Unterrichtsmanagement. Группа авторов
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In Bezug auf die Bandbreite und die Anzahl der unterrichteten Sprachen war im ersten Curriculum mindestens eine Fremdsprache für alle Altersgruppen und Schulformen verpflichtend. Im nachfolgenden Curriculum war das Erlernen von zwei Fremdsprachen in weiterführenden Oberschulen verpflichtend und es wurde empfohlen, eine zweite Fremdsprache in der 7. Klasse oder in weiterführenden Berufsschulen einzuführen. Während der erste Nationale Grundlehrplan (1995; 2003; 2007) die freie Wahl der Sprachen in Übereinstimmung mit den örtlichen Bedürfnissen und Potenzialen zusicherte, schränkte die Version aus dem Jahr 2012 zum ersten Mal in der Geschichte des Nationalen Grundlehrplans die Wahl der ersten Fremdsprache auf Englisch, Deutsch, Französisch oder Chinesisch ein.
Die geforderten Output-Kompetenzniveaus wurden zuerst im Nationalen Grundlehrplan 2003 in Übereinstimmung mit dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen festgesetzt. Das erwartete Mindestergebnis war B1 in der ersten Fremdsprache am Ende von Klasse 12 und A2 in der zweiten Fremdsprache. Dieselben Erwartungen wurden in den Nationalen Grundlehrplänen 2003 und 2007 formuliert. Der Ansatz und die zu erreichenden Niveaustufen wurden im Dokument aus dem Jahr 2012 geändert, in dem das verpflichtende Mindestergebnis von Stufe A1 auf Stufe A2 in der 8. Klasse (in der ersten Fremdsprache) erhöht wurde.
Viel unterschiedlicher fällt die Anzahl der Unterrichtsstunden in den unterschiedlichen Versionen aus. Am geringsten waren die prozentualen Anteile des Fremdsprachenunterrichts in der Version von 1995 und die folgenden beiden Kerncurricula sicherten einen viel größeren Zeitrahmen zu. Im Vergleich zum Konzept des Dokuments aus dem Jahr 1995, in dem das Lernen der ersten Fremdsprache allerspätestens in der fünften Klasse beginnen sollte, stellt das Dokument aus dem Jahr 2003 einen Fortschritt dar, indem der Beginn verpflichtend auf die vierte Klasse vorverlegt wurde. Der Nationale Grundlehrplan aus dem Jahr 2012 ist in dieser Hinsicht ein Rückschritt, da darin der proportionale Anteil der Stunden für den Fremdsprachenunterricht auf den Stufen 5–8 reduziert wurde.
Ähnlich wie 2012 definierte das vorherige Kerncurriculum sämtliche Voraussetzungen für alle modernen Fremdsprachen für alle Schulformen und erzieherischen Phasen. Das nicht-sprachenspezifische Kerndokument wurde später um eine Reihe nicht sprachenspezifischer Rahmencurricula ergänzt mit sprachspezifischen Anhängen auf Englisch und Deutsch als erste oder zweite Fremdsprache und Latein als zweite Fremdsprache. In den Anhängen sind Sprachfunktionen, generelle Notionen und Beispiele in der Zielsprache verzeichnet.
Ungeachtet der ständigen Änderungen basieren die ungarischen Sprachencurricula überwiegend auf den Leitlinien des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens. Die aktuelle Version nimmt das Sprachverwendungsmodell und den Ansatz des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens als Grundlage, berücksichtigt alle Kompetenzen und wendet die Kompetenzniveaus sowie die Deskriptoren des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens auf die Output-Voraussetzungen an. Der Nationale Grundlehrplan beinhaltet zusätzlich „gebrauchsfertige“ Beispiele für Aufgaben und Textsorten für den Unterricht sowie sprachspezifische Listen mit Sprechhandlungen, Themenfeldern und Notionen in den jeweiligen Rahmencurricula. Andere relevante ungarische Regulierungen, beispielsweise das Sprachrahmencurriculum oder das zweistufige Abitur, sind ähnlich aufgebaut. Die meisten Änderungen an den Regulierungen für den Sprachenunterricht sind überwiegend Anpassungen an den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen.
