Handbuch Bibeldidaktik. Группа авторов

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im Jahr 2012 ihren 200. Geburtstag. Bis heute ist sie besonders der Verbreitung und Revision von Luthers Bibelübersetzung verpflichtet. Weitere Gründungen sind die British and Foreign Bible Society (1804), die American Bible Society (1816), die Bible Society In Australia (1817), die Bible Society In New Zealand (1846) und die Canadian Bible Society (1904). Die 1946 als weltweite Vereinigung von Bibelgesellschaften gegründete United Bible Societies umfasst derzeit 141 Mitgliedsorganisationen aus mehr als 200 Ländern. Hinzuweisen ist zudem auf die 1942 gegründete Wycliffe Global Alliance, die sich bis heute zum Ziel setzt, die Bibel in neue und noch unerschlossene Sprachen zu übersetzen, darunter auch Zeichensprachen für Gehörlose und Bilderbibeln für Analphabeten.

      Die Bibel als nationales Kulturgut: Luthers Meisterwerk und andere Übersetzungen

      Die transnationalen, d.h. die Idee der Nation weder voraussetzenden noch auf sie hinweisenden Transferprozesse im Umfeld der King-James-Bibel belegen zudem die hohe Mobilität von Menschen und Ideen in der europäischen Gelehrtenrepublik:

      1 „Viele europäische Humanisten forderten eine Übertragung der Bibel ins Lateinische oder sogar in die Volkssprachen aus dem hebräischen und griechischen Urtext. Nach dem Vorbild von Erasmus und Luther, die diese Forderung für das lateinische bzw. deutsche Neue Testament verwirklicht hatten, faßte William Tyndale (1494?-1536) den Plan zu einer neuen englischen Übersetzung […]

      2 Die nächste Etappe in der Geschichte der englischen Bibelübersetzung ist mit dem Namen des vormaligen Augustinermönches Miles Coverdale (1488–1568) verknüpft. Aber wo Tyndale sich seinen eigenen Weg bahnte, verließ sich Coverdale weitgehend auf andere Übersetzungen, vor allem ins Deutsche: Seine Vorlagen, neben der Vulgata und der wörtlichen lateinischen Übertragung des Alten Testaments durch Pagninus, sind vor allem Luther sowie die Zürcher Bibel von Zwingli und Leo Jud, der er sogar bei Abweichungen vom Hebräischen und von der Vulgata folgte. Seine Bibel wurde wohl in Köln gedruckt und in Bogen nach England gebracht, wo sie 1535 erschien. […]

      3 1537 veröffentlichte John Rogers unter dem Pseudonym Thomas Matthews eine Neubearbeitung der Tyndale/Coverdale-Bibel, in der nur OrMan, und zwar nach |97|dem französischen Text Olivétans, von ihm selbst übersetzt war; er fügte außerdem theologische Zusammenfassungen nach der französischen Übersetzung von Faber Stapulensis und zahlreiche Randbemerkungen nach Tyndale, Luther, Bucer, Erasmus, Pellikan u.a. bei. […]

      4 Zu der Gruppe englischer Protestanten, die vor dem gegenreformatorischen Kurs der Maria Tudor nach Genf geflohen waren, gehörten auch einige tüchtige Gelehrte, die sich angesichts des Vorbilds der französischen Genfer Bibel und der ebendort vorgenommenen italienischen und spanischen Revisionen zu einer durchgreifenden Überarbeitung der englischen Bibel entschlossen. Sie begannen mit den Psalmen (1557 und 1559) und dem Neuen Testament (1557); die Vollbibel erschien 1560 in Genf. […]

      5 Am Ende der Regierungszeit von Elisabeth I. (1603) gab es eine deutliche Unzufriedenheit über die Vielfalt der umlaufenden Übersetzungen. Jakob I. stimmte auf einer Konferenz, die sowohl von den Führern der Puritaner als auch von den Bischöfen besucht wurde, dem puritanischen Vorschlag zu, eine neue Übersetzung in engster Anlehnung an den hebräischen und griechischen Urtext anzufertigen […] Die so entstandene King James Version (oder Authorized Version) erschien 1611.“[13]

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