Die moderne Erlebnispädagogik. Rainald Baig-Schneider
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In einem umfassenderen Betrachtungsansatz werden Methoden allerdings auch als komplexere Verfahrensabläufe dargestellt:
Wir sprechen dann von der Methode Erlebnispädagogik, wenn die Elemente Natur, Erlebnis und Gemeinschaft im Rahmen von Natursportarten pädagogisch zielgerichtet miteinander verbunden werden. Die Anregung zu dieser Definition entnehmen wir dem historischen Werdegang dieses Begriffs und sehen sie als notwendige Abgrenzung zu erlebnisorientierten Methoden und Formen der außerschulischen Bildungsarbeit (Theaterspielen, kreative Methoden, Selbsterfahrung u.v.a.m.) in denen das Erlebnis ebenfalls von großer Bedeutung ist.37
Aber auch hier gilt, dass Methoden an sich keine eigenen philosophisch-ethischen Anteil beinhalten und dass sie als methodische Anweisungen (Natur-Erlebnis-Gruppe) zumeist den ethisch-theoretischen Ansätzen des jeweiligen Handlungsfeldes unterliegen. Ist dies der Fall so spricht man dann oft von „Handlungsmethoden“ (z.B. Handlungsmethode Erlebnispädagogik im Handlungsfeld Soziale Arbeit).
Handlungsmethoden werden von Praktikerinnen und Praktikern (z.B. der Sozialen Arbeit) verwendet, um ihre Intervention, ihr professionelles Handeln anzuleiten und abzusichern.38
Methoden der Sozialen Arbeit thematisieren jene Aspekte im Rahmen sozialpädagogischer/sozialarbeiterischer Konzepte, die auf eine planvolle, nachvollziehbare und damit kontrollierbare Gestaltung von Hilfeprozessen abzielen und die dahingehend zu reflektieren und zu überprüfen sind, inwieweit sie dem Gegenstand, den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, den Interventionszielen, den Erfordernissen des Arbeitsfeldes, der Institutionen, der Situation sowie den beteilgten Personen gerecht werden.39
Handlungsmethode nach Wolfgang Mutzeck, erweitert nach Michael Galuske 40
Erlebnispädagogik als „pädagogische Grundhaltung“ 41
Erlebnispädagogik ist keine Methode, sondern eine pädagogische Grundeinstellung, die darum bemüht ist, den pädagogischen Alltag in seinen Bezügen möglichst erlebnisintensiv zu gestalten. Situationen sind umso erlebnisintensiver, je mehr Kontrasterfahrungen zum Alltag sie ermöglichen und je ganzheitlicher sie sind, d.h. je mehr unterschiedliche Facetten der Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen sie erfassen/abdecken. Erlebnispädagogik ist – so verstanden – keine Projektpädagogik, sondern wird aus dem Alltag abgeleitet und muss in ihren Ergebnissen in den Alltag zurückfließen.
11 dtv – Wörterbuch Pädagogik (2004), S. 133.
12 vgl. Fußnote 7.
13 Ernst (2001), S. 16.
14 zu dieser Unterscheidung vgl. im Speziellen Schneider (2006)
15 Ziegenspeck (1992), S. 21.
16 Reiners (1995), S. 35.
17 Fischer, Ziegenspeck (2000), S. 27.
18 Fischer, Lehmann (2009), S. 51.
19 Ostenrieder, Weiß (1994), S. 12.
20 Reiners (2003), S. 13.
21 Hufenus, zitiert nach Galuske (2002), S. 67.
22 Heckmair, Michl (2002), S. 161.
23 Heckmair, Michl (1998), S. 75.
24 Heckmair, Michl (1998), S. 75.
25 Reiners (2011), S. 15.
26 Positionierung der Erlebispädagogik in Oberösterreich. Richtlinien. Amt der Oberösterreichischen Landesregierung, Abteilung Jugendwohlfahrt, Altstadt 30, 4021 Linz, Jänner 2004.
27 Amesberger (2003), S. 9 – 10.
28 Renner (2000), S. 7.
29 Müller (2002), S. 21 – 22.
30 König, König (2005), S. 21
31 Michl (1999), S. 12.
32 Ernst (2001), S. 16. Das Merkmalmodell von Ernst wird ausführlich in Kapitel 9 Merkmale der Erlebnispädagogik (Michael Ernst) besprochen.
33 Ziegenspeck (1992), S. 18.
34 Petzold (2004) S. 382.
35 Heckmair, Michl (1998), S. 75. Vgl. auch Definitionen nach Reiners (1995), Reiners (2011), Heckmair, Michl (2008).
36 dtv-Wörterbuch Pädagogik (2004), S. 383.
37 Heckmair, Michl (2002), S. 161
38 Galuske (2002), S. 32.
39 Galuske (2002), S. 31.
40 vgl.dazu Mutzeck (1997).