Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Das Neue Testament - jüdisch erklärt - Группа авторов страница 31

Das Neue Testament - jüdisch erklärt - Группа авторов

Скачать книгу

(s.a. Ps 73,1), wo ebenfalls auf das Land Bezug genommen wird; in dem Ausdruck klingt auch Ps 51,12 (LXX 50,12) an.

      Kap.5 schließt mit einer Reihung von sechs Sprüchen, die wegen ihrer Form als Antithesen bekannt sind: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist … Ich aber sage euch …“ (Mt 5,21–48). Manche Fachleute missverstehen diese Antithesen als Absagen an die Tora. Da Jesus jedoch kurz vorher festgestellt hat, dass er nicht gekommen sei, die Tora aufzulösen (Mt 5,17–20), ist dies allerdings bestimmt nicht gemeint. Vielmehr verschärfen diese Antithesen das Gesetz oder in jüdischer Begrifflichkeit: sie „errichten einen Zaun um die Tora“ (s. mAv 1,1), d.h. sie gebieten, ein Gebot oder Verbot deutlich über seine Mindesterfordernisse hinaus zu befolgen, um sicherzustellen, dass das Gebot selbst beachtet wird. Die „Zäune“ in den Antithesen betreffen sowohl die Einstellung als auch das Handeln: Um Mord und Totschlag zu wehren, zürnt nicht; um Ehebruch zu verhindern, begehrt nicht; um einem falschen Schwur vorzubeugen, schwört gar nicht, denn alle Aussagen eines Menschen sollten ehrlich sein. In zwei Fällen schlagen die Antithesen von Geboten in Verhaltensmaßregeln um: Erstens wandelt Jesus das Thema der Verstümmelung, das sich in „Auge um Auge“ (Mt 5,38) ausdrückt, in nicht-körperliche Verletzungen ab. Zweitens gibt es kein Gebot, seinen Feind „zu hassen“ (Mt 5,43); Spr 24 und 25 ordnen vielmehr seine faire Behandlung an. Auch hier wieder verschärft Jesus die Tora, indem er nicht nur gerechtes Verhalten gegenüber dem Feind gebietet, sondern die Feindesliebe.

       Mt 5,13–16 Salz und Licht (Mk 9,49–50; Lk 14,34–35) 5,13 Salz, nach alten mesopotamischen Vorstellungen symbolisiert Salz Reinheit und Weisheit (Ex 30,35; 2Kön 2,19–22; Ez 16,4; bSota 49b). 5,14 Licht der Welt, Phil 2,15; Joh 8,12 verwendet das Epitheton mit Bezug auf Jesus; vgl. auch Jes 42,6; 49,6; 51,4–5; Spr 6,23; Dan 12,3; Sir 32,16; Joh 1,4–5; Tan 2. Die Schriften vom Toten Meer sprechen von den „Kindern des Lichts“, die auf der Seite Gottes stehen (vgl. 1QS 2,3; 3,3.19–21; 1QM 13,5–6.14–15). 5,16 Gute Werke, Matthäus besteht darauf, dass der Glaube immer von Taten begleitet wird (Mt 25,32–46).

       Mt 5,17–20 Ansichten bezüglich der Tora 5,17 Gesetz, gr. nomos, in der LXX für hebr. tora. An dieser Stelle verweist der Begriff (in Verbindung mit „die Propheten“, gr. prophētēs) auf die Tora und die Nevi’im des Tanach (und nicht auf die Propheten selbst wie in V. 12); es wäre möglich, dass „das Gesetz und die Propheten“ ein Terminus technicus für den entstehenden jüdischen Kanon war. Nicht gekommen aufzulösen, der Jesus des MtEv hält an der Tora fest. Apg 6,13–14 vertitt die Ansicht, dass die Anschuldigung, Jesus habe die Tora aufgehoben, eine falsche Behauptung sei. 5,18Mk 13,31. Kleinste Buchstabe, gr. iota, für hebr. jod, der kleinste Buchstabe. Wenn selbst der kleinste Buchstabe nicht verändert werden kann, muss sicherlich auch der Rest der Tora auf dieselbe Weise aufrechterhalten werden. Tüpfelchen vom Gesetz, die rabbinische Lehre erlaubt nicht, auch nur einen Buchstaben der Tora zu verändern (jSan 2,6/20c; bSan 90a; SchemR 6,1, WaR 19,2). Das „Tüpfelchen“ bezeichnet den kleinsten Teil eines Buchstabens, der ihn von anderen unterscheidet. 5,19 Kleinsten Gebote, alle Gebote der Tora sind zu befolgen, egal wie scheinbar unbedeutend sie erscheinen mögen (vgl. Jak 2,10; mAv 2,1; 4,2; mQid 1,10; bNed 39b; bSchab 70b; ARN B 35). 5,20 Besser ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, ein hoher Anspruch, da die Pharisäer als rechtschaffene Menschen galten.

Скачать книгу