Tossed Into Love. Aurora Rose Reynolds
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Tossed Into Love - Aurora Rose Reynolds страница 6
Ich presse meine Zähne fest aufeinander, um mir eine entsprechende Entgegnung zu verbeißen.
»Mir gefallen die hohen Schuhe«, sagt Marco mit einem verschmitzten Grinsen in seinem hübschen Gesicht. »Sehr sogar.« Er zwinkert mir zu, und ich verdrehe die Augen. Er flirtet mit jeder Frau, die in den Laden kommt.
»Marco ...«, knurrt Antonio.
Marco zuckt mit seinen breiten Schultern. Er ist halb Italiener, halb Afroamerikaner. Er ist kurz vor der Vierzig, sieht aber aus wie Mitte dreißig. Trotz meiner hohen Absätze, ist er ein wenig größer als ich, hat dunkles Haar, graubraune Augen und ein umwerfendes Lächeln, das zuhauf die Aufmerksamkeit der weiblichen Kundschaft auf sich zieht. Zu deren Bedauern ist er aber in festen Händen. Lola, seine Ehefrau, hat aber kein Problem damit hat, wenn er ein bisschen flirtet. Sie weiß zu einhundert Prozent, dass er sie niemals betrügen würde – und sollte er es doch jemals tun, würden ihn ihre drei Brüder umbringen.
»Mir persönlich ist es egal, welche Schuhe du trägst, chiquita«, mischt Hector sich ein und tätschelt meine Schulter. »Du bist flott, belastbar und hast jede Bestellung heute korrekt ausgeführt. Meinetwegen kannst du alle Schuhe tragen, die du willst, völlig egal, welche.«
»Du warst heute Abend echt der Wahnsinn, Mädchen. Tony und Martina wären stolz«, fügt Marco hinzu.
Ihre Worte sind Balsam für meine Seele. Die beiden arbeiten hier schon seit Jahren, lange bevor ich das erste Mal die Pizzeria betreten habe. Tony hat ihnen den Laden mehr als nur einmal anvertraut, von daher geht ihr Lob runter wie Öl.
»Danke, Jungs«, entgegne ich leise.
»Möchtest du jetzt weiter Pizzen belegen oder möchtest du weiterquatschen?«, fragt Antonio.
Mich wieder zur Anrichte hinter mir umdrehend, stelle ich fest, dass ich bereits drei Pizzen hinterherhänge. Ohne ein Wort der Erwiderung mache ich mich wieder an die Arbeit. Gleichzeitig überlege ich, bei Wes und Levi nachzufragen, ob sie gegen mich ermitteln würden, würde Antonio plötzlich von der Bildfläche verschwinden. Ehrlich, eines Tages besorge ich mir vielleicht einen schönen Teppich, um seine Leiche darin einzuwickeln, ehe ich sie in den East River werfe. Vielleicht auch in den Hudson.
»Ich kann das für dich fertigmachen«, meint Antonio drei Stunden später.
Ich blicke vom Tisch auf, den ich gerade abwische, und schaue ihn an. »Passt schon.« Ich mache mich wieder ans Wischen und kann ein Gähnen nicht zurückhalten; das Adrenalin, das ich vorhin noch verspürt habe, ist bereits lange verschwunden und Erschöpfung hat stattdessen von meinem Körper Besitz ergriffen.
»Du bist müde. Ruh dich im Büro aus, bis ich hier fertig bin; anschließend bringe ich dich nach Hause«, sagt er und kommt durch den mittlerweile geschlossenen Laden auf mich zu.
Wir sind die Letzten. Marco und Hector sind vor etwa einer Stunde gegangen, weil sie morgen Vormittag gegen elf schon wieder hier sein und alles fürs Mittagessen vorbereiten müssen. Peggy ist zusammen mit ihrem Ehemann nach Hause, zuvor hatte sie aber die Küche saubergemacht und alles weggeräumt. Ich habe beschlossen, noch zu bleiben und weiterzuhelfen, weil ich morgen Früh ausschlafen kann, ehe ich mit zig Kleidern durch die Stadt toben muss.
