Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband). Uwe Anton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton страница 86

Perry Rhodan: Andromeda (Sammelband) - Uwe Anton Perry Rhodan-Taschenbuch

Скачать книгу

Im Gegensatz zu den Völkern der Milchstraße hatten die heutigen Generationen in Andromeda nie um ihre Existenz kämpfen müssen.

      »Damit dürfte die größte noch verbliebene militärische Schlagkraft bei den Maahks liegen«, stellte Perry Rhodan fest.

      »Das heißt, die nächsten Angriffsziele der Invasoren werden Hauptwelten der Methanatmer sein«, setzte die Kommandantin den Gedanken fort.

      »Ich rede mit unserem Gast mit der seltsamen Nummer«, sagte Rhodan. »Niemand kann sich der Notwendigkeit koordinierter Maßnahmen verschließen.«

      Es blieb bei seinem Vorsatz. Von der Ortung wurde Alarm gegeben.

      Drei Kastun-Kriegsschiffe waren soeben im Kraltmock-System aus dem Hyperraum gefallen. Die akustische Wiedergabe ihrer Ortungsimpulse schwoll zum schrillen Stakkato an und brach ebenso abrupt ab.

      »Notbeschleunigung!« Noch während die Hände der Kommandantin über sich stetig verändernde Schaltflächen huschten, fuhr Zim November die SERT-Haube herab, die seine gedanklichen Befehle in syntronische Impulse umwandelte. Augenblicke später war sein Kopf halb unter ihr verschwunden.

      Obwohl er erst 19 Jahre alt war, zeichnete sich schon jetzt ab, dass Zim sehr bald zu den ganz großen Piloten gehören würde. Nicht nur, dass er nach Abenteuer und Bestätigung dürstete, er hatte auf der Emotionautenakademie von Terrania als Ausnahmetalent gegolten. Er mochte introvertiert und wortkarg sein, brachte aber alle Eigenschaften mit, die ihn befähigten, ein eigenes Kommando zu führen.

      Mit wachsender Beschleunigung jagte Zim die JOURNEE durch die Ausläufer der Atmosphäre von Chemtenz. Bis auf knapp 30 Kilometer Höhe tangierte der Spürkreuzer das Planetenrund und pflügte eine Feuerspur durch die Lufthülle. Dass kurze Zeit später ein verheerender Hitzeorkan den Ozean zu einer Flutwelle aufpeitschte, interessierte den Emotionauten nicht. Die Kontinent lagen fernab der entfesselten Gewalten, Chemtenz war ohnehin von den Kastuns eingeebnet worden. Nur der Versuch zählte, den Planeten zwischen sich und die Angreifer zu bringen.

      Knapp zwei Minuten banges Warten. Eine Ewigkeit angesichts der schnelleren Gegner.

      Der von Zim November instinktiv gewählte Kurs erwies sich als der einzig richtige. Als entsprechende Berechnungen des Syntrons über seine Konsole liefen, nickte Rhodan anerkennend.

      Zwei Kugelraumer begleiteten plötzlich die JOURNEE. Aber sie fielen zurück, als wollten sie die Kastun-Kriegsschiffe zum Kampf stellen. Ein grimmiges Lächeln huschte über Rhodans Züge, als er die Energiewerte beider Raumer sah: Mit der Fünffach-Staffelung des Paratrons, dazwischengeschalteten HÜ-Schirmen und aktivierten Waffensystemen wirkten sie wie ein Leuchtfeuer, das die Aufmerksamkeit der Kastun-Besatzungen unweigerlich auf sich zog. Zudem flogen sie in einer Zangenbewegung auseinander.

      Zwei weitere 100-Meter-Kreuzer materialisierten hinter der JOURNEE.

      Noch 20 Sekunden. Aus einer Distanz von weniger als zwölf Millionen Kilometer eröffneten die Angreifer das Wirkungsfeuer.

      Deutlich war zu erkennen, dass die überschweren Buggeschütze der Verfolger »streuten«. Dennoch explodierte der erste der terranischen Kreuzer in einer heftigen Eruption. Eine aus den berstenden Hangars herausgeschleuderte Space-Jet verglühte im Atombrand. Im nächsten Augenblick lösten sich die Wrackstücke auf, als hätten sie nie existiert.

      Die Explosion des zweiten Kugelraumers im Feuer der Verfolger begann mit einer gewaltigen Glutsäule, die den oberen Schiffsrumpf spaltete. Eine irrlichternde Aufrisserscheinung zuckte den Kastuns entgegen – und erlosch ebenso abrupt wie das Abbild des brennenden Kreuzers und der beiden anderen, inzwischen mehr als 100.000 Kilometer weit voneinander entfernten Kugelraumer.

