Die moderne Erlebnispädagogik. Rainald Baig-Schneider
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Die Herausforderung soll vom Teilnehmer als subjektiv schwer, jedoch nicht unüberwindlich bzw. unlösbar gesehen werden. In dieser Situation der Grenzerkundung lernen die Teilnehmer ihre Fähigkeiten, die Eigenschaften und damit sich selbst besser kennen. (…)
Das Erleben muss ganzheitlich sein, d.h. die kognitive, emotionale und aktionale Lernebene sind abzustimmen.
Nach Einführung in die Aktivität soll der Gruppensteuerung und Selbstverantwortung der Gruppe soweit wie möglich freier Lauf gelassen werden.
Die Situationen müssen ernsthaft, direkt, konkret und authentisch, das heißt „nicht aufgesetzt“ sein; die an die Gruppe übertragene Verantwortung muss real und nicht spielerisch sein. Durch ein vielfältiges Angebot an sportlichen, sozialen, musisch-kreativen und organisatorischen Aktivitäten soll der Teilnehmer unausweichlich in Situationen geraten, in denen er sich bewähren oder an seine Grenzen stoßen kann.16
III. Definition nach Jörg Ziegenspeck:
Die Erlebnispädagogik versteht sich als Alternative und Ergänzung tradierter und etablierter Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Hört man heute das Wort Erlebnispädagogik, so kann davon ausgegangen werden, dass primär natursportliche Unternehmungen (…) gemeint sind. Die einseitige Ausrichtung auf (…) Outdoor-Pädagogik muss aber in Zukunft zugunsten von (…) Indoor-Pädagogik abgebaut werden, denn gerade auch in den künstlerischen, musischen, kulturellen und auch technischen Bereichen gibt es vielfältige erlebnispädagogische Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Erlebnispädagogische Programme (…) beziehen die natürliche Umwelt mit ein und verfolgen damit meist zugleich einen ökologischen Bildungsanspruch.17
IV. Definition nach Torsten Fischer und Jens Lehmann:
Die Erlebnispädagogik versteht sich als Alternative und Ergänzung tradierter und etablierter Erziehungs- und Bildungseinrichtungen. Sie ist in der Reformpädagogik verwurzelt (…) und gewinnt in dem Maße neuerlich an Bedeutung, je mehr sich Schul- und Sozialpädagogik kreativer Problemlösungsansätze verschließen. Als Alternative sucht die Erlebnispädagogik neue Wege außerhalb bestehender Institutionen, als Ergänzung wird das Bemühen erkennbar, neue Ansätze innerhalb alter Strukturzusammenhänge zu finden.18
V. Definition nach Mark Ostenrieder und Michael Weiß:
Erlebnispädagogik kann einerseits als Zusatzangebot die rezeptiven Lernmethoden verstärken, indem sie den einzelnen als ganze Person fordert. Andererseits braucht die Erlebnispädagogik keine traditionellen Ansätze, um ihr Ziel, die Vermittlung außerfachlicher Qualifikationen, zu erreichen. Durch die Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen Kursteilnehmern und der gegebenen Umwelt erlebt der Teilnehmer die Konsequenzen seines Handelns und muss unmittelbar reagieren. (…) Während der erlebnispädagogischen Maßnahme werden die Teilnehmer in Situationen versetzt, in denen sie individuelle, gruppen- und tourenspezifische Entscheidungen treffen müssen. Da diese Situationen in ihrer Besonderheit immer unterschiedlich sind, werden die Teilnehmer von den neuen Gegebenheiten überrascht, zugleich aber auch herausgefordert, diese gemeinsam zu überwinden. Die Erlebnispädagogik schafft also Situationen, die überraschen und herausfordern und somit zu Erlebnissen führen. Dadurch werden letztendlich völlig neue Erfahrungen möglich.19
VI. Definition nach Annette Reiners:
In Anlehnung an Kurt Hahn setzte man anfangs die Erlebnispädagogik gleich mit einer handlungsorientierten Methode, in der Natur, Erlebnis und Gemeinschaft pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden.20
VII. Definition nach Hans-Peter Hufenus:
Erlebnispädagogik ist eine Methode, die Personen und Gruppen zum Handeln bringt mit allen Implikationen und Konsequenzen bei möglichst hoher Echtheit von Aufgabe und Situation in einem Umfeld, das experimentierendes Handeln erlaubt, sicher ist und den notwendigen Ernstcharakter besitzt.21
VIII. Definition nach Bernd Heckmair und Werner Michl:
Wir sprechen dann von der Methode Erlebnispädagogik, wenn die Elemente Natur, Erlebnis und Gemeinschaft im Rahmen von Natursportarten pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden. Die Anregung zu dieser Definition entnehmen wir dem historischen Werdegang dieses Begriffs und sehen sie als notwendige Abgrenzung zu erlebnisorientierten Methoden und Formen der außerschulischen Bildungsarbeit (Theaterspielen, kreative Methoden, Selbsterfahrung u.v.a.m.), in denen das Erlebnis ebenfalls von großer Bedeutung ist.22
IX. Definition nach Bernd Heckmair und Werner Michl:
Erlebnispädagogik ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderungen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsentwicklung fördern und dazu befähigen, ihre Lebenswelt verantwortlich zu gestalten.23
X. Definition nach Bernd Heckmair und Werner Michl:
Unter Erlebnispädagogik verstehen wir eine handlungsorientierte Methode, in der durch Gemeinschaft und Erlebnisse in naturnahen oder pädagogisch unerschlossenen Räumen neue Raum- und Zeitperspektiven erschlossen werden, die einem pädagogischen Zwecke dienen.24
XI. Definition nach Annette Reiners:
Erlebnispädagogische Maßnahmen sind also verkürzt gesagt dadurch gekennzeichnet, dass der Einzelne mit sich und/oder in der Gruppe intensive Erlebnisse erfährt, die den Kern seiner Persönlichkeit treffen und mit denen er sich zuerst handelnd und dann reflexiv auseinandersetzt25.
XII. Definition nach den Richtlinien des Landes Oberösterreich:
Erlebnispädagogik im Bereich der Sozialpädagogik ist dementsprechend ein handlungsorientierter Ansatz, der die Elemente Erlebnis (persönlich bedeutsame Natur-, Gruppen-, und Ich-Erlebnisse), Gruppe (Interaktionserfahrungen mit der Gruppe, soziales Lernen) und Natur (heilende Kraft der Natur) in einem Konzept pädagogisch zielgerichtet verbindet. Durch einen förderlichen Rahmen, begründbare Inhalte und entsprechende Methoden werden ganzheitliche (emotionale, motorische, und kognitive) Lernprozesse mit situationsübergreifender Wirkung (Transfer) angestrebt, die je nach Zielformulierung und Konzeption schwerpunktmäßig einen erkennbaren präventiven, sozialpädagogischen und/oder therapeutischen Einfluss auf die Persönlichkeitsentfaltung haben. Rahmen, Inhalte und Methoden müssen auf die Zielgruppe und die Ziele abgestimmt werden.26
XIII. Definition nach Günter Amesberger:
Unter