Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman. Karina Kaiser

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Sophienlust - Die nächste Generation Staffel 1 – Familienroman - Karina Kaiser Sophienlust - Die nächste Generation

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angeboten. Aber ich mochte die Möhren lieber, weil da so leckere Wurststückchen drin waren.«

      Magda freute sich darüber, dass Heidi mit ihren Kochkünsten offenbar zufrieden war. »Wie wäre es denn mit einer kleinen Scheibe Fleischwurst so ganz einfach zwischendurch?«, fragte sie, und als die Kinder von dieser Idee begeistert waren, nahm Magda sie mit in die Küche.

      *

      Ellen war mit ihrem Wagen auf das Gelände von Sophienlust gefahren und hielt unmittelbar neben der Freitreppe, die zum Haupteingang führte, an. Sofort kamen zwei große Hunde angelaufen, wedelten freundlich und schienen sich über die Besucher zu freuen.

      »Sind das Barri und Anglos?«, erkundigte sich Kira bei Ellen. In ihrer Stimme lag keine Spur von Angst, sondern freudige Erwartung. Als Ellen nickte, stieg die Neunjährige aus und begann gleich damit, die beiden Hunde zu streicheln. Es dauerte auch nicht lange, bis einige Kinder erschienen, die das fremde Auto entdeckt hatten.

      »Hallo, ich bin Angelika Langenbach und wohne hier in Sophienlust«, stellte sich ein Mädchen vor und wies dann auf ihre Begleiterin: »Und das ist meine Schwester Vicky. Eigentlich heißt sie Viktoria, aber so nennt sie niemand. Wer bist du denn - und bleibst du für längere Zeit hier bei uns?«

      Kira schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nur heute hier. Ich heiße Kira, und ich bin mit Tante Ellen hergekommen. Sie ist nicht meine richtige Tante, aber ich darf sie so nennen, weil sie eine gute Freundin von meiner Mutti ist. Tante Ellen ist Gartenbauarchitektin und soll sich hier einen Gemüsegarten ansehen, an dem etwas verändert werden soll.«

      »Dann kann es sich nur um Magdas Gemüsegarten handeln«, meinte Vicky. »Hier gibt es nur einen Gemüsegarten, und der gehört ihr. Ich kann euch beide zu Magda bringen.«

      Während Ellen sich gerne zu der Köchin führen ließ, zog Kira es vor, bei den Hunden zu bleiben und sich mit Angelika zu unterhalten.

      »Bist du mit deiner Schwester schon lange in Sophienlust?«, fragte Kira. »Ich habe gehört, dass die meisten Kinder, die hier wohnen, keine Eltern mehr haben. Stimmt das?«

      Angelika nickte. »Ja, das ist richtig. Vicky und ich sind schon seit einigen Jahren hier. Unsere Eltern sind bei einem Lawinenunglück ums Leben gekommen. Das war damals sehr schlimm für uns. Aber inzwischen fühlen wir uns in Sophienlust sehr wohl. Es ist das beste Kinderheim, das es auf dieser Welt gibt. Wir leben hier alle zusammen wie in einer großen und fröhlichen Familie.«

      »Es ist wirklich schön hier«, bestätigte Kira und ließ ihren Blick durch den weitläufigen Park streifen. »Wenn ich keine Mutter mehr hätte, wäre ich bestimmt auch lieber hier als in irgendeinem anderen Kinderheim.«

      »Ah, du hast noch eine Mutter? Ich dachte, du würdest bei der Frau leben, die die beste Freundin deiner Mutter ist und die du Tante Ellen nennst.«

      Kira schüttelte heftig den Kopf. »Nein, ich bin nur für eine Woche bei Tante Ellen, weil meine Mutter nach Österreich fahren musste. Sie ist Fotografin und hat dort einen Auftrag bekommen. Sie soll von einem Flugzeug aus ein Ferienzentrum fotografieren. Weil im Moment keine Ferien sind, konnte sie mich nicht mitnehmen. Einen Vater, der auf mich aufpassen könnte, habe ich leider nicht mehr. Er ist vor vier Jahren gestorben. Aber ich habe noch meine Mutti, und die habe ich sehr lieb.«

      Angelika nickte verstehend. Als Kira sie wenig später nach den Pferden fragte, war Angelika sofort bereit, ihr die Vierbeiner zu zeigen, und wanderte mit Kira zu den Ställen und der großen Weide. Dort stießen sie auf den zwölfjährigen Martin Felder, der gerade damit beschäftigt war, sein Lieblingspferd zu putzen. Der Junge, der Tiere über alles liebte, mit Feuereifer alles über sie lernte und später unbedingt einmal Tierarzt werden wollte, begrüßte Kira freundlich, nachdem Angelika ihm das Mädchen vorgestellt hatte.

