Sozialraumorientierung 4.0. Группа авторов

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Sozialraumorientierung 4.0 - Группа авторов

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Dieter/Hinte, Wolfgang/Kummer, Bernhard (Hg.) (2007): Jenseits von Tradition und Postmoderne. Sozialraumorientierung in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Weinheim/München

      Herrmann, Heike (2019): Soziale Arbeit im Sozialraum. Stadtsoziologische Zugänge. Stuttgart

      Herrmann, Klaus (2006): Einleitung. In: Herrmann, Klaus (Hg.) (2006): Leuchtfeuer querab! Wohin steuert die Sozialraumorientierung?, S. 20-40. Berlin

      Hinte, Wolfgang (1999): Fallarbeit und Lebensweltgestaltung – Sozialraumbudgets statt Fallfinanzierung. In: ISA (Hg.) (2019): Soziale Indikatoren und Sozialraumbudgets, S. 82-94. Münster

      Hinte, Wolfgang/Treeß, Helga (2014): Sozialraumorientierung in der Jugendhilfe. Theoretische Grundlagen, Handlungsprinzipien und Praxisbeispiele einer kooperativ-integrativen Pädagogik, 3., überarbeitete Auflage. Weinheim/München

      Hinte, Wolfgang (2018): Gemeinwesenarbeit. In: Graßhoff, Gunther u. a. (Hg.) (2018): Soziale Arbeit, S. 205-216. Wiesbaden

      Hinte, Wolfgang (2019): Gemeinwesenarbeit – unter Wert verkauft? In: Sozial extra 6/2019, S. 398-403

      Hinte, Wolfgang/Noack, Michael (2017): Sozialraumorientierung: Ein unerforschtes Feld? In: Noack (2017), S. 11-22

      Hinte, Wolfgang/Pohl, Oliver Marco (Hg.) (2018): Der Norden geht voran. Sozialraumorientierung in der Eingliederungshilfe im Landkreis Nordfriesland. Berlin

      Kessl, Fabian/Reutlinger, Christian (2018): Sozialraumorientierung. In: Böllert (2018), S. 1067-1093

      Krammer, Ingrid/Punkenhofer, Sonja (2019): Sozialräumliche Finanzierung in der Grazer Kinder- und Jugendhilfe. In: Fürst/Hinte (2019), S. 248-257

      Miller, William R./Rollnick, Stephen (2015): Motivierende Gesprächsführung: Motivational Interviewing, 4. Auflage. Freiburg

      Noack, Michael (2015): Kompendium Sozialraumorientierung. Geschichte, theoretische Grundlagen, Methoden und kritische Positionen. Weinheim/ Basel

      Noack, Michael (Hg.) (2017): Empirie der Sozialraumorientierung. Weinheim/Basel

      Pichlmeyer, Werner/Rose, Gerhard (Hg.) (2010): Sozialraumorientierte Jugendhilfe in der Praxis. Handreichung für kommunale Entscheidungsträger am Beispiel der Stadt Rosenheim. Berlin

      Rosenberg, Marshall B. (2016): Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens, 12. Auflage. Paderborn

      Schaden, Elias (2019): Freiwilliges Engagement in der sozialraumorientierten Kinder- und Jugendhilfe. Opladen/Berlin/Toronto

      Schröer, Hubertus (2005): Zur Notwendigkeit sozialräumlicher Orientierung in der Kinder- und Jugendhilfe. In: Sozialraumorientierung in der Münchner Kinder- und Jugendhilfe. Tagungsdokumentation 18.02.2005, S. 24-42. München

      Stephan, Birgit (2006): Das Sozialraumprojekt in der Jugendhilfe des Kreises Nordfriesland. In: Budde u. a. (2006), S. 147-167

      Thiesen, Andreas (Hg.) (2018): Flexible Sozialräume. Der Fall im Feld der Frühen Hilfen. Weinheim/Basel

      Waldvogel, Rosann (2007): Zürichs Soziale Dienste – ein umfassender Change. In: Haller u. a. (2007), S. 140-150

      Fußnoten

      1 Zahlreiche Schnittmengen sowohl bezüglich Menschenbild und Grundhaltung als auch methodischer Herangehensweisen gibt es zum „Motivational Interview“ (Miller/Rollnick 2015), zur gewaltfreien Kommunikation (Rosenberg 2016) sowie zur Theorie und zu Techniken der Validation (Feil/de Klerk-Rubin 2017).