1.3.5 Zusammenfassung
In dieser Einheit wurden die Konzepte Sprachencurriculum und Lehrplan erläutert, damit Sie mehr über die Sprachplanung erfahren. Dabei wurden die verschiedenen Entwicklungsphasen diskutiert, die in den Planungsdokumenten vorgesehen sind.
Mit der Einführung in die Theorie der Erstellung der Sprachplanungsdokumente und mit den Informationen über ihre Rolle und Bedeutung, dient diese Einheit als Unterstützung bei ihrer Berücksichtigung und Integration in den Sprachenunterricht.
Wir haben die Prozesse zur Entwicklung und Überarbeitung von Curricula in Ungarn vorgestellt, damit Sie anhand eines Anwendungsbeispiels sehen, wie die theoretischen Überlegungen in der Praxis angewandt werden. Die Zusammenfassung liefert eine wichtige Grundlage zur Entwicklung von Planungsdokumenten und erläutert die wichtigsten Aspekte, die bei ihrer Anwendung berücksichtigt werden sollten.
Mit den theoretischen Rahmenplänen und dem Praxisbeispiel für die Umsetzung kennen Sie nach dieser Einheit die Grundlagen der Sprachplanung und haben ein Bewusstsein dafür entwickelt, wie sie einen Beitrag zur erfolgreichen Lehre leistet.
1.3.6 Aufgaben zur Wissenskontrolle
1 Nennen Sie die unterschiedlichen Phasen der Entwicklung eines Curriculums.
2 Warum wenden Lehrkräfte heimliche Lehrpläne an?
3 Welche Faktoren werden bei einer Bedarfsanalyse untersucht und warum?
4 Wie lassen sich kommunikative Curricula mit den zuvor überwiegend genutzten vergleichen?
5 Wie können Lehrkräfte zentrale Curricula im alltäglichen Unterricht nutzen?
2. Planung einer Unterrichtseinheit
Sandra Ballweg
In Kapitel 1 haben Sie sich mit dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) sowie Curricula und Lehrplänen beschäftigt, die eine Grundlage für die Gestaltung und Planung von Unterricht darstellen. Darauf aufbauend führt der Weg, den Lehrer und Lehrerinnen beim Unterrichten gehen, von der Bedarfs- und Situationsanalyse über Entscheidungen zur allgemeinen Ausrichtung des Unterrichts und die konkrete Planung von Unterrichtseinheiten und einzelnen Unterrichtsstunden bis zur Überprüfung des Erreichens der Lehrziele und zur Evaluation des Unterrichts (vergleiche Abschnitt 1 in Lerneinheit 1.3).
In diesem Kapitel steht die konkrete Planung einer Unterrichtseinheit im Fokus. Diese nimmt für Lehrerinnen und Lehrer meist mehr Zeit in Anspruch als das Halten des Unterrichts selbst, und ohne sie ist es kaum möglich, guten Unterricht zu gestalten. Die Planungsphase beinhaltet nicht nur, den Ablauf einer Stunde vorab festzulegen sowie Arbeitsmaterialien auszuwählen und selbst zu erstellen, sondern zuvor auch das Festlegen von Lehr- und Lernzielen. Darum geht es im ersten Teil dieses Kapitels. Wir beschäftigen uns mit der Frage, welche unterschiedlichen Ziele es im Fremdsprachenunterricht geben kann und wie sie aus curricularen Vorgaben einerseits und den Bedürfnissen der Lerner andererseits abgeleitet werden können. In Lerneinheit 2.2 gehen wir der Frage nach, welche Möglichkeiten es gibt, Unterricht zu planen und was dabei zu beachten ist. Damit der Unterricht allen Lernern in einer Lerngruppe gleichermaßen gerecht wird, wird der Unterricht in der Regel individualisiert