Hypnose. Hansruedi Wipf
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Aber ganz ehrlich: Wann haben Sie das letzte Mal etwas darüber gehört oder gelesen, dass jemand an oder während einer Hypnose gestorben wäre? Eine Hypnose-Überdosis verabreicht wurde oder eine Hypnose-Infektion zu Komplikationen geführt hätte, die leider fatal endete? Von negativen Nebeneffekten und seitenlangen Beipackzetteln? Noch nie? Sie werden das auch nie zu hören bekommen, weil Hypnose, unter Berücksichtigung von ein paar wenigen Regeln, die wohl sicherste, natürlichste und sanfteste Methode ist, um rasche Veränderungen herbeizuführen und vor allem, weil das nur mit der bewussten Zustimmung des Klienten geschehen kann. Man kann nicht in Hypnose stecken bleiben und ist auch nicht willenlos. Solche Fehlinformationen kommen oft vom unkritischen Nacherzählen von Gehörtem oder Gelesenem. Oder aus Filmen, in denen Hypnose zu zweifelhaften Zwecken eingesetzt wird, aber das ist genau das: ein Film, eine erfundene Geschichte, die fesseln soll!
Sogar unter Hypnotiseuren gibt es unterschiedliche Meinungen, was Hypnose wirklich kann und welche Kontra-Indikationen es vermutlich gibt, schließlich beruhen Hypnoseausbildungen auf unterschiedlichen Prinzipien, Philosophien und Ansätzen. Da können Welten dazwischen liegen und eine falsch verstandene Fürsorge tut das Ihrige dazu, dass sogar Hypnosetherapien unnötig lange dauern und die Resultate durch die eigenen Ängste, Bedenken und limitierenden Glaubenssätze des Hypnotiseurs selten dem entsprechen, was wirklich möglich wäre.
Ich werde ganz klare Aus- und Ansagen machen, was Hypnose ist und kann, aber auch, was sie definitiv nicht ist und kann. Dieses Verständnis fehlt ebenfalls oft – die Hypnose wird wie kaum eine andere Methode so massiv unter- wie auch überschätzt.
Fazit: Das ist ein verständliches Fachbuch für das breite Publikum!
Ohne diesem Verständnis geht es nicht, denn so lange es immer noch Fachpersonen gibt, die im Fernsehen und in anderen Medien verbreiten, dass Hypnose für dieses und jenes nicht geeignet wäre, oder dass die Ausübung von Hypnose nur Ärzten oder Psychotherapeuten vorbehalten sein sollte, da es ansonsten gefährlich sein könnte, so lange tatsächlich noch behauptet wird, dass das Auflösen einer Hypnose ein komplizierter Prozess sei, den man sehr genau erlernen müsse (was jedes Kleinkind übrigens ganz allein und völlig natürlich kann), so lange gibt es Aufklärungsbedarf. Dieses Buch möchte dem Leser die entsprechenden Informationen und Argumente geben, bei einem Arztoder Therapeutenbesuch auf die Möglichkeit der Anwendung von Hypnose als Begleittherapie oder als alleiniges probates Mittel zu insistieren oder aber, wenn das auf kein offenes Gehör stößt, sich selbst gleich einen kompetenten Hypnosetherapeuten zu suchen.
Im weiteren Verlauf werde ich zur besseren Verdeutlichung aus den Tausenden von Sitzungen, die ich bereits durchführen durfte, diverse Therapiebeispiele beschreiben. Sie allein werden aber kaum verständlich sein, ohne dass ich vorher die Funktionsweise der Hypnose und der Hypnosetherapie erkläre und die Technik sowie Methodik verstanden wurden. Deshalb hier meine Bitte an den Leser:
Lesen Sie bitte unbedingt die Kapitel mit den Erklärungen der Hypnose und ihrer Funktionsweise durch, bevor Sie den Rest des Buches lesen, nur so werden Sie die Entstehung von Problemen, aber auch deren Lösungsansätze nachvollziehen können.
Wenn Sie die Hypnose anschließend Dritten gegenüber auch noch erklären können, dann hat die Hypnose gewonnen. Dann können Sie dabei helfen, die Hypnose in den Augen der Öffentlichkeit zu dem zu machen, was sie auch wirklich ist – eine schnelle Heilmethode für viele Probleme. Dann haben Sie indirekt anderen Menschen geholfen, eine Zusatzoption in ihrem Leben zu finden, um sie dabei zu unterstützen, ihre Probleme anzugehen und im besten Falle auch zu lösen oder zumindest Linderung zu erfahren.
Mein Buch darf sehr wohl als freundliche Provokation angesehen werden. Ich möchte, dass Sie das Etablierte in Frage stellen, sich die andere Seite einmal anhören. Dass Sie deren Sichtweise einfach einmal einnehmen und begutachten, wie es sich anfühlt, und sich von den Erfahrungen und Resultaten, über die ich schreibe, inspirieren lassen, es auch einmal so zu sehen und anzuwenden. Man könnte ja Gefallen daran finden. Außer, Sie gehören zu demjenigen Teil der Therapie-Industrie, bei denen der Klient nicht wirklich im Fokus steht, da die eigenen Existenzängste dominieren und der dadurch entstehende Bedarf an täglicher Gewinnung von Neukunden die größte Herausforderung darstellen würde. Es könnte sehr wohl zu großen Verschiebungen auf dem Markt kommen.
»Alles ist möglich in nur einer einzigen Sitzung. Geben Sie der Hypnosetherapie eine Chance.«
»Ein Problem ist erst wirklich gelöst, wenn es auch im Unterbewusstsein eines Menschen gelöst wurde. Das kann nur durch die direkte Kommunikation mit dem Unterbewusstsein geschehen; aufdeckende Hypnose kann das – automatisch, natürlich, gezielt!«
Einige Hinweise vorab
Viele Mythen, Vorurteile und Paradigmen ranken sich um die Hypnose. Es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen. Eine der wertvollsten Ressourcen des Menschen liegt weitestgehend ungenutzt in uns, und das ist nicht länger akzeptabel: Das muss ein Ende finden.
Hypnose ist ein natürlicher Zustand, den wir immer wieder ganz spontan und meist auch völlig unbemerkt erleben. Ob wir wollen oder nicht, ob wir es merken oder nicht, ob man uns glauben machen möchte oder nicht, wir können den Zustand der Hypnose gar nicht vermeiden, da er ein natürlicher Bestandteil des Menschen ist. Wir werden sozusagen mit dieser Fähigkeit, in den hypnotischen Zustand zu gehen, geboren. Er ist weder ein Schlaf- noch ein Wachzustand. Er ist selten spür- oder wahrnehmbar, eher flüchtig, wie bereits beschrieben. Ein Spitzensportler mag ihn als »Flow« wahrnehmen, der Zustand, in dem er nicht mehr denken muss, sondern automatisch alles richtig macht und ihm auch alles gelingt. Ein Komponist oder Autor spürt, wie die Noten oder die Worte einfach fließen. Oder der Leser, der gebannt in einer spannenden Geschichte aufgeht, mitfiebert, mitfühlt, und wenn er angesprochen oder nach ihm gerufen wird, er es zuerst gar nicht wahrnimmt. Oder der Autofahrer, der zu Hause ankommt und sich an nichts mehr auf seinem Nachhauseweg erinnern kann, weil er so tief in Gedanken war und trotzdem alles richtig gemacht hat.
Der Zustand der Hypnose hat jedoch so eine unglaubliche Bandbreite an Höhen und Tiefen, an Wahrnehmungen und Empfindungen, dass jeglicher Versuch, diesen korrekt zu beschreiben, fast schon zum Scheitern verurteilt ist. Am besten ist es, ihn einmal absichtlich herbeizuführen, dann wird man ihn auch immer öfter im Alltag erkennen … meist, wenn er schon wieder weg ist – flüchtig eben.
Hypnose ist also eine natürliche, aber leider oft ungenutzte Ressource ohne negative Nebenwirkungen. Sie ist der innere Heiler, den wir kaum kennen oder nutzen. Ich nenne die Hypnose auch den Dritten Zustand (neben Wachzustand und Schlaf).
Niemand kann in die Hypnose gezwungen werden. Jede Hypnose ist zugleich auch eine Selbsthypnose.
Niemand kann in der Hypnose zu etwas gezwungen werden, was er selbst nicht wirklich möchte oder zuzulassen gewillt ist.
Hypnose hat nichts mit Esoterik, Religion oder gar Übernatürlichem zu tun – sie wird leider nur oft in diese Ecke gedrängt oder von diesen Gattungen beansprucht oder verklärt. Auch das muss ein Ende finden, denn wie soll ein natürlicher Zustand esoterisch, religiös oder übernatürlich sein? Schlaf oder unser Wachzustand sind das auch nicht, also trifft das auf die Hypnose ebenfalls nicht zu.
Nur Ärzte und Psychotherapeuten dürfen Hypnose verwenden