      Zim November hatte die Verfolger mit dem Virtuellbildner genarrt und ihnen falsche Ortungsbilder vorgeführt. Jetzt, weniger als zehn Sekunden vor dem Übertritt in den Hyperraum, kappte er die Projektion, um die Speicherbänke für den Energiebedarf des Metagrav-Triebwerks zur Verfügung zu haben.

      Die JOURNEE tauchte in die Sicherheit des übergeordneten Kontinuums ein.

      Der Hyperraumspürer blieb stumm. Die Kastuns verzichteten auf eine Verfolgung. Vielleicht war sie ihnen auch gar nicht möglich.

      Aber was bedeutete das schon? In einer abgeriegelten Galaxis, in der Raumschiffe einer stetig wachsenden Bedrohung ausgesetzt waren, gab es bald keine Chance mehr, unentdeckt zu bleiben.

      Irgendwann würde der Kampf ums nackte Überleben beginnen.

      Perry Rhodan betätigte den Schottmelder. Es war ein Akt der Höflichkeit, nicht mehr, denn der Zutritt zur Kabine des Maahks wäre ihm jederzeit möglich gewesen.

      Der Monitor neben dem Schott blieb dunkel. Erst als er zum zweiten Mal den Summer aktivierte, huschten Schlieren über die Projektionsfläche. Dann starrte ein einzelnes, grün schillerndes Auge den Terraner an. Die halbkreisförmige Schlitzpupille öffnete und schloss sich mehrmals. Zugleich erklang ein dumpfes Grollen. Der Maahk stand viel zu nah vor der Aufnahmeoptik.

      »Was ich tun muss?«, fragte er mit kehliger Stimme.

      »Nichts.« Rhodan aktivierte seinerseits den Impulsgeber. Das Außenschott glitt vor ihm auf. Als er in die nur wenige Quadratmeter messende Atmosphärenschleuse trat, sah er auf dem Monitor, dass der Maahk zurückwich. Zweifellos hatte Grek-665½ erkannt, dass die Schleuse benutzt wurde.

      Rhodan schloss den Helm seines blauen Schutzanzugs. Nach wenigen Augenblicken war die Sauerstoffatmosphäre abgepumpt und durch die aufgeheizten Wasserstoff-Ammoniak-Methan-Schwaden ersetzt worden. Eher beiläufig registrierte der Terraner, dass die Temperatur unverändert knapp 60 Grad betrug – zu wenig für einen Maahk, um sich wirklich wohl zu fühlen.

      Das Innenschott glitt zur Seite.

      Zwei Schritte vor Perry Rhodan stand die wuchtige Gestalt des Maahks. Er hatte den Oberkörper leicht vornüber geneigt und fixierte den Terraner.

      »Ich freue mich«, brachte er grollend hervor.

      »Ich freue mich ebenfalls, Grek-665½. Auch wenn die Umstände unserer Begegnung nicht die besten sind.«

      Der Maahk entblößte sein Raubtiergebiss. Eine schreckhafte Natur hätte die Grimasse durchaus als Angriff missverstehen können, denn zugleich wirbelte er den rechten Arm nach vorn. »Danke!«, stieß er hervor. Seine Finger tasteten über Rhodans Anzug, schlossen sich dann um dessen Rechte und schüttelten sie heftig. »Ich hätte nicht mehr lange gelebt. Was geschieht jetzt?«

      »Wir mussten das Kraltmock-System verlassen und befinden uns im Hyperflug«, antwortete der Terraner. »Kastuns haben uns erneut angegriffen.«

      Der Maahk knirschte mit den Zähnen – ein bedrohliches Geräusch. »Kastuns – Schädlinge, ja, das sind sie.«

      Grek-665½ trat einen wuchtigen Schritt zur Seite und deutete mit einer ausholenden Armbewegung auf die Sitzgelegenheiten in der Raummitte. »Machen wir es uns bequem.«

      Rhodan zog endgültig die Stirn in Falten. Dass mit dem Geretteten etwas nicht stimmte, hatte er schon zuvor gespürt. Nun verstärkte sich dieser Eindruck. Indes glaubte er nicht, dass die Psyche des Maahks gelitten hatte, während er durch den Weltraum getrieben war, dem Tod näher als dem Leben. Maahks waren robust; ihre gefühlsarme und nüchterne Logik ließ sie sogar die eigene Existenz unbeeinflusst wahrnehmen.

      Das Mobiliar war einfach gehalten,

Скачать книгу