Bis dein Atem gefriert. Ana Dee

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Bis dein Atem gefriert - Ana Dee

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kannst dich auf mich verlassen, großes Indianerehrenwort.“

      Frija winkte Sara und Matilda noch ein letztes Mal zu und stieg in den Wagen. Bevor sie losfuhr, atmete sie mehrmals tief durch. Sie hatte diese innere Unruhe immer noch nicht abgelegt, obwohl oberflächlich gesehen alles wieder in bester Ordnung zu sein schien. Katzendame Smilla hatte mittlerweile ihr hübsches Holzhäuschen neben dem Eingang bezogen und es irrte auch keine unheimliche Gestalt durch die Nacht, deren dunkle Silhouette sich im Nichts auflöste.

      Frija startete den Motor, drückte kurz auf die Hupe und fuhr in Richtung Schnellstraße. Dunkle Wälder, lichtdurchflutete Seenlandschaften und idyllische Ortschaften zogen an ihr vorüber. Bunte Schilder am Straßenrand verwiesen auf Feriendomizile.

      Nach einer Stunde Fahrzeit verdichtete sich der Verkehr rund um Stockholm und Frija spürte die ersten Anzeichen einer Kopfschmerzattacke. Ein starker Kaffee würde mit Sicherheit Abhilfe schaffen.

      Am späten Vormittag hatte sie ihr Ziel erreicht. Stockholm ist eine der schönsten Städte der Welt, dachte sie, während sie den Wagen durch die Straßen lenkte. Sie fuhr gern in die Großstadt, auch wenn der Aufenthalt mit einigen Risiken verbunden war. Sie liebte die Architektur, das viele Wasser ringsum, welches der Stadt ein gewisses Inselfeeling verlieh.

      In der Innenstadt steuerte sie das Parkhaus an, in dem die Agentur firmeneigene Stellplätze für die Mitarbeiter gemietet hatte, und stieg aus. Der Hall der zuschlagenden Autotür war hier besonders laut.

      Frija lief in Richtung Aufzüge und fuhr in die vierte Etage. Lautlos glitten die Türen auf und ein weicher Teppichflor dämpfte ihre Schritte. Die Büros der Agentur waren modern und geschmackvoll eingerichtet. Bodentiefe Fenster, die für Tageslicht durchflutete Räume sorgten. Weiße Schreibtische und extravagante Bürostühle komplettierten den futuristisch anmutenden Look.

      „Hallo Frija, schön, Sie zu sehen.“

      Frija reichte Jördis Lind die Hand und setzte sich vor den Schreibtisch aus Glas und Chrom. Ihre Chefin blätterte geschäftig in den Unterlagen, die Frija ihr zugeschickt hatte. Seit elf Jahren arbeitete sie nun schon für diese Agentur, aber die Distanz zu ihrer Vorgesetzten war geblieben.

      „Ich habe unserem Kunden die Entwürfe gestern vorgelegt und er war …“, sie legte eine künstliche Pause ein und Frija runzelte besorgt die Stirn. „Ihr Konzept hat ihn regelrecht umgehauen, wenn ich das einmal so salopp formulieren darf.“ Auf dem sonst so ernsten Gesicht von Jördis Lind zeigte sich ein schmallippiges Lächeln.

      Auch Frijas Miene erhellte sich. „Das sind doch fantastische Nachrichten.“

      „Und wie, Sie haben wie immer hervorragende Arbeit geleistet. Auch die vorhergehenden Aufträge sind zur vollsten Zufriedenheit der Kunden ausgeführt worden“, ließ sich Jördis zu einem kurzen Lob hinreißen.

      „Danke, das freut mich sehr“, antwortete Frija. „Ich wäre dann für neue Aufträge bereit.“

      „Nichts lieber als das. Folgendes …“

      Frija hatte den gesamten Tag im Büro verbracht und war auf dem Weg ins Birger Jarl, wo sie sich ein Zimmer gebucht hatte. Das Hotel war ein moderner kastenförmiger Bau ohne viel Schnickschnack, und genauso schlicht waren auch die Zimmer eingerichtet. Tisch, Sessel, Fernseher, karierte Tagesdecke.

