Homo sapiens movere ~ gebrochen. R. R. Alval

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Homo sapiens movere ~ gebrochen - R. R. Alval gebrochen

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Geht es um mich?

       Wieso spricht denn keiner mit mir?

       Warum kann ich mich nicht bewegen?

      …

      …

      „… ihre Tochter ist eine zähe Kämpferin…“

      „… es ist ein Wunder, dass sie noch am Leben ist…“

      …

      „… Schätzchen, komm schon! Kämpfe! Hörst du mich? …“

      …

      „… Schwesterchen, komm zurück. Das kannst du nicht machen. Verdammt nochmal, du bist doch sonst so stur!“

      „… Mach endlich die Augen wieder auf! Lebe!“

      …

      „… Ich kann Ihnen meine Hilfe anbieten. Mein Blut wird die Heilung einleiten und beschleunigen. Vorausgesetzt, dass Sie das möchten.“

       Bingham?

      „Ja, um Himmels Willen, ja. Tun Sie es. Egal, wie viel wir Ihnen dafür schuldig sein werden!“

       Paps?

      „Nein, mein Blut bin ich ihrer Tochter sowieso schuldig.“

      „Dann, in Gottes Namen, tun Sie’s!“

       Mom?

      …

      …

      „… Liebes, kannst du mich hören? Wach auf, Schatz, bitte, komm zurück!“

      …

       Oh Gott, was ist das für grauenhafte Musik?

       Mir ist kalt.

       Macht ein wenig leiser…

       Ich kann nicht schlafen…

      …

      „Schatz, komm schon, wach auf!“

      Ich hatte keine Ahnung, warum meine Mutter derart eindringlich flehte. Ich war hundemüde. „Noch fünf Minuten.“, nuschelte ich, obwohl ich mir nicht sicher war, ob sie das auch verstand. Meine Zunge tat nicht, was sie sollte. Ebenso wenig mein Mund und meine Lippen. Ich kapierte nicht, warum meine Mutter plötzlich jubelte und laut kreischend nach jemandem rief. Außerdem schien sich etwas über meinem Mund und meiner Nase zu befinden, was sich seltsam anfühlte.

      Herrje, auf meiner Zunge war ein Tier gestorben.

      Es fühlte sich so an. Es schmeckte auch dementsprechend.

      Meine Mund-Hand-Augen-Beinkoordination hatte sich verheddert und stimmte vorn und hinten nicht. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Augen ein paar Millimeter weit geöffnet hatte.

       Oder auch nicht.

      Oh, Kacke! Bin ich blind?

      Entsetzt riss ich sie weiter auf, nur um den schwachen Umriss meiner Mutter zu erkennen. Anscheinend verstand sie mein Gemurmel, strich mir beruhigend über die Stirn, während sie meine rechte Hand mit ihrer fast zerquetschte und mir das Ding von Mund und Nase nahm. Eine Atemmaske? Nebenbei erklärte sie mir, dass es im Zimmer dunkel sei. „Licht, mittel.“ Oh, ich wünschte, sie hätte es ausgelassen. Viel zu grell. Mit einer Verzögerung, die nichts mit einem Reflex zu tun hatte, schloss ich die Augen und stöhnte. „Licht, aus.“, sagte meine Mutter mit ruhiger Stimme, obwohl ich ihre Aufregung dennoch deutlich hörte.

      Wenig später waren auch mein Vater sowie ein paar weitere Leute im Raum, die ich nicht kannte. Ich wünschte, sie würden leiser reden. Ihre Stimmen hallten durcheinander, die Worte ergaben in meinem Kopf, der sich wie ein riesiges, fluffiges Kissen anfühlte, überhaupt keinen Sinn.

       Warum bin ich nicht zuhause?

      Die Erkenntnis, dass ich einen Unfall gehabt haben musste, traf mich weniger unvorbereitet, als man meinen sollte. Zu blöd, dass ich mich an den Unfall selbst gar nicht erinnerte. Vielleicht war das besser. Meine Mutter, die ich nur kurz hatte sehen können, sah auf jeden Fall aus, als hätte sie ein paar schlaflose Nächte hinter sich. Das tat mir leid. Ließ meine Schuldgefühle anspringen. Trotzdem verstand ich nicht, warum mein Körper nicht richtig funktionierte.

       Was zum Kuckuck haben die mir gegeben?

      Irgendwelche Beruhigungsmittel? Schmerzmittel, ganz sicher. Mir tat nämlich überhaupt nichts weh.

      Sehr schön.

      Ich war nicht scharf auf Schmerzen.

      Dann lieber wartete ich ab, bis ich meinen Körper wieder richtig spürte. Auch wenn ich nicht sonderlich geduldig war.

      Wie viele Stunden könnte das schon anhalten?

      3

      Ich hatte Tränen in den Augen. Dabei hatte ich keine Schmerzen. Weiß Gott nicht. Ich fühlte nämlich so gut wie gar nichts!

      Ich heulte, weil ich in einem Körper gefangen war, der nicht das machte, was ich wollte. Zumindest nicht in den Wochen, seitdem ich in diesem blöden Zimmer aufgewacht war. Inzwischen war ich in ein anderes verlegt worden. Hatte zig Therapien zu bewältigen, die meine Wut nur umso mehr anfachten. Meine Unfähigkeit, mich zu bewegen wie ich es gewöhnt war, machte mich wahnsinnig. Hinzu kamen die quietschvergnügt in meinem Hirn herum hüpfenden Gedanken, dass Alan und sein beschissenes Rudel versucht hatten mich umzubringen.

      Anders konnte ich mir den Unfall auf einer schnurgeraden Straße nicht erklären.

      Besonders, weil ich mich nicht erinnerte.

      Wie hatten die mich bloß dort finden können? Dumm nur, dass sie geglaubt hatten, ich wäre tot. War ich nicht.

      Ätsch-bätsch.

      Auch wenn ich mich ab und fragte, ob totsein wirklich das schlimmere Übel wäre. Tja, Herr Kotzbrocken Garu, es hat nicht funktioniert. Ich lebe noch!

      Irgendwie.

      Verdammt, hatte ich ihm wirklich derartig wenig bedeutet, dass er nicht nur unsere Beziehung, sondern auch gleich noch

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