Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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37 Als er noch redete, bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. 38 Als das der Pharisäer sah, wunderte er sich, dass er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. 39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr Pharisäer, ihr haltet die Becher und Schüsseln außen rein; aber euer Inneres ist voll Raub und Bosheit. 40 Ihr Narren, hat nicht der, der das Äußere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen? 41 Doch gebt als Almosen von dem, was da ist; siehe, dann ist euch alles rein. 42 Aber weh euch Pharisäern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allem Kraut und geht vorbei am Recht und an der Liebe Gottes. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen.
43 Weh euch Pharisäern! Denn ihr sitzt gern obenan in den Synagogen und wollt gegrüßt sein auf dem Markt.
44 Weh euch! Denn ihr seid wie die verdeckten Gräber, die Leute laufen darüber und wissen es nicht.
45 Da antwortete einer von den Lehrern des Gesetzes und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmähst du uns auch. 46 Er aber sprach: Weh auch euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr beladet die Menschen mit unerträglichen Lasten und ihr selbst rührt sie nicht mit einem Finger an.
47 Weh euch! Denn ihr baut den Propheten Grabmäler; eure Väter aber haben sie getötet. 48 So seid ihr Zeugen für die Taten eurer Väter und billigt sie; denn sie haben sie getötet, und ihr baut ihnen Grabmäler! 49 Darum spricht auch die Weisheit Gottes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie töten und verfolgen, 50 damit gefordert werde von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten, das vergossen ist, seit der Welt Grund gelegt ist, 51 von Abels Blut an bis zum Blut Secharjas, der umkam zwischen Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht.
52 Weh euch Lehrern des Gesetzes! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hineinwollten.
Lk 11,37–52 Schmähungen gegen Pharisäer und Lehrer des Gesetzes 11,37 Bat ihn ein Pharisäer, mit ihm zu essen, vgl. Anm. zu 7,36. 11,38 Nicht […] gewaschen hatte, Mt 15,1–9; Mk 7,1–5; die netilat jadajim, das Waschen der Hände vor dem Essen, ist ein Heiligungsritual, das aus frühen rabbinischen Texten bekannt ist (vgl. mJad passim). Josephus berichtet, dass die Essener vor dem Essen gebadet hätten (Bell. 2,129). 11,39 Herr, vgl. Anm. zu 1,17. 11,41 Almosen, hebr. zedaqa, vgl. Anm. zu 6,30. 11,42 Weh euch Pharisäern, vgl. Mt 23,13–33. Ihr gebt den Zehnten, vgl. Dtn 14,22 u.a.; der Erlös wurde verwendet um Witwen, Waise, Fremdlinge und Leviten (Dtn 14,29) zu unterstützen. Minze und Raute […], mSchevi 9,1 hält tatsächlich fest: „Raute, wilder Gemüsefuchsschwanz, Portulak, Koriander, der auf den Bergen wächst, Sellerie der Flußtäler und Raukensenf des Weidegrunds sind von den Zehnten entbunden“. 11,44 Verdeckte Gräber, Gräber wurden übertüncht (Mt 23,27), um versehentlichen Kontakt mit Leichen und die daraus resultierende Unreinheit zu vermeiden (vgl. „Das Mosegesetz“), nicht um sie zu verstecken. 11,46 Unerträgliche Lasten, vgl. Mt 23,4. 11,47 Ihr baut […] Grabmäler, logischerweise sollte dies auf die Ablehnung von und nicht auf Komplizenschaft mit den Morden hinweisen, so dass die Formulierung Heuchelei und Gewalt gleichzeitig andeutet. Eure Väter aber haben sie getötet, Jesus stellt Gesetzeslehrer und Pharisäer als Mörder dar, hebt sich von ihnen ab (vgl. Anm. zu 7,30) und deutet seinen Tod an. 11,49 Weisheit Gottes, vgl. Anm, zu 7,35 bezüglich der Weisheit. Das Zitat lässt sich nicht zuordnen, vgl. aber Jer 7,25–26; sollte die Formulierung von Jeremia abhängig sein, wurden die Apostel hinzugefügt. 11,50 Damit gefordert werde […] das Blut, vgl. Mt 27,25. 11,51 Abel, vgl. Gen 4,8; in der jüdischen Tradition gilt Abel nicht als „Prophet“. Secharja, vermutlich ein Verweis auf 2Chr 24,20–22 (eine Aufzählung der Opfer von Genesis bis hin zur Chronik, die nach bBB 14b den Kanon beschließt. Alternativ könnte es sich um einen Secharja handeln, der während des jüdischen Kriegs im Tempel getötet wurde (in Jos.Bell. 4,335–44 erwähnt). 11,52 Ihr selbst seid nicht hineingegangen, vgl. Mt 23,13.
53 Und als er von dort hinausging, fingen die Schriftgelehrten und die Pharisäer an, heftig auf ihn einzudringen und ihm mit vielerlei Fragen zuzusetzen, 54 und belauerten ihn, ob sie etwas aus seinem Mund erjagen könnten.
Lk 11,53–54 Wachsender Widerstand Vgl. Lk 6,11; 19,47–48; 20,19–20; 22,2.