      2 Ich will nicht verhehlen, dass mich – gerade in letzterem Zusammenhang – manche Publikation der Kollegen Kessl/Reutlinger (s. u.) und May (s. dazu Hinte 2019) zwar nerven, mir jedoch die Hinweise auf einige in diesen Texten vorfindbare intellektuelle Unsauberkeiten oder gedankliche Verwirrungen umso mehr Freude bereiten.

      2.Die fünf Prinzipien: Grundlagen, Vertiefungen und Praxisbeispiele

       Manfred Tauchner

       „Ja, dürfen’s denn das?“ – Die Welt als normierter Wille und sozialräumliches Vorstellungsvermögen

      Eine an der Queen’s University in Belfast geführte Fachdiskussion im Juli 2018 gab unmittelbar Anstoß zu diesem Beitrag. Roland Fürst und ich von der Fachhochschule Burgenland1 stellten im Rahmen einer Studienreise das Fachkonzept Sozialraumorientierung (SRO) als Schwerpunkt unseres Studiengangs Soziale Arbeit vor. Den britischen Kolleg/innen eher rudimentär im Sinne Wolfgang Hintes „wehrloser Konzeptvokabel“ (Fürst/Hinte 2017, S. 10) des kontinentaleuropäischen, v. a. deutschsprachigen Diskurses bekannt, stieß eine tiefergehende Auseinandersetzung mit den grundlegenden fünf Prinzipien und deren Implikationen für die derzeitigen Systeme sozialer Daseinsvor- und Nachsorge auf größtes Interesse der Fachleute aus Praxis und Lehre an der führenden Universität Nordirlands.

      Dass die Kritik an der SRO innerhalb der deutschsprachigen Fachwelt Irritationen bis hin zu einem teilweise verschwörungstheoretisch anmutenden Ausmaß annehmen konnte (vgl. Fehren/Kalter 2012) verursachte auf den Gesichtern der Belfaster Kolleg/innen ein erstauntes „Why is that so?“.

      Mit einem konsequenten Fokus auf dem Willen der leistungsberechtigten Adressat/innen, einer eindeutigen Präferenz der Aktivierung vor Betreuung, einem permanenten Pendelblick auf Ressourcen, mit zielgruppen- und bereichsübergreifenden Aktivitäten sowie der integrativen Vernetzung der sozialen Dienste und Stakeholder im jeweiligen Fallraum stelle SRO als Konzept ein modernes Verständnis von Sozialer Arbeit dar, was in der angloamerikanischen Tradition mittlerweile „state of the art“ sei, so der britische Tenor. Warum also diese augenfällige Reaktanz innerhalb der deutschsprachigen Fachwelt, die lokale Umsetzungsformen und Modellprojekte dieses Fachkonzepts „aus einem Guss“ (ebd.) in Kommunen und Regionen eher mit Argwohn als Neugier begleitete (vgl. Höllmüller 2014) und das Fachkonzept SRO bisweilen sogar mit einem von expansiver Exportlogik getragenen Krankheitserreger vergleicht (vgl. Schreier/Reutlinger 2013)?

      1.Kritik der Kritik aus dem Elfenbeinturm

      Eine „Kritik der Kritik“ am Konzept der Sozialraumorientierung erfordert es, die Kanten zu schärfen und aufzuzeigen, dass die gegenüber dem Konzept SRO und dessen konkreter Umsetzung in verschiedenen Kommunen bislang formulierten Besorgnisse eher einem Generalverdacht gleichen.

      Ein engführendes Missverstehen zentraler Elemente der SRO wie des „Willens“ und ein Anspruch von theoretischer Deutungshoheit zum Begriff „Sozialer Raum“ münden in vordergründigen Argumenten: SRO diene sich als Komplizin neoliberaler Workfare-Methoden der Individualisierung, Responsibilisierung und Aktivierung an und betreibe – naiv oder als „hidden agenda“, da sind sich die Expert/innen im Elfenbeinturm nicht ganz einig – die Kürzung von Sozialbudgets, sie habe das politische Mandat im Sinne kritischer Sozialarbeit stillschweigend entsorgt (vgl. Bettinger 2012; Diebäcker 2008; Kessl/Reutlinger 2010; Otto/Ziegler 2008).

      Zugegeben, auch meine erste Reaktion als Praktiker (2006) in der Sozialen Arbeit mit Straffälligen auf die fundamentale Infragestellung des aktuellen Gepräges der Sozialarbeit und Sozialpädagogik durch die Sozialraumorientierung war vor vielen Jahren ein kritisches „Woher nimmt sich dieses Konzept das Recht, die Verhältnisse neu zu deuten

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