Hypnose. Hansruedi Wipf

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Hypnose - Hansruedi Wipf

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der Hypnose fühlen, es ist richtig für Sie. Es gibt kein richtig oder falsch. Es erklingen nicht plötzlich irgendwelche Fanfaren, die signalisieren: »Achtung, Achtung, der Zustand der Hypnose ist soeben eingetreten!« Nein, meist sind auch die Übergänge in die verschiedenen Ebenen der Hypnose fließend und nicht immer klar abgegrenzt. Obwohl, wenn dann definitiv in einem dieser Zustände angekommen, diese durch einen kompetenten Hypnotiseur anhand klar zu unterscheidender Merkmale oder Anzeichen für den Klienten spür- und erlebbar gemacht werden können.

      Hypnose ist ein natürlicher Zustand, der spontan eintreten kann, daher braucht man auch bei der gezielt herbeigeführten Hypnose nicht lange, bis der Zustand erreicht ist. Verabschieden Sie sich bitte von Gedanken, dass es eine langwierige und ermüdende Angelegenheit ist, in die Hypnose zu gehen, dass es womöglich ganz still sein muss, Musik dazu gehört oder schummriges Licht. Wie bereits erwähnt, ist die normale Hypnoseeinleitung eine Sache von vier bis sieben Minuten. Danach folgt in den meisten Fällen eine Vertiefungstechnik von knapp ein bis zwei Minuten, und dann ist der Klient bereit für den therapeutischen Teil der Hypnose.

      Es gibt aber auch Induktionen, die gerade einmal ein paar Sekunden dauern und innerhalb kürzester Zeit soliden Somnambulismus erzielen können, Blitzhypnose oder Schnell-Induktion genannt. Alles, was weniger als zehn Sekunden dauert, ist hervorragend und lässt viel mehr Zeit für die eigentliche Veränderung, die der Klient wünscht. Vier bis sieben Minuten sind aber völlig akzeptabel und normal. Nicht jeder Hypnotiseur möchte mit den Schnellst-Induktionen arbeiten. Dieser Spielraum ist in Ordnung.

      Also, je rascher wir jemanden in die Hypnose verhelfen, desto angenehmer und vorteilhafter ist es für den Klienten. Übrigens habe ich noch nie von einem Klienten gehört, dass die Blitzhypnose unangenehm gewesen wäre – die meisten sind sogar extrem dankbar und angetan davon, dass sie rasch in die Hypnose durften.

      Etliche der langwierigen, progressiven und auf Entspannungstechniken basierenden Methoden sind für viele Klienten frustrierend, sie könnten schon längst loslassen, aber der Hypnotiseur muss noch sein Programm der Hypnoseeinleitung abspulen. Es gibt heute noch zur Anwendung gebrachte Techniken zur Einleitung der Hypnose, die sage und schreibe 20–45 Minuten dauern! Diese Techniken sind völlig überholt und rauben wertvolle Therapiezeit! Das ist falsch – und nicht umgekehrt.

      Wir haben eine Verantwortung gegenüber dem Klienten, und wenn es bekannte und erlernbare Techniken und Methoden auf dem Markt gibt, die rascher zum Ziel führen, dann liegt es in unserer Verantwortung, diese auch zur Anwendung zu bringen! Falls ich sie noch nicht beherrsche, ist es meine Pflicht als Hypnotiseur, sie zu erlernen, um auf dem aktuellsten Wissensstand zu sein.

      Es geht hier auch um Kosten und um Leid. Kosten, die irgendjemand bezahlen muss – ob der Klient oder die Krankenkasse, ist egal – aber jemand bezahlt immer dafür, und um Leid, das rascher aufgelöst werden könnte. Beides obliegt dem Verantwortungs- und Einflussbereich des Therapeuten, er muss diese beiden Punkte berücksichtigen und so rasch wie möglich so viel wie möglich erledigen. Einen Klienten wider besseren Wissens länger als nötig, in Behandlung zu behalten, ist unethisch, verwerflich und unter dem Strich nichts anderes als Betrug am Klienten oder den Krankenkassen (sofern diese die Kosten überhaupt übernehmen).

      Die Therapieindustrie täte gut daran, über die Bücher zu gehen und unsinnige, erfolglose oder langwierige Therapien einzuschränken oder gänzlich abzuschaffen, zumal andere, effizientere und effektivere Methoden heute schon längst auf dem Markt sind. Eine davon ist ganz bestimmt die moderne, ursachenorientierte Hypnosetherapie. Dazu ist aber eine breitere Offensive nötig, um die neuesten Hypnosetechniken und Methoden in ihrer vollen Effizienz und Effektivität bekannt und akzeptiert zu machen.

