Bilanzen erstellen und lesen für Dummies. Michael Griga

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Bilanzen erstellen und lesen für Dummies - Michael Griga

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Betriebsvermögen nahm um 4.000 Euro zu. Hier muss er seine Privatentnahmen in Höhe von 36.000 Euro dazuzählen. Privateinlagen, die davon abzuziehen wären, gab es nicht. Somit beträgt der Gewinn des letzten Jahres 40.000 Euro.

      Aufgabe 5.2

      Apotheker zählen zu den Freiberuflern und sind deshalb grundsätzlich nicht buchungspflichtig.

      Aufgabe 5.3

      Die freiberufliche Buchautorin wird auch durch die gewerbliche Tätigkeit nicht buchführungspflichtig, da sie mit ihrem Umsatz und dem Gewinn unterhalb der Wertgrenzen von 600.000 Euro beziehungsweise 60.000 Euro bleibt.

      Rahmen und Bedingungen: Aufbau der Bilanz

      IN DIESEM KAPITEL

       Welche Arten von Bilanzen es gibt

       Sinn und Zweck der Bilanz und die rechtlichen Grundlagen

       Der Aufbau der Bilanz

      Der Begriff Bilanz wird im Alltag häufig verwendet. Da gibt es die traurige oder gar verheerende Bilanz einer Katastrophe, Sportler ziehen Bilanz. Es gibt die Bilanz ehemaliger Staatsmänner und eine CO2-Bilanz. Und natürlich gibt es auch die Bilanz als Momentaufnahme der Vermögensverhältnisse eines Unternehmens. Diese kann gut, durchwachsen oder manchmal auch schlecht sein. Kaufleute stellen dabei ähnlich wie bei einer Waage ihr Vermögen dem Kapital gegenüber. Das Wort Bilanz leitet sich aus dem lateinischen bilanx ab. Bilanx steht für bi, zweifach, und lanx, Schale: die Waage mit den zwei Schalen.

      Im Folgenden konzentrieren wir uns auf die kaufmännische Sicht der Dinge. Und die ist immerhin fast so spannend wie die Bilanz des letzten Bundesligaspieltags.

      

Wenn jemand von der Bilanz spricht, meint er damit eher seltener die Bilanz im engen Sinne, sondern meist gleich den gesamten Jahresabschluss. Der Jahresabschluss besteht aus der Bilanz, der Gewinn-und-Verlust-Rechnung und bei Kapitalgesellschaften zusätzlich auch noch aus dem Anhang und dem Lagebericht.

      Bilanz ist nicht gleich Bilanz. Es gibt nämlich viele unterschiedliche Bilanzarten. Wir zeigen Ihnen hier kurz die wichtigsten:

       Die Handelsbilanz: Hier handelt es sich um Bilanzen, die auf Basis des nationalen oder internationalen Handelsrechts erstellt werden. Nationales Handelsrecht ist zum Beispiel das deutsche HGB, das österreichische UGB und das Schweizer Obligationenrecht, kurz OR. Das IFRS ist dagegen ein internationaler Rechnungslegungsstandard. IFRS steht übrigens für International Financial Reporting Standards.

       Die Steuerbilanz: So eine Steuerbilanz wird zusätzlich zur Handelsbilanz benötigt, da das Steuerrecht manchmal vom Handelsrecht abweichende Bewertungsvorschriften besitzt. Getreu dem Maßgeblichkeitsprinzip wird die Steuerbilanz zwar immer aus der Handelsbilanz abgeleitet. Schreibt das Steuerrecht aber abweichende Wertansätze vor, müssen diese in der Steuerbilanz gewählt werden. Grundlage für die Steuerbilanz ist damit immer die nationale Steuergesetzgebung. Schließlich dient die Steuerbilanz ja auch der Ermittlung der zu zahlenden Steuern.

       Bilanzen nach der Häufigkeit: Neben der zum Jahresabschluss erstellten Schluss- und Eröffnungsbilanz gibt es manchmal auch Zwischenbilanzen. Das können Halbjahresbilanzen oder gar Quartalsbilanzen sein. Meist fordern die Aktienbörsen in ihren Vorschriften solche Zwischenbilanzen, damit der gemeine Anleger auch unterjährig Informationen über das Unternehmen bekommt.

