Am Anfang ist das Ei. Rebecca Fett

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Am Anfang ist das Ei - Rebecca Fett

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überein, in denen festgestellt wurde, dass Folat einige der potenziellen Risiken von BPA reduzieren kann. Diese Harvard-Studie war jedoch entscheidend, weil sie die genauen Auswirkungen von BPA auf die Fruchtbarkeit beim Menschen untersuchte.

      Als Ausgangsbasis beobachteten die Forscher den gleichen allgemeinen Trend, wie er in früheren Studien zu BPA und Fruchtbarkeit festgestellt worden war – die Frauen mit erhöhten BPA-Werten vor einer IVF hatten eine signifikant geringere Chance auf eine Schwangerschaft und eine Lebendgeburt. In der Untergruppe der Frauen, die die folatreichsten Nahrungsmittel verzehrten, schien BPA jedoch keine Auswirkungen zu haben.

      Interessanterweise hatte Folat aus Nahrungsergänzungsmitteln aber nicht die gleiche Wirkung. Der Grund hierfür könnte darin liegen, dass die meisten Ergänzungsmittel synthetische Folsäure enthalten, während das Folat in Obst und Gemüse typischerweise in Form von biologisch aktivem Methylfolat oder anderen Formen vorliegt, die leicht in Methylfolat umgewandelt werden können.

      Es kann sein, dass nur diese natürlichen Formen von Folat den schädlichen Auswirkungen von BPA entgegenwirken können. Alternativ könnte auch eine andere Verbindung in den gleichen Nahrungsmitteln für die schützende Wirkung verantwortlich sein. In beiden Fällen liefert die Forschung Grund genug, mehr folatreiche Nahrungsmittel zu verzehren, insbesondere Beeren, Orangen, Spinat, Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl, Spargel, Avocados und Linsen.

      BPA und Fehlgeburt

      Ein Grund, warum wir auch bei einer folatreichen Ernährung auf die Minimierung von BPA achten müssen, ist die Tatsache, dass nicht nur die Chance, schwanger zu werden, berücksichtigt werden muss. Hohe BPA-Werte scheinen auch das Fehlgeburtsrisiko zu erhöhen, und wir wissen noch nicht, ob Folat in diesem Zusammenhang eine Schutzwirkung hat.

      Eine der ersten Studien, die einen Zusammenhang zwischen BPA und Fehlgeburt herstellten, wurde im Jahr 2015 veröffentlicht. Bei 45 Frauen mit einer Vorgeschichte von drei oder mehr Fehlgeburten in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft wurde der BPA-Wert gemessen und mit dem Wert gesunder Kontrollpersonen verglichen. Die Forscher stellten fest, dass der durchschnittliche BPA-Wert bei Frauen mit wiederholten Fehlgeburten etwa dreimal höher war als in der Kontrollgruppe.53 Eine ähnliche Tendenz wurde in einer Studie in China beobachtet.54

      Vor Kurzem wurde BPA erneut mit einer Erhöhung des Fehlgeburtsrisikos in Verbindung gebracht.55 Forscher der Stanford University und der University of California testeten die BPA-Werte von 114 Frauen, die nach vorhergehenden Schwierigkeiten oder gar Fehlgeburten kürzlich nun doch schwanger geworden waren. Sie teilten die Frauen gemäß ihren BPA-Werten in vier Gruppen ein und konnten die Menge an BPA im Blut der Frauen zu deren Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden, in Beziehung setzen. Bei Frauen, deren BPA-Werte im obersten Viertel lagen, war das Risiko einer Fehlgeburt ungefähr doppelt so hoch wie bei Frauen mit BPA-Werten im untersten Viertel.

      Dieses erhöhte Fehlgeburtsrisiko war zum Teil auf eine Zunahme von Chromosomenanomalien zurückzuführen, was zu dem passt, was wir über BPA aus den neuesten Tierstudien wissen. BPA beeinträchtigt vor allem die Chromosomenverarbeitung in den sich entwickelnden Eizellen.56

      Aber Frauen mit höheren BPA-Werten trugen auch ein höheres Fehlgeburtsrisiko, selbst wenn der Fötus chromosomal normal war.

      Weitere – im Jahr 2017 veröffentlichte – Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dies auf eine Beeinträchtigung der Progesteronsignalisierung zurückzuführen sein könnte, wodurch die Gebärmutterschleimhaut in der frühen Schwangerschaft weniger aufnahmefähig wird.57

      Auch hier ist es wichtig, sich immer vor Augen zu halten, dass es höhere BPA-Werte sind, die mit dem Risiko einer Fehlgeburt in Verbindung gebracht werden. In der oben erwähnten Studie war die Erhöhung der Fehlgeburtenrate nur bei dem Viertel der Frauen mit den höchsten BPA-Werten statistisch signifikant. Wenn man seine Chancen auf eine Schwangerschaft verbessern und einer Fehlgeburt vorbeugen will, besteht das Hauptziel darin, nicht zu diesem obersten Viertel zu gehören. Hierfür sollte man eher seine BPA-Belastung insgesamt verringern, anstatt alle möglichen BPA-Quellen zu vermeiden.

