieso verstecken sich die Phygen? Es gibt nichts sonst mehr auf ihrer Welt. Sie haben alles vernichtet, leer gefressen. Leben in ihren eigenen Ruinen.«

      »Das ist eine Frage, die wir uns auch schon gestellt haben«, ergriff der andere der beiden Brüder das Wort. »Es war durchaus auffällig, dass sämtliche Phygen erst bei Einbruch der Dunkelheit den Boden verließen. Und in den Texten, die Sie uns aus der Stadt übermittelten, ist immer wieder von der Segen spendenden Kraft der Sonne die Rede und wie sie sich zu einem Fluch wandelte.«

      »Licht und Dunkel.« Marshall nickte. »Das fiel Tekener und mir auch schon auf.«

      »Also dachten wir uns«, sagte der erste Zwilling und brachte einen großen Scheinwerfer in Stellung, »probieren wir doch einmal aus, wie Phygen auf Licht reagieren.«

      »Sie mögen es nicht sonderlich«, teilte Marshall mit. »Unsere Helmlampen waren ihnen unangenehm. Aber sie hatten auch keinen entscheidenden Effekt.«

      »Das hier ist etwas stärker als Ihre Lampen«, versprach Bumipol – oder Sianuk –, teilte Schutzbrillen aus und wartete, bis alle bereit waren. »Und an!«

      Von einem Moment auf den nächsten fiel ein gleißend greller Strahl wie von einem starken Suchscheinwerfer auf die gefangene Kreatur. Diese zog sich zischend in eine Ecke ihres Gefängnisses zurück.

      »Nicht schlecht«, konstatierte der zweite Bruder, wirkte aber etwas enttäuscht, als er den Scheinwerfer wieder ausschaltete. »Offensichtlich eine Form von Photosensitivität. Das allein erklärt aber noch nicht den Rückzug bis unter die Erde. Sie sind sicher, dass Sie keine Phygen in den Schatten oder in den Häusern gesehen haben, ehe die Sonne unterging?«

      »Ganz sicher«, bestätigte Marshall. »Und ich glaube, Sie haben sich gerade selbst die Antwort auf Ihre Frage geliefert.«

      »Wie meinen?« Der Wissenschaftler blinzelte höflich.

      »Die Sonne!«, rief Marshall. »Nicht irgendwelches Licht, sondern das ihrer Sonne. Das den Phygen vor ihrer Verwandlung beinahe heilig war.«

      Die beiden Brüder sahen einander an. Dann schlugen sie sich in einer fast spiegelgleichen Geste die Hand vors Gesicht.

      »Die Signatur!«, rief der eine. »Im Spektralprofil!«

      »Die uns schon beim Einflug ins System auffiel!«, rief der andere.

      »Vergleiche sie bitte noch einmal mit der von Geminga und Vela!«

      »Der alten oder der neuen?«

      »Beiden!«

      »Läuft.«

      Vier Hände flogen hektisch über Dutzende von Holos. Montoya und Marshall konnten nur staunend zusehen und warten.

      »Passt!«, rief der zweite Bruder. »Oh, das dürfte unserem das Dunkel liebenden Freund nicht gefallen.«

      »Dann justiere doch bitte unser kleines Lämpchen neu und probiere es aus«, bat der erste fröhlich.

      »Schon geschehen«, antwortete der zweite mit einem Lächeln.

      »Und an!«

      Der Scheinwerfer erwachte wieder zum Leben – und diesmal war es, als hätte man einen brennend heißen Thermostrahl auf die Kreatur geschossen. Sie tobte und wand sich, und wo der Strahl sie traf, verfärbte sich ihr konturloser Körper. Rauch stieg auf, zum Glück nicht zu riechen hinter der schützenden Wand aus Glassit.

      »Machen Sie's aus!«, schrie John Marshall, als litte er dieselben Schmerzen wie die Kreatur. »Es ist furchtbar! Sie erinnert sich! Sie erinnert sich!«

      Die Zwillingsbrüder löschten eilig den Scheinwerfer, und der Phyge beruhigte sich. Dann sahen sie einander alle lange an.

      »Wir müssen eine Entscheidung treffen«, sagte Montoya. »Die Sicherheit des Schiffs hat Vorrang. Aber ich möchte diese Wesen nicht einfach alle töten. Was soll ich der Kommandantin sagen: dass

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