       Einzel- und Konzernbilanzen: Eine Einzelbilanz umfasst immer nur ein Unternehmen beziehungsweise eine Rechtseinheit. Oftmals besteht ein internationaler Konzern jedoch aus vielen rechtlich selbstständigen Unternehmen. Damit man hier einen Überblick über die wirtschaftliche Lage des Konzerns gewinnt, muss man die vielen Einzelbilanzen zu einer Konzernbilanz zusammenfassen. Dabei darf man jedoch nicht einfach alles aufaddieren. Sollten die konzerneigenen Unternehmen untereinander Geschäfte gemacht haben, müssen diese natürlich in der Konzernbilanz konsolidiert werden.

       Außerordentliche Bilanzen: Nicht immer verläuft das Leben wie ein langer ruhiger Fluss. Außergewöhnliche Ereignisse verlangen manchmal auch eine außerordentliche Bilanz. Bei Gründung eines Unternehmens erstellt man eine Gründungsbilanz. Wechselt das Unternehmen die Rechtsform, ist eine Umwandlungsbilanz angesagt. Schließt sich das Unternehmen mit einem anderen Unternehmen zusammen, wird eine Fusionsbilanz erstellt. Geht es der Firma schlecht, ist eine Sanierungsbilanz angesagt. Geht es dem Unternehmen richtig übel, kommt die Konkursbilanz ins Spiel. Oder die Liquidationsbilanz.

      Da die Erstellung solch einer Bilanz ganz schön viel Arbeit macht, sollte sie auch einem sinnvollen Zweck dienen. Und da die Bilanzerstellung wirklich sehr, sehr viel Arbeit macht, dient die Bilanz nicht nur einem, sondern gleich mehreren Zwecken. Die wichtigsten Zwecke verraten wir Ihnen im Folgenden.

      Befriedigung der Neugierde: Informationsfunktion

      Die Bilanz soll über die Lage des Unternehmens informieren. Und zwar einen ziemlich breit gefächerten Adressatenkreis. Je nach Adressat unterscheidet sich dann auch das Informationsbedürfnis.

      Die Bilanzadressaten und deren Infobedürfnisse

      Es sind eine ganze Menge verschiedener Leute, die sich in Ihrer Bilanz über Ihr Unternehmen informieren können und wollen:

       Das Management: Die ersten Adressaten sind innerhalb des Unternehmens angesiedelt. Die Informationen der Bilanz unterstützen das Management bei der Kontrolle und Planung.

       Die Arbeitnehmer: Neben dem Management haben auch die Arbeitnehmer des Unternehmens ein gewisses Interesse an der Bilanz. Sie wollen wissen, wie gut oder schlecht es gerade läuft. Aus einem guten Bilanzergebnis können sie jedoch nicht immer schließen, ob ihre Arbeitsplätze gerade sicher sind oder ob sie sich besser woanders bewerben sollten. Der Grund: Die Bilanz gibt lediglich über die Vergangenheit Auskunft.

       Die Anteilseigner: Jedes Unternehmen benötigt Kapital. Dieses erhält es in der Regel von den Anteilseignern. Bei Aktiengesellschaften sind dies zum Beispiel die Aktionäre. Die wollen natürlich wissen, ob ihr Geld auch gut angelegt ist. Die Bilanz soll darüber Auskunft geben.

       Die Fremdkapitalgeber: Neben dem Kapital der Anteilseigner, dem sogenannten Eigenkapital, kann sich ein Unternehmen auch Fremdkapital besorgen. Fremdkapitalgeber sind meistens Banken. Auch diese sind an der wirtschaftlichen Lage brennend interessiert. Ist die Bilanz gut, gibt es Kredit. Ansonsten wird der Geldhahn vielleicht zugedreht.

       Der Fiskus: Er möchte ebenfalls wissen, wie das vergangene Jahr für das Unternehmen lief. Ihn interessiert vor allem die Höhe des Gewinns als Bemessungsgrundlage für die Steuerzahlungen.

       Die Öffentlichkeit: Je größer

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