Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker страница 13
Brock lächelte. „Also wollten Sie ein paar Lorbeeren einheimsen und bei mir Punkte sammeln, ohne mich vorher zu informieren.“
Spengler senkte den Kopf. „Tut mir leid, Hauptkommissar. Es wird nicht wieder vorkommen.“
Brock winkte ab. „Ist schon vergessen. Doch wenn Sie schon mal hier sind, dann gehen wir jetzt gemeinsam rein.“
Das Haus wurde zur Straße hin von einer hohen Hecke abgeschirmt, die dringend einen Schnitt gebraucht hätte. Dahinter lag ein kleiner Vorgarten. Ein mit Granitplatten gepflasterter Weg führte zu einer breiten Treppe. Das Haus war nicht sehr groß und nicht neu, wirkte aber gepflegt.
Spengler drückte den Klingelknopf.
Als Erstes hörten sie eine Kinderstimme. Die Worte waren unverständlich.
„Das ist Erik“, erläuterte Brock. „Er interessiert sich für Pistolen.“
Spengler starrte ihn verständnislos an.
Die Tür öffnete sich einen Spalt. Maria Berghoff musterte die Besucher. Brock erkannte sie sofort, obwohl er sie am Sonntag nur kurz gesehen hatte. Er fragte sich, ob sie ihn ebenfalls erkannte. Ihre Begrüßung beantwortete die Frage.
„Der Herr Kommissar!“
„Hauptkommissar“, ergänzte Spengler.
„Und wer sind Sie?“
„Wir haben zusammen telefoniert. Ich habe Sie nach dem Boot Ihres Mannes gefragt.“
Ihre Miene verfinsterte sich.
„Das ist mein Assistent Horst Spengler“, beeilte sich Brock, die Situation zu entschärfen. „Wir würden gern kurz mit Ihnen und Ihrem Mann reden.“
Widerwillig öffnete sie die Tür. „Dann kommen Sie mal rein.“
Sie folgten Maria Berghoff durch den Vorraum in ein großes Wohnzimmer mit einer breiten Fensterfront zum Garten, der an der Rückseite durch eine dichte Reihe halbhoher Tannen begrenzt wurde. Auf einem bequemen Sessel saß Kurt Berghoff, der eine Zeitung sinken ließ und den Besuchern neugierig entgegensah.
„Guten Abend“, sagte Brock. „Wir möchten uns für die Störung entschuldigen und Ihnen unser Beileid ausdrücken. Es lässt sich leider nicht umgehen, dass wir in einem solchen Fall mit allen Betroffenen reden müssen.“
Berghoff erhob sich und legte die Zeitung beiseite. „Ich bin Anwalt. Dafür habe ich natürlich Verständnis. Wir werden Ihnen gern alle Fragen beantworten.“
Er machte eine einladende Handbewegung. „Bitte nehmen Sie Platz.“
Die Kriminalbeamten ließen sich nebeneinander auf einer weich gepolsterten Couch nieder. „Wie geht es Erik, Ihrem Sohn?“
„Er sieht sich einen Zeichentrickfilm an“, erklärte Maria Berghoff, die an der Tür stehen geblieben war. „Davon kann ihn niemand abbringen.“
„Was wollen Sie wissen?“, fragte der Anwalt.
„Wann haben Sie Ihren Schwager zuletzt gesehen?“
Berghoff überlegte kurz. „Das war am Freitagabend. Wir hatten uns auf einen Drink in unserer Stammkneipe verabredet. Das ist die Elbklause bei Teufelsbrück.“
„Die Elbklause, sagen Sie?“ Spenglers Stimme klang etwas aufgeregter als sonst, und Brock sah ihn erstaunt an.
Berghoff nickt. „Ja. Da treffen wir uns gelegentlich. Das Lokal ist gemütlich und für uns beide gut erreichbar.“
Spengler zog sein Notizbuch aus der Tasche und blätterte rasch darin. Bei einer Seite hielt er an und zeigte sie seinem Vorgesetzten.
„Passat, vermutliches Fahrzeug für Leichentransport, geparkt in der Elbphilharmonie, angeblich gestohlen. Besitzer Dieter Schmitz, ihm gehört das Lokal Elbklause“, las Brock mit wachsendem Interesse.
„Sind Sie häufiger in diesem Lokal?“, erkundigte sich Brock.
„Ja, das ist schon lange unsere Stammkneipe. Das hat sich irgendwie ergeben. Wissen Sie, Markus und ich kennen uns schon lange.“
Ein Anblick von Trauer glitt über sein Gesicht, ehe er fortfuhr. „Durch ihn habe ich seine Schwester kennengelernt, die heute meine Frau ist. Wir haben versucht, uns wenigstens einmal pro Woche auf einen Drink zu treffen.“
„Sie haben sich doch auch bei dem Sonntagsessen Ihres Schwiegervaters gesehen“, wandte Brock ein.
„Das ist schon richtig. Aber bei dem alten Herrn musste man genau aufpassen, was man sagte. Er hat ein Gedächtnis wie ein Elefant und hat alles, was er aufschnappte, irgendwann gegen den Betreffenden verwendet. Markus ließ es sich nicht anmerken, doch er mochte seinen Vater nicht besonders. Natürlich wollte er das Geschäft übernehmen und schluckte deshalb vieles hinunter. Wenn wir uns trafen, hat er sich alles von der Seele geredet. Er wusste, dass ich nichts davon weitererzählen würde.“
Berghoff lachte kurz auf. „Als Anwalt bin ich es gewohnt, alles was mir gesagt wird, vertraulich zu behandeln.“
„Arbeiten Sie auch als Anwalt für die Reederei?“, fragte Spengler.
„Ich habe einige juristische Probleme für Anton Holler gelöst. Doch er ist kein einfacher Klient und hat seine eigenen Vorstellungen davon, was ein Anwalt zu tun hat. Vor ein, zwei Jahren ist die juristische Beratung der Reederei eingeschlafen.“
Brock registrierte, dass Maria Berghoff sich Tränen aus dem Gesicht wischte, ehe sie mit zusammengebissenen Zähnen wortlos den Raum verließ. Offensichtlich teilte sie die Ansichten ihres Mannes in diesem Fall nicht unbedingt.
„Erzählen Sie uns von dem Freitagabend“, forderte Brock den Anwalt auf.
„Markus kam ein paar Minuten zu spät zu unserer Verabredung. Ich hatte schon meinen ersten Drink bestellt und saß auf einem Barhocker am Ende des Tresens. Er schien gut gelaunt und lachte fröhlich, als er mich sah.“
„Wann war das genau?“, unterbrach Spengler.
„Ich denke, so gegen neunzehn Uhr. Er hat sich neben mich gesetzt und ebenfalls einen Drink bestellt. Meistens gönnte er sich einen guten Single Malt Scotch.“
„Ist Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen? War er anders als sonst? Hat er etwas erzählt, das Ihnen merkwürdig vorkam?“
Berghoff schüttelte den Kopf. „Ich hatte nur den Eindruck, dass er über irgendeinen Erfolg glücklich war. Das einzig Merkwürdige bei dem Treffen war das Verhalten von Dieter.“
„Dieter? Welcher Dieter?“, fragte Brock sofort.
„Dieter Schmitz. Der Inhaber der Elbklause. Wir kennen uns schon lange. Freunde sind wir zwar nicht,