Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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lang vermochte er nicht zu erkennen, ob ihm die überirdisch schöne Frau wirklich erneut erschienen war. Seit sie ihn zum ersten Mal zu Hilfe gerufen hatte, konnte er sie nicht mehr aus seinen Gedanken verdrängen.

      Wer war Kiriaade wirklich? Eine Tefroderin?

      Die Kabinenwand löste sich auf. Rhodan trat hinaus in eine mehrere hundert Quadratmeter umfassende installierte Erholungslandschaft. Dieser eine Schritt trug ihn in eine völlig andere Welt. Die sauerstoffreiche Atmosphäre war angereichert mit belebenden Aromen. Vogelstimmen übten eine beruhigende Wirkung aus, und moosartiger Bodenbewuchs dämpfte seine Schritte.

      Transparente Säulen ragten inmitten der üppigen Pflanzenpracht auf. Es waren einige Dutzend, und milchige Schleier wogten in ihnen. Erst aus der Nähe erkannte Rhodan, dass Menschen in den Säulen schwebten ... aufrecht und ohne Bodenkontakt, während die Nebel sie umschmeichelten und von äußeren Einflüssen abschirmten.

      Eine der Säulen schimmerte wie ihre Umgebung in mattem Grün. Ein Teil der Rundung hatte sich zurückgeschoben und nach Abschluss der Regenerationsphase Raye Corona den Weg freigegeben.

      Sie stand dicht vor Zim. Ihre Körper berührten sich fast. Die linke Hand legte sie auf seine Schulter, mit dem Rücken der rechten strich sie sanft über seine Wange. Rhodan konnte nicht verstehen, was sie sagte. Er hielt sich bewusst auf Distanz. Zim sollte gar nicht erst das Gefühl bekommen, überwacht zu werden.

      Raye schüttelte den Kopf. Zim redete auf sie ein und wollte sie an sich ziehen, doch mit einem heftigen Ruck löste sie sich aus seinem Griff. Einen Moment lang dachte Rhodan, die Ärztin wolle davonlaufen. Aber dann wandte sie sich nach nur zwei Schritten wieder um.

      Sie streckte Zim die Hand entgegen, doch er reagierte trotzig. Erneut machte die Tefroderin eine Geste der Verneinung. Dann griff sie nach ihm und umarmte ihn. Die Lippen der beiden fanden sich zu einem hektischen Kuss, wie bei zwei sich Liebenden, die auf einmal wussten, dass sie einander für lange Zeit nicht mehr sehen würden.

      Als Perry Rhodan sich gerade zurückziehen wollte, entdeckte ihn der Emotionaut.

      »Perry!«, rief der Junge. »Warte!« Er fasste Raye an der Hand, und sie liefen Rhodan hinterher. »Ich verstehe deine Besorgnis. Nicht Einzelschicksale zählen, sondern die Freiheit und das Glück an sich. Wir haben uns eben verabschiedet. Raye hat ihre Pflichten zu erfüllen, und ich die meinen. Aber ganz egal, was geschieht, wir werden einander wiedersehen, das wissen wir beide.«

      Sein Arm lag um Rayes Taille, und als er sie erneut an sich zog und seine Lippen sanft ihre Wange berührten, schimmerte es feucht in den Augen der Tefroderin.

      »Die Sterne leuchten auch am Tag, nur musst du sie mit dem Herzen sehen, nicht mit den Augen«, sagte die junge Ärztin betont. »Das ist wohl eine der schönsten Textzeilen Lasky Batys. Schon jetzt ist es ein geflügeltes Wort meiner Heimat. Selbst wenn Andromeda im Chaos versinkt, unsere Wege werden sich ein weiteres Mal kreuzen. Weil wir es so wollen.«

       Kapitel 6

       Bordzeit Spürkreuzer JOURNEE, 21. März 1312 NGZ

      Die Entfernung war nahezu unbedeutend. 2915 Lichtjahre bis zu Chemtenz, ein Katzensprung für ein modernes Überlicht-Triebwerk.

      Im Rumpf der JOURNEE klaffte eine Lücke. In der nun leeren Modulbucht war während des Fluges von der Milchstraße nach Andromeda das neue Grigoroff-Zusatztriebwerk verankert gewesen. Es hatte dem Kugelraumer eine erstaunliche Geschwindigkeit verliehen: 200 Millionen Mal schneller als das Licht. Doch beim Flug durch die rätselhafte Zeitbarriere war das Zusatztriebwerk irreparabel beschädigt worden.