      »Das ist aber ein schönes Pferd«, stellte Kira anerkennend fest. »Gehört es dir?«

      »Nein«, erwiderte Martin lachend. »Keiner von uns hat ein eigenes Pferd. Alle Pferde gehören uns allen zusammen. Das heißt, jedem gehört von jedem Pferd ein kleines Stück. Aber natürlich hat auch jeder sein Lieblingspferd. Ich mag diese Stute ganz besonders. Sie heißt Mirana und ist neun Jahre alt.«

      Sanft strich Kira der Stute mit einer Hand über das weiche Maul. »Neun Jahre bist du alt? Dann bist du genauso alt wie ich.«

      Martin wunderte sich darüber, wie viel Vertrauen Kira zu dem Pferd hatte. Viele andere Kinder hätten respektvoll erst einmal Abstand zu der Stute gehalten. Das aber tat Kira nicht. Ruhig, aber ohne jede Scheu ging sie mit dem Pferd um, und das gefiel Martin.

      Hast du zu Hause selbst ein Pferd oder andere große Tiere?«, erkundigte der Junge sich.

      Kira kicherte vergnügt. »Tiere habe ich schon, aber groß kann man sie eigentlich nicht nennen. Rosi und Robbi sind zwei Kanarienvögel. Robbi ist gelb und Rosi ein bisschen orange und grau. Aber auch wenn es nur kleine Tiere sind, habe ich sie trotzdem sehr lieb.«

      »Das ist auch richtig so«, erwiderte Martin. »Kleine Tiere haben dieselben Rechte wie große, und man muss sie genauso gut versorgen und mögen. Ich dachte nur, dass du vielleicht große Tiere hast, weil du richtig gut mit Pferden umgehen kannst.«

      «Ach, das ist doch nicht weiter schwer. Pferde sind zwar groß, aber meistens ganz lieb. Sie erschrecken oft nur sehr leicht. Das hat mir meine Mutti erzählt. Deshalb solle man sich nicht hektisch bewegen, wenn man nahe bei einem Pferd ist.«

      Martin war von Kira richtig begeistert. Kinder, die ein besonderes Verständnis für Tiere hatten, gefielen ihm immer, und dieses Mädchen war so ganz nach seinem Geschmack. Aber auch Vicky und Angelika und all die anderen Kinder, die an diesem Tag noch auf Kira stießen, fanden die Neunjährige richtig nett.

      Nick, der in Sophienlust ein eigenes Zimmer hatte und von dort aus in den letzten Tagen damit beschäftigt war, nach einer passenden Universität für sein geplantes Studium zu suchen, begegnete Kira und Vicky zufällig auf dem Flur, als er gerade auf dem Weg in die Küche war, um sich eine Tasse Kakao zu holen.

      »Nanu, ein neues Gesicht in Sophienlust«, stellte der Achtzehnjährige fest und reichte Kira die Hand. »Herzlich willkommen. Ich bin Nick, und wie heißt du?«

      Das Mädchen ergriff Nicks Hand. »Ich bin Kira Eichhöfer. Aber ich bleibe nicht für immer in Sophienlust, sondern bin nur heute mit Tante Ellen hier. Die kennt sich mit Gärten aus und soll eure Köchin wegen des Gemüsegartens beraten. Aber wenn du Nick bist, dann bist du doch der, dem Sophienlust gehört, nicht wahr?«

      »Ja, das stimmt, und seitdem ich volljährig bin, darf ich auch ganz offiziell bei allen Dingen, die Sophienlust betreffen, mitreden.«

      »Wieso mitreden?« Kira zog die Stirn in Falten. »Wenn du jetzt erwachsen bist, kannst du doch ganz allein über alles bestimmen.«

      Nick lächelte. »Ja, das dürfte ich schon. Aber es sind meistens recht schwere Entscheidungen, die getroffen werden müssen, und da lasse ich mich doch noch lieber von meiner Mutter beraten. Die hat schließlich viel mehr Erfahrung als ich, weil sie Sophienlust schon seit vielen Jahren für mich verwaltet. Entscheiden muss ich aber am Ende selbst. Darauf besteht meine Mutter. Trotzdem berät sie mich gern, und darüber bin ich sehr froh.«

      Kira nickte verstehend. »Stimmt, es ist immer gut, wenn man eine Mutter hat, die man um Rat fragen kann. Das mache ich auch oft so. Mir gehört zwar kein Kinderheim, aber es kommt trotzdem oft vor, dass ich allein nicht so richtig weiß, was ich am besten tun sollte.«

      In

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