Der Nerd und sein Prinz. B.G. Thomas

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Der Nerd und sein Prinz - B.G. Thomas BELOVED

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nicht sehen konnte.

      »Man erkennt es auch an diesem riesigen Hut«, sagte Timothy und Adam hob unwillkürlich die Hand, um die sehr breite Krempe zu berühren. »So einen würde ein Amerikaner im Leben nicht aufsetzen. Nach was soll das überhaupt aussehen?« Timothy schnaubte. »Den drei Musketieren?«

      »Ich trage ihn wegen der Sonne«, log Adam und vergaß seinen guten Vorsatz augenblicklich. »Ich bin empfindlich. Ich – ich bekomme leicht einen Sonnenbrand.« Das würde er wohl seiner fiktiven Biografie hinzufügen müssen.

      »Damit fällst du auf wie ein bunter Hund.«

      Adam riss die Augen auf und war froh, dass Timothy das nicht sehen konnte. Auffallen war das Letzte, was er wollte. Er nestelte erneut an der Krempe.

      »Ich geb dir einen Tipp«, sagte Timothy und stützte eine Hand in die Hüfte. »Entweder trägt der Mann den Hut oder der Hut trägt den Mann.«

      Ah ja. Das leuchtete ihm ein. Aber als er sich das erste Mal damit im Spiegel betrachtet hatte, war er der Meinung gewesen, dass er den Hut trug. Timothy war anderer Meinung.

      »Besorg dir eine Basecap«, empfahl Timothy und deutete auf seine eigene, die er verkehrt herum trug.

      Adam starrte sie einen Moment lang an und ja, natürlich. Wie viele Männer hatte er allein in den letzten Tagen – und am Flughafen! – mit genau solchen Caps gesehen?

      Fast alle hatten eine aufgehabt.

      »Was für eine soll ich mir kaufen?«, fragte er.

      »Magst du die Royals?«

      Erneut konnte Adam ihn nur anstarren. Die Royals? War Timothy ein Fan des Adels? Adam blieb für einen Moment der Atem weg.

      Timothy musste seine Verwirrung bemerkt haben. »Du weißt schon... Baseball?«

      »Baseball?«

      »Die Kansas City Royals?«

      Dieses Mal lachte Adam. »Ah! Baseball. Amerikas liebster Zeitvertreib.«

      Timothy zuckte mit den Schultern. »Manche würden sagen, das sei Football.«

      Adam verkniff sich einen Kommentar über diesen Sport. Oder warum er Football hieß, wenn der Ball in Amerika im ganzen Spiel nur vielleicht acht- bis zehnmal gekickt wurde. Man hatte ihn gewarnt, dass die Amerikaner da empfindlich waren. Also nickte er nur.

      »Hast du schon mal ein Baseball-Spiel gesehen?«

      Adam schüttelte den Kopf. »Nein.«

      »Vielleicht kann ich nachher einen Sixpack vorbeibringen. Es kommt ein Spiel. Ich kann’s dir erklären.«

      Hmmm... Vielleicht. Könnte Spaß machen. Wenn er sich in diesem Land versteckte, sollte er sich vermutlich mit den Dingen auseinandersetzen, die seinen Bewohnern wichtig waren. Und Gott... auf seiner Schulter saß ein Teufel, der ihm ins Ohr wisperte, wie viel Spaß er mit diesem Mann haben könnte. Selbst jetzt machte der Fremde ihm mit seinen Augen ein hungriges Angebot, und Adam war hungrig. Manchmal fühlte es sich an, als wäre er am Verhungern.

      »Entschuldigung«, erklang eine Stimme, die sie beide zusammenzucken ließ. Als Adam sich nach ihr umdrehte, erstarrte er.

      Vor ihm stand einer der schönsten jungen Männer, die er in seinem ganzen Leben gesehen hatte. Schlank, aber nicht dürr. Selbst unter dem locker sitzenden blauen Hemd konnte Adam eine gut definierte Brust erkennen. Seine Frisur war beinahe jungenhaft und sein Teint hatte die Farbe von cremefarbenem Marmor. Aber es waren seine fesselnden, großen blauen Augen, die Adam den Atem raubten.

      »Bellissimo«, flüsterte er und alle Gedanken an Timothy den Handwerker verschwanden spurlos.

