Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

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Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

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zog sich innerhalb von Sekunden zusammen.

      Der Maahk war erneut bewusstlos geworden. Rhodan konnte nicht einmal erkennen, ob er noch atmete. Die entsprechenden Organe saßen nahezu unsichtbar beidseits des Kopfs. Im schlimmsten Fall erstickte der Maahk, und niemand konnte etwas dagegen tun.

       Kapitel 7

      Unverändert hing die JOURNEE hoch über Chemtenz. Sie bewegte sich auf einer stabilen Umlaufbahn gegen die Rotation des Planeten, und die Ortungen tasteten große Bereiche der Oberfläche ab.

      Soeben war der Maahk in die präparierte Unterkunft gebracht worden. Auf die Installation einer Überwachungsanlage hatte Rhodan verzichtet. Der einzig logische Schluss für den Maahk wäre wohl gewesen, dass die Terraner ihm misstrauten. Genau diesen Eindruck wollte Rhodan vermeiden.

      Momentan erfolgte eine Bildübermittlung über das optische System des Medoroboters.

      Die Flutung der Kabine mit der Giftgasatmosphäre war abgeschlossen, lediglich die Temperatur blieb mit knapp 60 Grad Celsius kühl. Der Maahk würde frieren, doch darauf konnte Rhodan keine Rücksicht nehmen.

      Der Roboter schaffte es nicht auf Anhieb, den Raumanzug zu öffnen. Offenbar handelte es sich um eine Sonderanfertigung. Perry wollte schon den Befehl geben, den Anzug aufzuschneiden, was den Maahk zum Verweilen in der Kabine verurteilt hätte, als endlich der Transparenthelm seine Konsistenz verlor und sich im Nackenwulst zusammenfaltete.

      Der Medorobot fuhr das medizinische Standardprogramm für Wasserstoff-Ammoniak-Methan-Atmer. »Sämtliche Vitalfunktionen sind, soweit messbar, auf Minimalwerte abgesunken«, meldete er. »Beginnender Wasserstoffmangel hat möglicherweise den Querschnitt der Atmungsorgane verengt und auf die Maahk-Leber übergegriffen. Ich empfehle die Injektion eines Stimulans.«

      »Einverstanden.« Angespannt wartete Rhodan darauf, dass der Maahk das Bewusstsein wiedererlangte. Soweit er die Biologie der Methanatmer kannte, war die Bezeichnung Maahk-Leber irreführend. Es handelte sich um eine Vielzahl organischer Schläuche, die mit der verdickten Wand des Magen-Darm-Trakts ein schwammartiges, aber komplex aufgebautes Organ bildeten, eben diese Leber. Die Lungenschläuche mündeten in Hohlmuskeln, die nach dem Prinzip organischer Blasebälge die Atmung regulierten. Eine Zeitlang war sogar vermutet worden, dass den Maahks eine bewusste Steuerung ihrer Atemreflexe möglich war, doch das hatte sich später als medizinischer Irrtum erwiesen.

      »Irgendetwas geschieht«, meldete die Funkstation. »Wir registrieren ein Anschwellen des Hintergrundrauschens auf allen Frequenzen.«

      Natürlich war die Reichweite der überlichtschnellen Funk- und Kommunikationssysteme nicht unbegrenzt. Das galt gleichermaßen für planetare Sender wie solche auf Raumschiffe. Systeme von Relaisstationen sorgten für eine Verstärkung. Wo sie ausfielen, aus welchen Gründen auch immer, kam über größere Distanz hinweg nur ein mehr oder weniger unverständliches Hintergrundrauschen an.

      Irgendwo in den Weiten des Andromedanebels hatten die Invasoren wieder zugeschlagen. Perry Rhodan erschrak über die eigene Kälte, mit der er den Sachverhalt zur Kenntnis nahm. Wenn er die Überfälle erst einmal als unausweichlich ansah, etwa wie Naturkatastrophen, hatte er resigniert.

      Im Moment war er froh über die Ablenkung aus Kabine 30. Der Maahk hatte sich bewegt, also wirkte das Medikament.

      Abrupt richtete sich der Methanatmer auf. Seine zuckenden Arme trafen den Medoroboter, doch das war kein bewusster Angriff, eher eine Spontanreaktion.

      Schwankend kam der massige Leib auf die Beine.