       Vermeidung von BPA, ohne paranoid zu werden

      Die gute Botschaft in Bezug auf BPA lautet, dass man vieles tun kann, um seine Exposition zu reduzieren, und dass die Menge an BPA im System rapide abnimmt, sobald man einige einfache Schritte unternommen hat.58 Die wichtigste Zeitspanne, in der Sie Ihre Belastung durch BPA reduzieren sollten, sind die drei oder vier Monate vor der Empfängnis, aber man kann nie früh genug oder zu spät anfangen.

      Wo genau sollte man also anfangen? Ich empfehle, zuallererst in der eigenen Küche auf die Suche nach Kunststoffgegenständen zu gehen, die man problemlos durch Glas oder Edelstahl ersetzen kann. Höchste Priorität sollten Gegenstände haben, die schon ziemlich alt sind oder mit heißen Speisen und Getränken in Kontakt kommen. Dazu gehören in der Regel:

      • Wiederverwendbare Vorratsbehälter für Nahrungsmittel

      • Mikrowellengeeignete Schüsseln

      • Wiederverwendbare Wasserflaschen und Trinkbecher

      • Wasserkessel aus Kunststoff

      • Siebe

      • Mixergefäße, die für heiße Suppen verwendet wurden

      Für diese Gegenstände sind Glas und Edelstahl die beste Wahl, auch wenn viele neuere Küchenutensilien als BPA-frei gekennzeichnet sind. Wie bereits erwähnt, haben viele Hersteller BPA einfach durch ähnliche Verbindungen, zum Beispiel Bisphenol S (BPS), ersetzt. Diese Chemikalien sind vermutlich nicht weniger bedenklich, da jüngere Studien ergeben haben, dass BPS genau wie BPA zu Chromosomenfehlern in Eizellen beitragen kann.59

      Der Kunststoff, der am ehesten Verbindungen enthält, die eng mit BPA verwandt sind, ist Polycarbonat, das für die Herstellung von hartem, wiederverwendbarem Kunststoff verwendet wird und häufig als „PC“ oder mit der Recycling-Nummer „07“ gekennzeichnet ist. Zu den sichereren Kunststoffarten zählen Polypropylen („PP“ oder Nummer 05) oder Polyethylen High-Density (HDPE oder Nummer 02). Diese Kunststoffe können unter bestimmten Umständen60 immer noch hormonschädigende chemische Substanzen freisetzen, das Risiko ist aber relativ gering, wenn man sorgfältig mit ihnen umgeht.

      Hitze, Säure, UV-Licht und Kontakt mit Flüssigkeiten sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Freisetzung von chemischen Substanzen aus Kunststoffen. Es versteht sich von selbst, dass man heißen Kaffee nicht aus einem wiederverwendbaren Kunststoffbecher trinken und heiße Suppe nicht in einem Kunststoffgefäß pürieren sollte. Eine Kaffeemaschine mit Innenteilen aus Kunststoff könnte ebenfalls ein Problem darstellen und sollte idealerweise durch einen Kaffeebereiter aus Glas oder Edelstahl ersetzt werden. Dagegen sind Gefäße zur Aufbewahrung trockener Nahrungsmittel wie Reis und Mehl weniger bedenklich, da die Wahrscheinlichkeit, dass möglicherweise enthaltene chemische Substanzen freigesetzt werden, viel geringer ist.

      Wenn es um Wasserfilter und Tafelwasser geht, ist die Antwort weniger eindeutig. Wiederverwendbare Plastikwasserflaschen sind aus einer Kunststoffart hergestellt, die kein BPA enthalten sollte, aber wenn das Wasser monate- oder jahrelang und unter unbekannten Lagerungsbedingungen in der Flasche war, besteht die Möglichkeit einer gewissen Verunreinigung durch andere chemische Substanzen, wie beispielsweise Phthalate (um die es im nächsten Kapitel geht). Aus diesem Grund ist es besser, Wasser aus Plastikflaschen nur dann zu trinken, wenn man keine andere Wahl hat. Am besten sind gefiltertes Leitungswasser (mit einer wiederverwendbaren Edelstahlflasche) oder Wasser aus Glasflaschen.

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