      Der Metagrav erlaubte dem Kreuzer immer noch einen Überlichtfaktor von bis zu 90 Millionen. Das bedeutete für den Flug von Ka-Tygo nach Chemtenz eine Zeit von 17,02 Minuten, Beschleunigungs- und Bremsmanöver nicht einberechnet. Auch das war ein Wert, den längst nicht jedes Raumschiff erreichte.

      »Rücksturz in zwei Minuten«, verkündete die Kommandantin. »Alarmzustand bis zur Landung auf Chemtenz.«

      Archivdaten des Kraltmock-Systems wurden eingeblendet. Zehn Planeten umliefen die gelbe Sonne im der Milchstraße zugewandten Außenbereich des Andromedanebels. Chemtenz, die dritte Welt, hatte einen Äquatorialdurchmesser von knapp über 12.000 Kilometern, wies mittlere Temperaturen von beachtlichen 31 Grad Celsius auf und verfügte demzufolge über ein von subtropischer Vegetation geprägtes Klima. Diese Welt war ein Paradies mit hoher Luftfeuchtigkeit, überwältigend schönen und naturbelassenen Stränden ... und ein Symbol des Friedens für ganz Andromeda.

      Die Hyperraum-Etappe der JOURNEE endete zwischen den Umlaufbahnen der beiden äußeren Planeten. Rhodan rechnete mit Scanimpulsen, die den Spürkreuzer trafen, mit Hyperfunksprüchen, die ihn zur Identifizierung aufforderten. Doch beides blieb aus. Der Einflug in ein unbesiedeltes Sonnensystem wäre kaum anders gewesen.

      »Sich tot zu stellen, um nicht aufzufallen, scheint derzeit die am häufigsten praktizierte Methode in Andromeda«, bemerkte Vorua Zaruk hinter dem Waffenleitstand.

      Der Hyperphysiker Bi Natham Sariocc wandte sich der umweltangepassten Epsalerin zu. Scheinbar gedankenverloren hatte er die Arme vor der Brust verschränkt, und sein Gesicht blieb so ausdruckslos wie zuvor. »Es ist Buddhas Anliegen, den Menschen die Augen zu öffnen und ihnen die Wahrheit zu zeigen.«

      »Was meinst du, Bi Natham?«, fragte die Epsalerin plump.

      »Er spricht davon, dass wir zu spät gekommen sein könnten«, antwortete Perry Rhodan.

      Die Anspannung wurde fast körperlich spürbar. Chemtenz war die letzte Hoffnung auf einen Kontakt zur Milchstraße, zwar nur vage und gegen alle Vernunft, aber immerhin eine Aussicht. Falls Chemtenz nicht mehr existierte, lief die Invasion gezielter ab, als alle bislang angenommen hatten.

      Mit Höchstwerten drang die JOURNEE tiefer ins Kraltmock-System ein. Natürlich spürte Zim November unter der SERT-Haube die Bedrohung. Falls Kastuns im Ortungsschutz lauerten, musste der Spürkreuzer innerhalb kürzester Frist in den Überlichtflug gehen können.

      »Keine Energieortung«, meldete Cita Aringa. »Weder im interplanetaren Raum noch auf einem der Planeten.«

      Die JOURNEE erreichte halbe Lichtgeschwindigkeit und beschleunigte weiter.

      Träge tropften die Sekunden dahin. Jede einzelne nährte die Gewissheit, dass die Botschaftswelt den Invasoren zum Opfer gefallen war. Die Fremden überzogen Andromeda mit einem Netz aus Leid und Tod.

      Nach zehn Minuten war Perry Rhodan sich seiner Sache sicher und aktivierte den Hyperkom.

      »Terranischer Spürkreuzer JOURNEE ruft Chemtenz. Botschafter Ivanauskas, hier spricht Perry Rhodan. Warum reagiert niemand auf unseren Einflug?«

      Keine Antwort.

      »Perry Rhodan ruft Chemtenz! Meldet euch!«

      »Nichts«, stellte Aringa fest. »Nicht einmal ein lausiges Echo kommt zurück.«

      Eine kurze Überlichtetappe brachte den Spürkreuzer näher ans Ziel. Es gab kaum noch Zweifel daran, dass die Invasoren das Kraltmock-System heimgesucht hatten. Die absolute Stille auf den Hyperfrequenzen war unheimlich.

      »Perry«, meldete sich Tess Qumisha überraschend, »es gibt Anzeichen für eine Raumschlacht während der letzten Tage. Ich habe die Normalortungen mit speziellen Parametern abgefragt und finde deutliche

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