Handbuch Bibeldidaktik. Группа авторов
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Handbuch Bibeldidaktik - Группа авторов страница 40
![Handbuch Bibeldidaktik - Группа авторов Handbuch Bibeldidaktik - Группа авторов](/cover_pre1009912.jpg)
Vgl. dazu David Käbisch/Jens Palkowitsch/Johannes Träger/Ulrike Witten, Luthers Meisterwerk – Eine Bibelübersetzung macht Karriere: Bausteine für den Religionsunterricht in der Sekundarstufe I, Göttingen 2015.
Vgl. dazu die Länderdarstellungen im Artikel Bibelübersetzungen, in: Theologische Realenzyklopädie VI (1980), 161–311, insbesondere 284f. (Bible de Genève), 287f. (Reina-Valera-Bibel), 264 (Böhmische Brüder), 285f. (Diodati-Bibel) und 251 (King-James-Version).
Vgl. David Käbisch/Johannes Wischmeyer, Transnationale Dimensionen religiöser Bildung. Methodik und Forschungsstand, in: David Käbisch/Johannes Wischmeyer (Hg.), Transnationale Dimensionen religiöser Bildung (erscheint 2018).
13
Basil Hall, Bibelübersetzungen/III. Mittelalterliche und reformationszeitliche Bibelübersetzungen/2. Übersetzungen ins Englische, in: Theologische Realenzyklopädie VI (1980), 247–251, hier 248–251.
Christine Reents/Christoph Melchior, Die Geschichte der Kinder- und Schulbibel. Evangelisch – katholisch – jüdisch, Göttingen 2011, 500, mit Bezug auf Selina Hastings/Eric Thomas/und Amy Burch [Illustrator], Maria Bühler [Übersetzerin], Illustrierte Bibel für Kinder, Augsburg 1994 (Original: The children’s Bible. Dorling Kindersley London 1994).
Hamish F.G. Swanston/Emile D. Probst/Doreen Ramsay u.a., Herders Kinderbibel. Zehn Bände, Freiburg etc. 1966–68. Dazu Reents/Melchior, Die Geschichte, 548–550.
Als Beispiele seien genannt Sheri Dunham Haan/Samuel J. Butcher [Illustration]/Walther Esther [Übersetzung], Bibelgeschichten, Zwei Bände, Asslar 1992 [US-amerikan. Original: Michigan 1969]. Mary Hollingsworth/ Stephanie Mc. Fetridge Britt [Illustration]/Sieglinde Denzel/Susanne Naumann [Übersetzung], Die kleine Bibel für mich…, Stuttgart-Neuhausen 1993 [US-amerikan. Original: Irving 1991]. V[ictor] Gilbert Beers/Carole Boerke [Illustration]/Wolfgang Neumeister [Übertragung], Bibel für Kleinkinder, Sprockhövel 2005 [US-amerikan. Original: The Toddler’s Bible, Colorado 1992]. Sally Lloyd-Jones/Jago [Illustration]. Die Gott hat dich lieb Bibel, Asslar 2009 [US-amerikan. Original: The Jesus Storybook Bible, Michigan 2007).
Anregungen dazu finden sich u.a. bei Jeremy Punt, The Other in South African Children’s Bibles: Politics and (Biblical) Systems of Otherness, in: Caroline Vander Stichele/Hugh S. Pyper (ed.), Text, image, and otherness in children’s Bibles. What is in the picture?, Atlanta 2012, 73–97.
Dazu ausführlich David Käbisch, Religionspädagogik und Translation Studies. Zur Bedeutung des Übersetzens für die Theorie und Praxis religiöser Bildung, in: Andrea Schulte (Hg.), Sprache – Kommunikation – Religionsunterricht. Gegenwärtige Herausforderungen religiöser Sprachbildung und Kommunikation über Religion im Religionsunterricht, Leipzig (erscheint 2018).
|101|2. Im Fokus: Inhalte (Texte und Themen)
|103|Der Kanon im Kanon
Sabine Pemsel-Maier
Wer mit der Bibel arbeitet, steht vor einem Grunddilemma: „Die Bibel vermittelt ein Gefühl permanenter Überforderung: Sie ist zu dick, zu disparat, in vielem fremd (Sprache, Bilder, Konzepte) – einfach zu groß! Sie zwingt zu bedenklichen Strategien, mit diesem Problem (…) fertig zu werden: Eine ‚Lösung‘ ist der Verzicht auf die Bibel zugunsten eines kleinen Sets von biblischen Texten, die problemlos ‚funktionieren‘ (…)“.[1] Die faktische Reduzierung des großen biblischen auf einen begrenzten „religionspädagogisch funktionierenden“ Kanon, in dem der sozialkritisch-eingängig erscheinende Amos den Vorzug vor Hosea, Evangelientexte vor dem Corpus Paulinum, die Synoptiker vor Johannes erhalten, erscheint auf den ersten Blick als einfacher Ausweg. Auf den zweiten Blick ist sie in höchstem Maße begründungspflichtig: Was wird aus welchen Gründen aufgenommen, was aussortiert?
Der Kanon der Lehr- und Bildungspläne
Nachweisen lässt sich ein Kanon im Kanon für die aktuell gültigen evangelischen und katholischen Lehr- und Bildungspläne.[2] Inhaltliche Unterschiede zwischen den Konfessionen sind trotz unterschiedlichem Kanonumfang marginal; auf evangelischer Seite erscheinen die biblischen Themen etwas stärker akzentuiert. Es gibt einen durchgehenden alt- und neutestamentlichen Grundbestand – Schöpfung und Exodus, Abraham und Mose, Auszüge aus Väter- und Prophetenerzählungen, Geburt Jesu, Gleichnisse, Wunder, Passion, Auferstehung – mit altersspezifischer Zuordnung: Auszüge aus den Paulusbriefen oder dem Johannesevangelium bleiben dem Gymnasium und besonders der Oberstufe vorbehalten, während die Primarstufe Erzählungen aus dem AT und dem Leben |104|Jesu bevorzugt;[3] umgekehrt bedeutet dies, dass das theologische Potenzial des Buches Jona oder der Josefserzählung nicht voll ausgeschöpft wird. Die in der Sek I gebräuchlichen Texte unterscheiden sich in den verschiedenen Schularten kaum. Insgesamt besteht für die Weisheitsliteratur fast durchgehend Fehlanzeige; kleine Ganzschriften wie Tobit begegnen selten; der Schatz der Psalmen wird oft reduziert auf Ps 23 und Ps 104. Quer zu diesen Tendenzen stehen länder- und kulturspezifische Besonderheiten, wie das Buch Ruth im interreligiösen Hamburger Kontext, sowie lehrplanspezifische Merkmale – Thüringen etwa listet minutiös eine Vielzahl von Psalmen auf. Wo kompetenzorientierte Bildungspläne mit ihrer Zurückhaltung gegenüber zu zahlreichen Vorgaben die inhaltsorientierten Lehrpläne abgelöst haben und den Lehrkräften die Auswahl der Texte entsprechend der jeweiligen Unterrichtssituation überlassen, lässt sich das Vorkommen respektive Fehlen bestimmter Texte ohnehin nicht mehr eindeutig bestimmen – wenn in Bremen Mt 5–7 nicht explizit aufgeführt wird, heißt dies nicht, dass die Botschaft der Bergpredigt zwangsläufig ignoriert wird.
Kanonbildung in Kinder-, Jugend- und Schulbibeln
Einen eigenen Textkanon bieten notwendigerweise auch Kinder-, Jugend- und Schulbibeln. Bei den herkömmlichen Kinderbibeln sind „fast durchgängige Lücke (…) Propheten, Psalmen, Briefe des Paulus. Manche Stoffe erscheinen übergewichtig, etwa die Erzählung vom zwölfjährigen Jesus im Tempel“.[4] Andererseits hat sich in den letzten Jahren ein größerer Reichtum an Textsorten durchgesetzt: „Es gibt nun vermehrt Psalmen, Prophetentexte (neben dem klassischen Jona), Gebete und Hymnen, Weisheitssprüche …; und im NT ist zunehmend mehr Platz für die Apostelgeschichte, sogar vereinzelt für Briefe, und es überraschen (sehr) kurze Fassungen der Johannes-Apokalypse“.[5] Die wenigen existierenden Jugendbibeln[6] verfolgen ähnliche Tendenzen; u.a. achten sie, wie etliche der neueren Kinderbibeln auch, auf eine angemessene Präsenz von Frauen und Mädchen. Eine Untersuchung zu den verschiedenen zugelassenen Schulbibeln fehlt.
|105|Der