      Der Mann war so umwerfend, dass es Jason die Sprache verschlug – trotz seiner riesigen, dunklen Sonnenbrille und seinem merkwürdigen Hut mit der breiten Krempe. Der Hut erinnerte ihn irgendwie an ein Renaissancegemälde. Er war weder sonderlich raffiniert noch verziert, hatte eine eckige Krempe, die links und rechts aufgerollt war, und war oben wie ein Zylinder geformt.

      Trotz des beinahe albern aussehenden Dings sorgte der Mann dafür, dass Jason kein Wort herausbekam.

      Er war größer als Jason, seine Schultern etwas breiter, aber trainiert und gut gebaut. Sein pfirsichfarbenes Poloshirt konnte dies nicht verbergen, genauso wenig wie die figurbetonte Kakihose, die er trug. Jason wurde rot, als er bemerkte, dass sein Blick von der vielversprechenden Beule im Schritt des Mannes angezogen worden war.

      Als er wieder aufsah, schien der Mann ihn anzustarren, doch wegen der großen Sonnenbrille konnte Jason nicht sicher sein.

      Dann sagte er mit einer Stimme, die wie Musik klang, ein einziges Wort. »Bellissimo.« Oder zumindest glaubte Jason, dass er das gesagt hatte.

      »Ich – Verzeihung?«, brachte Jason irgendwie raus. Er wusste, dass er eigentlich wissen sollte, was dieses Wort bedeutete – bellissimo. Aber wenn er je seine Bedeutung gekannt hatte, war sie wie eine Rauchwolke von einer plötzlichen Windböe aus seiner Erinnerung gefegt worden.

      Dieser Moment war so intensiv (später würde er ihn nicht um alles in der Welt beschreiben können), dass er beinahe die Spinat-Artischocken-Quiche fallen gelassen hätte, die er in Händen hielt.

      Sie war schließlich heiß. Die Hitze war durch die Topflappen gedrungen.

      Und der Mann starrte ihn an.

      Tim Jeske räusperte sich. »Ah...« Er nickte knapp. »Brewster.« Als Jasons geheimer Highschool-Freund seinen Nachnamen aussprach, brach er damit den Zauber, der sich sowohl auf ihn als auch den Fremden gelegt hatte, der nicht von dieser Welt zu stammen schien.

      »Scusami«, sagte der Mann schnell, aber immer noch in diesem melodischen Ton. »Ich... Entschuldigung.« Er trat vor und sah sich an, was Jason mitgebracht hatte.

      Jason hielt ihm die Quiche hin. »Ich... ich hab dir... etwas zum Einzug gebracht.«

      Als er heute Morgen aufgewacht war, hatte er sich vorgestellt, wer in dem kleinen Haus leben könnte. Er hatte sogar davon geträumt. In einem Traum hatte sich ein Adler dort häuslich eingerichtet, der von der Hintertür des Hauses über den niedrigen Zaun geflogen war, der die kleine Veranda begrenzte, und dann weiter über den Garten, die Gasse und schließlich in Jasons Garten. Er war geradewegs in Jasons Fenster geflogen, das weit geöffnet war und den mächtigen Vogel einlud. Eigentlich konnte man sein Fenster gar nicht so öffnen, aber in einem Traum machte das ja nichts, oder?

      Nur ein einziges Mal war er ängstlich zusammengezuckt, als der große braune Adler mit weit ausgebreiteten Schwingen leise auf ihn zugehalten hatte. Er hatte Jasons Schultern in seine Krallen genommen, die größer waren als die Hände eines Mannes, und ihn dann hochgehoben, hoch und immer höher in den Abendhimmel, bis Jasons Zuhause und ganz Buckman wie eine Patchwork-Decke unter ihnen ausgebreitet gewesen war.

      Jason hatte keine Angst gehabt. Er fühlte sich verklärt, auserwählt. Sexuell ermächtigt. Als er wieder aufgewacht war, war er enttäuscht gewesen. Er schlurfte ins Badezimmer, wo er sich auf den Tag vorbereitete.

      Währenddessen ertappte er sich dabei, wie seine Gedanken zu dem Häuschen auf der anderen Seite der Gasse hinter dem The Briar Patch wanderten. Er fragte sich, wer wohl

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