Hypnose. Hansruedi Wipf

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Hypnose - Hansruedi Wipf

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keine, aber wenn der Geist in Harmonie gebracht wurde, kann auch der Körper viel besser heilen.

      Ich schätze, dass circa 80% aller körperlichen Krankheiten ihren Auslöser durch ISEs (siehe Seite 96 ff.) im Unterbewusstsein haben. So lange ich jedoch diese ISEs nicht aufgelöst habe, so lange kämpfe ich nur auf der Symptomebene und verpasse, das Übel an der Wurzel zu packen. Es mag sehr sinnvoll sein, ein Krebsgeschwür zu entfernen, das ist das, was wir auf der rein körperlichen Ebene tun können und es rettet auch ganz viele Leben, aber die mentale Komponente zu vernachlässigen, wäre falsch. Sie ist zumeist genauso wichtig. Nur weil der Krebs entfernt wurde, ist die mentale Komponente – eine Voraussetzung für die Entstehung von Krebs – noch lange nicht wieder in Balance.

      Der Einsatz von Medikamenten kann ebenfalls sehr sinnvoll sein, ist aber in ganz vielen Fällen reine Symptombehandlung. Nach einer erfolgreichen Hypnosesitzung können sehr oft die Medikamente abgesetzt oder neu dosiert werden, da je nachdem signifikante Veränderungen stattgefunden haben. Wenn jemand Antidepressiva nimmt und sich nach der Hypnose nicht mehr depressiv verstimmt fühlt, ja, dann sollte man mit dem Arzt über Neudosierung, Ausschleichen oder Absetzen sprechen.

      Eine genetische Veranlagung wird meist massiv überschätzt. Man weiß heute, dass wir zwar gewisse genetische Veranlagungen haben können, aber ob sie zum Tragen kommen oder nicht, ist durch Studien mit eineiigen Zwillingen längst infrage gestellt. Es ist hinreichend dokumentiert, dass verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, ob eine Krankheit sich manifestiert oder nicht. Wenn der Mensch lange genug einem oder mehreren Stressfaktoren ausgesetzt war, dann ist es gut möglich, dass das System so geschwächt ist, dass der Körper mit diesen Symptomen reagiert. Ist der Mensch aber mental stark und solide, gibt es auch keinen Grund für solche Symptome, überhaupt aufzutreten. Erst die lang anhaltende Schwächung auf mentaler Ebene begünstigt den Ausbruch solcher Krankheiten überhaupt und Hypnose sowie andere Stresstechniken sind ein hervorragender Schutz dafür, dass es nie so weit kommt.

      Mit der Hypnose nehmen wir Einfluss auf die Zellprogrammierung, ja sogar auf die Aktivierung oder Deaktivierung von DNA. So unglaublich das auch klingen mag, aber dem ist definitiv so. Wir sind nicht mehr länger im vererbten Familienfluch (Epigenetik) verfangen, sondern können sehr wohl unser Schicksal mit beeinflussen!

      »Ja, diese Krankheit liegt in der Familie.« Das ist für viele schon fast Prophezeiung genug, um zu resignieren, und zu denken, dass sie die Krankheit, die in der Familie häufiger aufgetreten ist, auch befallen wird. Falsch!

      Ob jemand krank wird oder nicht, hat wie erwähnt, viel weniger mit der erblichen Veranlagung zu tun, als mit dem, wie jemand aufwächst und lernt, mit Stressfaktoren umzugehen, also mit dem Umfeld, in dem er aufwächst. In Familien werden von einer Generation zur nächsten ganze Empfinds- und Wahrnehmungsmuster weitergegeben. Wie nimmt jemand Stress wahr und wie verarbeitet er ihn? Wir schauen unheimlich viel von unseren Eltern ab, und die haben auch schon viel von ihren Eltern übernommen. Dass dies generationenübergreifend Einfluss hat, liegt auf der Hand. Wir müssen deshalb aber keine Sklaven des Schicksals werden. Wir haben viel mehr Einfluss auf unser genetisches Schicksal, als landläufig bekannt oder angenommen.

      Warnhinweis: Ein Hypnotiseur, und das ist mir sehr wichtig zu erwähnen, kann einen Arzt nicht ersetzen, er kann ihn höchstens ergänzen, gerade wenn es um schwere Krankheiten wie Krebs, MS und Ähnliches geht. Medikamente, Impfungen oder ärztlichen Rat aus Prinzip abzulehnen, ist töricht und kann tödlich sein! Die Not von Menschen auszunutzen, ist verwerflich und das trifft auch auf Heilungsversprechen zu. Niemand kann etwas garantieren, wenn es um die wirklich heiklen und sensiblen Themen geht. Ein Hypnotiseur stellt keine Diagnosen – dazu sind wir weder befugt noch befähigt, außer wir haben die entsprechende Ausbildung und sind staatlich anerkannt (Heilerlaubnis). Ein Hypnotiseur hat nicht das Recht, einem Klienten Medikamente zu verschreiben oder die Dosierung zu verändern. Das ist Angelegenheit von Berufsgattungen, die dazu ausgebildet und berechtigt wurden.

      Im Zweifelsfall sollte man immer einen Vertrauensarzt konsultieren und den gesunden Menschenverstand walten lassen, jedoch offen bleiben, auch die als alternativ geltenden Methoden in Betracht zu ziehen.

      Übrigens erachte ich die Hypnose schon lange nicht mehr als alternative Heilmethode, sondern als Ergänzung mit riesigem Potenzial oder gar als konkreten, vollwertigen Ersatz für viele konventionelle Ansätze.

      Symptome und Krankheiten sind Warnsignale, auf die es zu hören gilt und die ernst genommen werden müssen. Der Besuch bei einem Arzt oder dessen Rat zu beherzigen ist daher auf jeden Fall angebracht, speziell wenn Schmerzen im Spiel sind. Da die Hypnose als außergewöhnlich wirkungsvolles Werkzeug gegen Schmerzen eingesetzt werden kann, besteht bei Schmerzlinderung oder gänzlicher Schmerzeliminierung durch Hypnose ohne vorherige medizinische Abklärung die Gefahr, dass eine organische Erkrankung zu spät oder eben gar nicht erkannt wird, was gravierende Konsequenzen haben kann.

      Da jedoch bei jeder Erkrankung auch emotionale Hintergründe mitspielen, ist der Einsatz von Hypnose universell angezeigt, sobald abgeklärt ist, was das Problem ist oder was ausgeschlossen werden kann. Die Hypnose kann immer begleitend zu jeder konventionellen oder alternativen Methode eingesetzt werden.

      Ich finde es erstaunlich, wenn ich heute immer wieder höre, dass Dinge, die bereits um 1850 herum bekannt und spätestens seit 1960 mit ganz klaren Prozessen dokumentiert waren, heute immer noch nicht zum Standard jeder Hypnoseausbildung gehören, ja, man in einigen Fällen sogar Angst hat, diese Zustände und Techniken zu unterrichten. Bis zu einem gewissen Grad kann ich es nachvollziehen, vieles, was man nicht kennt, kann einem Angst machen. Trotzdem finde ich es einfach nur erschreckend, welch umständliche, überflüssige oder konfuse Techniken an manchen Hypnoseschulen unterrichtet werden, wie die Hypnose verstanden und vermittelt wird – egal ob sie dann von medizinischen Fachpersonen oder Nichtmedizinern angewandt wird. So lange Leute an dieser Art von Hypnoseausbildungen teilnehmen, die sie mehr durcheinanderbringen anstatt Klärung, Fachwissen, Können und Selbstsicherheit herbeizuführen, so lange gibt es leider auch Klienten, die Hypnose versucht haben, bei denen es aber nicht geklappt hat.

      Dadurch werden leider viele Leute in einer Art Hypnose unterrichtet, die sie enttäuscht, die ihnen eben nicht alle Möglichkeiten der Therapie aufzeigt. Danach kommen einige in eine OMNI Hypnose-Ausbildung, in der die Methoden von Dave Elman und Jerry Kein unterrichtet werden. Plötzlich wird Hypnose greifbar, verständlich und vor allem einfach erlern- und reproduzierbar, was Demonstrationen in der Klasse belegen. Das größte Paradigma, dass Hypnose schwierig zu erlernen sei und die Therapieform kompliziert wäre, wird bereits am ersten Tag der Ausbildung widerlegt.

      Vielleicht finden Sie meine Worte jetzt überheblich oder gar arrogant – ja, dieser Eindruck kann durchaus entstehen, beruht aber auf einem riesigen Erfahrungsschatz, auf Tausenden von Hypnosesitzungen und Hunderten ausgebildeter Schüler, die mir erlauben, eine sehr große Selbstsicherheit in Bezug auf meine Aussagen und Äußerungen rund um die Hypnose an den Tag zu legen. Ich weiß einfach, dass es funktioniert.

      Wissen Sie, es gibt so viele Ausbildungen auf dem Markt, aber ich fand damals in meiner Ausbildung, die ich heute selbst unterrichte, wirklich hilfreich, dass es ganz deutliche Aussagen und Ansagen gab, die einem ganz klaren Prozess unterlagen, der trotzdem alle Freiheiten ermöglichte. Eine klare Richtung, klar definierte Techniken und Methoden, und vor allem eins: keine Grenzen des Möglichen. Das Prinzip von K.I.S.S. – Keep It Simple and Stupid (halte es so einfach, wie nur immer möglich) zieht sich wie ein roter Faden durch die ganze Ausbildung, die prozessorientiert ist wie kaum eine andere. Nur wenn etwas nach einfachen Regeln gestaltet und strukturiert wird, wenn es reproduzierbar ist, wenn es mit Prozessen unterlegt ist, dann bekommt es einen Wert. Kennzeichnen Zufall, Glück und Hoffnung eine Therapiemethode, dann ist es genau das, Zufall oder Glück, aber wer möchte das schon, wenn er Unterstützung in

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