      Bis zum frühen Abend blieb Frija in ihrem Hotelzimmer, um sich einen Überblick über die neuen Kundenaufträge zu verschaffen. Sie notierte erste Gedanken und freute sich schon darauf, ihrer Kreativität wieder freien Lauf zu lassen. Aber das Schönste daran war, wieder von zu Hause aus arbeiten zu können. Trautes Heim, Glück allein, dachte sie zufrieden.

      Erst als ihr Magen wegen des ausgebliebenen Abendessens rebellierte, legte sie die Unterlagen beiseite und öffnete den Koffer. Kniehohe Stiefel, ein klassischer Hosenanzug und ein eleganter Mantel landeten auf dem Bett. Frija hatte über all die Jahre ihre mädchenhafte Figur behalten, was ihr manchmal den einen oder anderen bewundernden Blick einbrachte.

      Sie sprang kurz unter die Dusche, föhnte ihr langes Haar, das anschließend in leichten Wellen ihre Schultern umschmeichelte. Dank der Schminktipps ihrer Tochter, die in dieser Richtung einiges mehr draufhatte, verlieh sie mit ein wenig Make-up ihrem Gesicht ein frischeres, jugendlicheres Aussehen.

      Zufrieden betrachtete sie sich im Spiegel. Nun ja, die Männer würden nicht reihenweise umfallen, aber sie fühlte sich ausgesprochen wohl in ihrer Haut. Bevor sie loszog, rief sie noch einmal Sara an, um ihr eine gute Nacht zu wünschen.

      „Hallo, mein Mäuschen, wie geht es dir?“

      „Hi Mam, alles okay“, antwortete Sara. „Und was wirst du heute Abend noch so anstellen?“

      „Ich habe mich bereits in Schale geworfen, um in meinem Lieblingsrestaurant einen Happen zu essen.“

      „Na dann, guten Appetit. Und bleib bitte anständig“, kicherte Sara.

      „Das werde ich“, erwiderte Frija lachend.

      „Bis morgen, Mam.“

      „Schlaf schön, Liebes.“

      Auf dem Weg zum Fahrstuhl schwebte sie fast lautlos über den flauschigen Teppich. Die Lobby war wie leer gefegt, nur ein älterer Herr saß in einem Sessel und studierte die Tageszeitung. Frija trat durch die Tür nach draußen. Die Luft war kühl, genau das Richtige, um die aufkommende Müdigkeit zu vertreiben.

      Die kurze Strecke bis zum Restaurant legte sie innerhalb weniger Minuten zurück. Es lag zwar in einer Nebenstraße, war aber wegen seiner ausgezeichneten Küche sehr angesagt. Obwohl das Restaurant gut besucht war, ergatterte Frija einen Fensterplatz. Sie gab ihre Bestellung auf – ein Glas Weißwein und Schweinemedaillons mit Kartoffelecken. Das hatte sie sich nach diesem erfolgreichen Arbeitstag redlich verdient.

      An den Tischen saßen hauptsächlich Paare und Frija fühlte sich ein wenig einsam. Vielleicht lag es aber auch daran, dass die Großstadt eine gewisse Hektik und Distanz ausstrahlte, die Frija in ihrem heimeligen Nest sonst nie zu spüren bekam.

      „Guten Abend, ist dieser Platz noch frei?“

      Überrascht schaute Frija auf und blickte in ein markantes Männergesicht mit wachen Augen. Das grau melierte Haar war akkurat und modern geschnitten, der Anzug elegant.

      „Bitteschön“, murmelte Frija und pflückte hastig ihre Tasche vom Stuhl.

      „Vielen Dank.“

      Der Mann setzte sich und ihr stieg der Duft eines ausgesprochen teuren Aftershaves in die Nase.

      „Ich störe Sie doch nicht?“ Er lächelte sanft.

      „Nein, keineswegs“, antwortete sie einsilbig.

      Der Fremde schien mindestens zehn Jahre älter als sie zu sein, sah jedoch ausgesprochen attraktiv aus. Aber das war es nicht, was sie so an ihm faszinierte. Ihn umgab eine außergewöhnliche Aura, die sie magisch in ihren Bann zog.

      „Wie schmeckt der Wein?“, fragte er.

      „Blumig“, antwortete sie.

      „Vielen

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