»Ich bin fast durch, und du musst mich auch nicht nach Hause bringen«, widerspreche ich, gehe zu einem anderen Tisch, wische erst die Platte, dann die daran platzierten Stühle ab, und stelle Salz- und Pfefferstreuer sowie die Servietten ordentlich in die Mitte.
»Und ich kann das hier fertigmachen«, wendet er ein und versucht, mir den Lappen zu entreißen, doch ich befreie ihn energisch aus seinem Griff.
»Genau wie ich.« Ich bedenke ihn mit einem finsteren Blick, ehe ich um ihn herum zu dem nächsten Sitzplatz gehe.
»Ich versuche gerade, nett zu dir zu sein.«
»Nett? Du bist nie nett zu mir. Kleiner Tipp, wenn du wirklich versuchen willst, nett zu sein, könntest du dich zum Beispiel einfach bei mir bedanken.«
»Ich habe dich nicht darum gebeten, herzukommen.«
Ernsthaft?
Ich frage mich, wie viele Jahre Gefängnis drohen, wenn man jemandem um die Ecke bringt und man dessen Tod zuvor minutiös geplant hat. Genug, um dieser Verlockung zu widerstehen?
»Du hast recht. Du hast nicht um meine Hilfe gebeten. Aber ich mag diesen Ort und ich liebe deine Eltern.« Mein Blick bohrt sich in seinen und ich lege den Kopf schief. »Warum bist du die ganze Zeit immer so mies drauf?«
»Bin ich gar nicht.« Er verschränkt die Arme vor der Brust.
Ich bemühe mich, nicht zu sehr darauf zu achten, wie sich seine Muskeln bei der Bewegung anspannen und wie sein Oberteil dabei seine definierte Brust und seinen durchtrainierten Bauch betont.
Verärgert über die Tatsache, dass ich ihn attraktiv finde, obwohl er so ein Idiot ist, schüttle ich den Kopf. »Und ob du das bist.«
Seine Miene verfinstert sich. »Ich bin nicht mies drauf.«
Die Augen verdrehend, lenke ich meine Aufmerksamkeit auf einen der restlichen Tische. »Na klar.« Ich stoße ein sarkastisches Lachen aus. »Gerade jetzt ziehst du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.«
»Ich ziehe ganz bestimmt kein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter«, protestiert er.
»Wenn du meinst.«
»Meine ich.«
»Was auch immer. Diese Unterhaltung ist komplett sinnlos«, erkläre ich und wende den Blick ab. »Hast du nicht noch etwas zu tun?«
Als er nicht verschwindet, sehe ich wieder zu ihm auf. In dem Moment, in dem sich unsere Blicke treffen, scheint sich die Luft um uns zu elektrisieren. Der Ausdruck in seinen Augen sorgt dafür, dass sich meine Bauchmuskeln zusammenziehen.
Keine Ahnung, wie lange wir uns auf diese Weise anstarren, aber es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, ehe er sich räuspert und abwendet. »Ich kümmere mich um den Rest.«
»Okay.« Ihm nachsehend, frage ich mich, was zur Hölle das gerade zwischen uns gewesen ist. Als mir eine Antwort versagt bleibt, mache ich auch die restlichen Tische sauber und wische noch den Boden. Gegen dreiundzwanzig Uhr gehe ich ins Büro. Nur wenige Sekunden nach mir betritt auch Antonio den Raum. Ich verstaue das Oberteil, das er mir gegeben hat, sorgfältig gefaltet in meiner Tasche. Dann ziehe ich meinen Mantel an, setze meine Mütze auf und schlüpfe in meine Handschuhe. Als ich mich wieder umdrehe, entdecke ich ihn in einer schwarze Daunenjacke und mit einer Beanie-Mütze auf dem Kopf. Ich will nicht denken, dass er gut damit aussieht, kann mich diesem Eindruck aber nicht erwehren. Sie lässt seine Wangenknochen noch schärfer geschnitten wirken, seine Augen noch dunkler und ihn insgesamt irgendwie mysteriös erscheinen. Diese dämlichen Gedanken beiseiteschiebend, lasse ich ihn im Büro zurück und mache mich auf den Weg nach draußen.
Er folgt mir.
»Hab noch einen schönen