Das Neue Testament - jüdisch erklärt. Группа авторов
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28 Was meint ihr aber? Es hatte ein Mann zwei Söhne und ging zu dem ersten und sprach: Mein Sohn, geh hin und arbeite heute im Weinberg. 29 Er antwortete aber und sprach: Ich will nicht. Danach aber reute es ihn, und er ging hin. 30 Und der Vater ging zum andern Sohn und sagte dasselbe. Der aber antwortete und sprach: Ja, Herr!, und ging nicht hin. 31 Wer von den beiden hat des Vaters Willen getan?
Sie sprachen: Der erste. Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und Huren kommen eher ins Reich Gottes als ihr. 32 Denn Johannes kam zu euch und wies euch den Weg der Gerechtigkeit, und ihr glaubtet ihm nicht; aber die Zöllner und Huren glaubten ihm. Und obwohl ihr‘s saht, reute es euch nicht, sodass ihr ihm danach geglaubt hättet.
Mt 21,28–32 Das Gleichnis der zwei Söhne Vgl. Mt 20,1–16. 21,29 Danach aber reute es ihn, der erste Sohn steht für all diejenigen, die Buße tun. 21,30 Und ging nicht hin, der zweite Sohn, ein Lügner und Heuchler, repräsentiert jene, die das, was sie predigen, nicht tun (Mt 23,2–3).
33 Hört ein anderes Gleichnis: Es war ein Hausherr, der pflanzte einen Weinberg und zog einen Zaun darum und grub eine Kelter darin und baute einen Turm und verpachtete ihn an Weingärtner und ging außer Landes. 34 Als nun die Zeit der Früchte herbeikam, sandte er seine Knechte zu den Weingärtnern, damit sie seine Früchte empfingen. 35 Da nahmen die Weingärtner seine Knechte: Den einen schlugen sie, den zweiten töteten sie, den dritten steinigten sie. 36 Abermals sandte er andere Knechte, mehr als die ersten; und sie taten mit ihnen dasselbe. 37 Zuletzt aber sandte er seinen Sohn zu ihnen und sagte sich: Sie werden sich vor meinem Sohn scheuen. 38 Als aber die Weingärtner den Sohn sahen, sprachen sie zueinander: Das ist der Erbe; kommt, lasst uns ihn töten und sein Erbe an uns bringen! 39 Und sie nahmen ihn und stießen ihn zum Weinberg hinaus und töteten ihn.
40 Wenn nun der Herr des Weinbergs kommen wird, was wird er mit diesen Weingärtnern tun? 41 Sie sprachen zu ihm: Er wird den Bösen ein böses Ende bereiten und seinen Weinberg andern Weingärtnern verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit geben.
42 Jesus sprach zu ihnen: Habt ihr nie gelesen in der Schrift (Psalm 118,22–23): »Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Vom Herrn ist das geschehen, und er ist ein Wunder vor unsern Augen[*]«? 43 Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem Volk gegeben werden, das seine Früchte bringt. 44 Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen.[*]
45 Und als die Hohenpriester und die Pharisäer seine Gleichnisse hörten, erkannten sie, dass er von ihnen redete. 46 Und sie trachteten danach, ihn zu ergreifen; aber sie fürchteten sich vor dem Volk, denn es hielt ihn für einen Propheten.
Mt 21,33–46 Das Gleichnis vom Weinberg (Mk 12,1–12; Lk 20,9–19) Vgl. EvThom 65. 21,33 Weinberg, eine Adaption von Jes 5,1–2.7; vgl. Anm. zu 20,1–16. Weingärtner, die Hohenpriester und Pharisäer (Mt 21,45). 21,34 Knechte, die Propheten Israels (Mt 22,3). 21,37 Seinen Sohn, Jesus (Mt 21,41.43; vgl. Anm. zu 7,16–20). 21,39 Stießen ihn zum Weinberg hinaus, Jesus wurde außerhalb der Stadtmauern Jerusalems gekreuzigt (Mt 27,32–34; Mk 15,20; Lk 23,26–33; Joh 19,17; vgl. auch Hebr 13,12–13). 21,41 Vgl. Mt 8,12; Apg 13,46. Die Anführer sprechen ihr eigenes Urteil über sich selbst. 21,42 Ps 118,22–23, auch aus den Hallelpsalmen (vgl. Anm. zu 21,9); vgl. auch Apg 4,11; 1Petr 2,7. 21,43 Einem Volk […], das seine Früchte bringt, die Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu. 21,46 Propheten, vgl. Mt 21,11. Spätere rabbinische Quellen behaupten, die Prophetie wäre schon Jahrhunderte vorher erloschen (so verweist z.B. bBB 12a auf die Tempelzerstörung; nach ARN B 47 erlosch die Prophetie aufgrund der brutalen Behandlung durch das Volk; PesR 35 nennt als Grund des Erlöschens den Mangel an Rückkehrern aus dem Exil nach Israel). Josephus und andere geben jedoch die weit verbreitete Annahme zu erkennen, dass es auch während