Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen; 21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.[*]
Lk 17,20–21 Vom Reich Gottes 17,20 Wann kommt das Reich Gottes, eine drängende Frage, auch für die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu (Lk 19,11; 21,7; Apg 1,6). 17,21 Mitten unter euch, das Griechische könnte auch „in euch“ bedeuten. Das messianische Zeitalter, das im jüdischen Denken durch die allgemeine Auferstehung, die Sammlung der Exilierten, das endgültige Gericht und universellen Frieden charakterisiert ist, wird in Teilen neu ausgerichtet auf etwas Innerliches, das im Individuum stattfindet und in der Gegenwart verfügbar ist (Lk 11,20).
22 Er sprach aber zu den Jüngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen. 23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da!, oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft nicht hinterher! 24 Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein. 25 Zuvor aber muss er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht.
26 Und wie es geschah in den Tagen Noahs, so wird‘s auch sein in den Tagen des Menschensohns: 27 Sie aßen, sie tranken, sie heirateten, sie ließen sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um. 28 Ebenso, wie es geschah in den Tagen Lots: Sie aßen, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um. 30 Auf diese Weise wird‘s auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.
31 Wer an jenem Tage auf dem Dach ist und seinen Hausrat im Haus hat, der steige nicht hinunter, um ihn zu holen. Und ebenso, wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um nach dem, was hinter ihm ist. 32 Denkt an Lots Frau! 33 Wer seine Seele zu erhalten sucht, der wird sie verlieren; und wer sie verlieren wird, der wird ihr zum Leben helfen. 34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett liegen; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben werden. 35 Zwei Frauen werden miteinander Korn mahlen; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben werden.[*] 37 Und sie antworteten und sprachen zu ihm: Herr, wo? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.
Lk 17,22–37 Vom Tag des Menschensohnes (Mt 24,17–18.23.26–28.37–41; Mk 13,14–16.19–23) 17,22 Es wird die Zeit kommen, ein Verweis auf eine nicht näher bestimmte Zeit in der Zukunft, vgl. z.B. 2Kön 20,17; Jes 34,8; Jer 51,47. Menschensohn, vgl. Anm. zu 5,24. 17,25 Er [muss] viel leiden, vgl. Lk 9,22. 17,26–27 Noah, vgl. Gen 6–7. Im rabbinischen Judentum wird darauf gepocht, dass Noah die Menschen stetig vor der Sintflut gewarnt hat und zwar von dem Zeitpunkt an, als er die Zedern für das Holz gepflanzt hatte, aus denen er die Arche baute (vgl. z.B. bSan 108ab; PRE 22; BerR 30,7; WaR 27,5). 17,28–29 Lot, vgl. Gen 18,16–19,28. 17,32 Lots Frau, die zu einer Salzsäule wurde (Gen 19,26). 17,33 Vgl. Lk 9,24. 17,34 Zwei auf einem Bett, oder zu Tische liegend; Mt 24,40 überliefert „Dann werden zwei [Männer] auf dem Felde sein“ als Parallele zu den zwei Frauen, die in V. 35 (Mt 24,41) Korn mahlen. 17,[36] Ein späterer Zusatz, beeinflusst von Mt 24,40. 17,37 Aas, Mt 24,28. Bezüglich eines unbestatteten Leichnams vgl. „Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter“. Geier, gr. aetoi, kann als „Adler“ übersetzt werden, ein Symbol Roms.
1 Er sagte ihnen aber ein Gleichnis davon, dass man allezeit beten und nicht nachlassen sollte, 2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fürchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen.