Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов

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Wenn dich aber dein rechtes Auge verführt, so reiß es aus und wirf‘s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. 30 Wenn dich deine rechte Hand verführt, so hau sie ab und wirf sie von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.

       Mt 5,21–48 Antithesen Die übliche Bezeichnung „Antithesen“ (wörtl. „Gegensätze“) für diese sechs Lehrsprüche ist irreführend; manche dieser Sätze stellen keine entgegengesetze Lehrmeinung, sondern eine Zuspitzung dar (vergleichbar zum Prinzip „einen Zaun um die Tora [machen]“; vgl. mAv 1,1). 5,21 Du sollst nicht töten, Ex 20,13; Dtn 5,17. Wer aber tötet, vielleicht eine Paraphrase von Gen 9,6; Ex 21,12. Gericht, ein Todesurteil für Mord konnte nur von einer jüdischen Instanz ausgesprochen werden (Dtn 16,18; 21,1–9). Die Rabbinen erörtern die nötigen Verfahrensschritte für Zivil- und Strafrechtsprozesse, vgl. mSan 1,4; bSan 35a; 72a-b. 5,22 Du Nichtsnutz, Beleidigungen konnten eine strafbare Handlung sein (z.B. konnte das jüdische Gericht eine Person, die ihren Lehrer beleidigt hatte, aus der Gemeinschaft ausschließen; vgl. bBer 19a; vgl. auch bBM 58b). Hoher Rat, gr. synhedrion, hebr. sanhedrin, verweist allgemein auf das jüdische Gerichtswesen, wobei sich Sanhedrin auch konkret auf den obersten Gerichtshof in Jerusalem beziehen könnte (Mt 26,57). Aber auch Bezugnahmen auf ortsansässige Gerichte sind üblich, vgl. mMak 1,10; mSan 1,6; tSan 1,7). Höllisch, Hölle, gr. gehenna, abgeleitet vom hebr. gehinnom, dem Namen eines Tales südlich von Jerusalem, das mit Kinderopfern assoziiert wurde (2Kön 23,10; Jer 7,31; 2Chr 28,3; 33,6). In neutestamentlicher Zeit wurde gehinnom aufgrund seines düsteren Rufs mit dem Purgatorium und/oder der Hölle in Verbindung gebracht, wo – nach manchen Überlieferungen – die Gottlosen nach dem Tod gefoltert werden (vgl. Mt 25,41; die Rabbinen erwähnen Gehenna als Ort des ewigen Feuers, wo Frevler und Feinde bestraft werden; vgl. bEr 19a; bSan 110b; bPes 54a; bBer 8b). 5,23–24 Auf dem Altar, Matthäus setzt voraus, dass die Menge, zu der Jesus spricht, am Tempelopfer teilgenommen hat; vielleicht handelt es sich auch um eine Anspielung auf Gen 4 (Kain und Abel). 5,24 Versöhne dich, im Judentum wurde gefordert, zuerst Frieden mit dem Nächsten zu schließen, bevor eine Versöhnung mit Gott möglich ist (Spr 6,1–5; 16,7; mAv 3,10: „Jeder, durch den sich der Geist der Menschen beruhigt, durch den beruhigt sich der Geist des Ortes [=Gottes]“; vgl. auch mJom 8,9; BerR 93,1). 5,25–26 (Lk 12,57–59) Vgl. Spr 6,1–5. 5,27 Ehebrechen, Ex 20,14; Lev 20,10; Dtn 5,18. 5,28 Begehren, in jüdischen Quellen zeigt sich eine tiefe Verachtung gegenüber diesem Vergehen (z.B. Hiob 31,1.9; Sir 9,8; 23,18–28; 41,21; bBer 16a; WaR 23,12 [zum ehebrecherischen Auge]; 11QT 59,14). 5,29–30Mk 9,43–48, wiederholt in Mt 18,8–9. Hau sie ab, es handelt sich um hyperbolische Sprache. 5,31 Scheidebrief, hebr. sefer keritut, Dtn 24,1–4; vgl. Mt 19,9. 5,32 Unzucht, gr. porneia (vgl. Mt 19,3–9; vgl. auch Mk 10,2–12; Lk 16,18; 1Kor 7,11–13), umfasst mehr als Ehebruch; vgl. z.B. Ehen, die in Levitikus als inzestuös gelten (Lev 18,6–18). Die Sexualethik Jesu ist strenger als in den meisten Strömungen des frühen Judentums; vgl. aber 11QT 57,17–19; CD 4,12–5,14 (dort wird Gen 2 als Verbot von Wiederheirat und Polygamie ausgelegt); vgl. auch mNed 11,12; bSan 22a und Fragen zu Scheidung und Tod, v.a. mit Blick auf die erste Frau. 5,33Falschen Eid schwören, Paraphrase von Ex 20,7; Lev 19,12; Num 30,3–15; Dtn 5,11; 19,16–21. 5,34

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