      Sie müssen sich nicht krank fühlen oder krank sein, um die Vorteile der Hypnose für sich zu nutzen. Im Gegenteil – warum warten? Es gibt tolle CDs/MP3s, die Ihnen helfen können, Ihren täglichen Stresslevel abzubauen, präventiv Ihr Immunsystem zu stärken, Ihre mentale, geistige Leistung zu optimieren, Ihre Ausgeglichenheit zu trainieren, Ihre Motivation oder Kreativität zu fördern, das Selbstvertrauen zu steigern oder gar die Selbsthypnose zu erlernen. Sie können auch zu einem Hypnotiseur gehen und es live erleben. Das Live-Erlebnis ist in jedem Fall sinnvoller; von einem Hypnotiseur lernen Sie besser und einfacher, wie man sich selbst hypnotisieren kann. Sich Gedanken zu machen, wie man Probleme vermeidet, ist normalerweise viel weniger aufwendig als existierende Probleme zu bewältigen.

      Leider wissen wir alle, dass der Mensch sich meist erst dann bewegt, wenn es unbequem, sprich ungemütlich oder gar schmerzhaft geworden ist, dann, wenn die Angst vor womöglich noch schlimmeren Konsequenzen ihn antreibt, Hilfe zu suchen. Deshalb ist ein Problem meist auch die größte Triebfeder, um Unterstützung anzufordern.

      Es gibt drei maßgebliche Formen, wie man krank werden kann:

      1. Unfall – der Mensch fällt vom Pferd, stürzt die Treppe hinunter, erleidet einen Verkehrsunfall oder Ähnliches.

      Dafür gibt es nichts Besseres als Ärzte, die Traumatologie beherrschen. Sie vollbringen wahre Wunder, wenn sie Verunfallte wieder zusammenflicken und sind sicher die erste Anlaufstelle. Danach kann die Hypnose helfen, schneller gesund zu werden. Oder sie kommt als Notfallhypnose daher und hilft, Schmerzen oder Blutungen zu stillen, Traumata zu vermeiden. Aber unter dem Strich ist die Traumatologie die erste und beste Adresse.

      2. Vergiftung – der Mensch nimmt etwas Giftiges zu sich, zum Beispiel einen Fliegenpilz, wird von einer giftigen Schlange gebissen oder bekommt sonst etwas Ungesundes verabreicht.

      Auch da gibt es keine Alternative, als zum Arzt zu gehen. Eventuell kann man durch Hypnose den Genesungsverlauf positiv unterstützen, aber der Arzt ist hier in erster Linie der richtige Ansprechpartner.

      3. Sie bekommen mentale, seelische oder körperliche Probleme – jedes Problem, egal ob Phobie, Depression, Asthma, Migräne, Krebs, Burn-out, Reizdarm, was auch immer, hat, mit ganz wenigen Ausnahmen, seinen Ursprung im Unterbewusstsein (solange Sie nicht irgendwelchen Giften ausgesetzt waren, die es verursacht haben).

      Das mag jetzt seltsam klingen, aber Stress, in welcher Form auch immer, ist Wegbereiter für alle diese Symptome. Wie der Mensch Stress wahrnimmt, verarbeitet oder abbaut, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie der Körper oder die Psyche auf Stress reagiert – jeder Mensch ist individuell, und so sind es auch die Auslöser für die Symptome. Es gibt höchstens Häufungen, warum verschiedene Menschen die gleichen Symptome haben.

      Oft, aber natürlich nicht immer, liegt zum Beispiel bei Anorexie der Ursprung in einem sexuellen Übergriff in der Kindheit. Wie gesagt, nicht immer, aber es lässt sich eine Häufung feststellen. Es wäre jedoch falsch, eine Sitzung unter diesem Aspekt zu starten, dann läuft man Gefahr, den wirklichen Grund zu verpassen und das Problem nicht wirklich aufzulösen. Sätze wie »Ihr Problem kommt sicher von einem Übergriff« sind brandgefährlich, unseriös und werden nur von verantwortungslosen, unfähigen oder überforderten Therapeuten geäußert. Solche Aussagen können ganze Hexenjagden in Familien oder deren Umfeld auslösen, geschweige denn von den negativen Gefühlen und Gedanken, die dabei im Klienten entstehen können. Leider gibt es immer noch Therapeuten, die solche oder ähnliche Aussagen machen, und das ist einfach nur verantwortungslos, reine Spekulation.

       »Wichtig: Solange Sie nicht damit geboren wurden, so lange kann Ihnen Hypnose dabei helfen, Ihre Probleme zu lösen oder zu lindern.«

      Wie überall gibt es Grenzen, aber je früher ich mit der Hypnose den Genesungsprozess unterstützen kann, desto besser sind die Chancen auf Erfolg. Auf jeden Fall würde

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