      Rhodan hatte ein Mikrophonfeld vor sich platziert. »Du befindest dich in Sicherheit, Grek«, sagte er. »Wir haben dich aus dem Weltraum geborgen.«

      Der Maahk erstarrte. Rhodan sah, dass sich nur die Lider über den beiden äußeren Augen bewegten.

      »Ich bin ... wo?«, fragte der graue Koloss stockend. Eigenartiger Weise bediente er sich nicht des Kraahmak, sondern sprach ein gut verständliches Tefroda.

      Er reagiert auf die humanoide Form des Medoroboters, schoss es Rhodan durch den Kopf. Die Folgerung liegt auf der Hand.

      »Dies ist kein tefrodisches Schiff«, antwortete er.

      »Terranisch? Die Botschaftskreuzer haben Chemtenz vor dem Angriff verlassen.«

      »Mein Name ist Perry Rhodan, Grek.« Die Anrede mit der Sammelbezeichnung »Grek« war höflicher als ein völliges Verschweigen und damit Zurückstoßen des Betreffenden in die Masse der Ungeborenen.

      »Ich kenne den Namen.« Hastig stieß der Maahk die Worte hervor. »Eine Ehre ist es mir ... ein großes Ver... Nein. Vergnügen ist der falsche Ausdruck.«

      Der Terraner kniff die Brauen zusammen, als könne er sein aufkeimendes Unbehagen auf diese Weise relativieren. Etwas stimmte nicht mit dem Maahk. Möglicherweise hatte der Wasserstoffmangel Spuren hinterlassen. Auch wenn das Äußere des grauen Riesen kaum weniger martialisch wirkte als bei der ersten Begegnung zwischen Menschen und Maahks, haftete seiner Stimme doch eine eigenwillige Klangfarbe an. Wäre die Annahme nicht unsinnig gewesen, Perry Rhodan hätte behauptet, so etwas wie eine Emotion herauszuhören. War der Verzicht des Maahks auf den Translator ursächlich?

      »Grek-665½ ist mein Name«, fuhr der Methanatmer fort. »Das klingt fast schon menschlich.«

      »Moment«, sagte Rhodan.

      Grek-665½ reagierte nicht. »Danke für die Rettung!«, fuhr er fort, als höre er sich gern reden. Zudem verzog er sein Raubtiergebiss im wulstigen Übergang zwischen Kuppelkopf und Körper zu einer abschreckenden Grimasse. »Ohne Terraner wäre Grek tot. Im Himmel, sagen die Menschen, nicht wahr? Aber ich verstehe nicht: Wo ist der Himmel?«

      »Perry!«, erklang ein Ausruf von der Funkstation. »Wir haben neue Meldungen aufgefangen!« Das Entsetzen in der Stimme war schwerlich zu überhören.

      Rhodan unterbrach die Verbindung über den Medoroboter.

      Eine von Störungen überlagerte, schwer verständliche Stimme erfüllte die Zentrale. Mehrfach stockte der Sprecher tränenerstickt. Aber immer von neuem nahm er seine Kraft zusammen, um ganz Andromeda wissen zu lassen, was geschehen war.

      »Die Entscheidungsschlacht ist geschlagen – und verloren. Fünfundzwanzigtausend schwere Kampfschiffe konnten Tefrod nicht verteidigen. Wir hatten keine Chance, haben sie nie besessen. Unsere Flotte wurde vernichtet, es gibt kaum Überlebende. Nur wenige Schiffe sind geflohen, die Verbindung zu ihnen ist abgerissen. Wir wissen nicht, was geschieht, können nicht einmal mehr hoffen. Das Tefa-System wurde von den Kastuns erobert!«

      Rhodan schluckte schwer.

      »Die Angreifer haben Tefrod eingekreist, ihre Schiffe drängen sich im Orbit. Eine Flucht ist unmöglich geworden. Aber wir wollen unsere Heimat nicht verlassen. Lieber sterben wir, als sie den Fremden zu opfern. Helft uns! Helft euch selbst! Noch ist Tefrod nicht vernichtet ...«

      Nachdem der verzweifelte Hilferuf in einem prasselnden Stakkato abgebrochen war, herrschte in der Zentrale der JOURNEE beklommenes Schweigen. Bislang hatten sich die Invasoren damit begnügt, vergleichsweise schlecht geschützte Sonnensysteme anzugreifen und vor allem Kampfraumschiffe zu jagen, wo immer sie sie zwischen den Sternen aufspürten. Mit dem Angriff auf Tefrod war der Kriegszustand in eine neue Dimension eingetreten.

      Annähernd 25.000 Raumschiffe

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