Bis dein Atem gefriert. Ana Dee
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„Vielen Dank für diesen netten Abend, ich habe mich seit Langem nicht mehr so gut unterhalten“, sagte sie.
Er neigte seinen Kopf und ihre Blicke trafen sich. Frija spürte, wie sich eine angenehme Wärme in ihrer Magengegend ausbreitete.
„Ich habe mich noch gar nicht erkundigt, in welchem Hotel Sie wohnen.“ Leif musterte sie fragend.
„Ich wohne im Birger Jarl, nur ein paar Straßen entfernt“, antwortete sie.
„Das ist ja nur ein Katzensprung. Ich würde Sie gern hinbringen, wenn Sie nichts dagegen haben.“
„Von mir aus gern.“ Sie hakte sich bei ihm unter und schwankte kurz. „Ich glaube, das war doch ein Glas Wein zu viel. Normalerweise bin ich zurückhaltender“, fügte sie entschuldigend hinzu.
„Mach dir nicht so viele Gedanken, Frija“, raunte er ihr ins Ohr und sein warmer Atem streifte ihre Haut.
Ein prickelnder Schauer durchfuhr sie, aber sie hatte definitiv zu viel Wein intus und sollte lieber einen klaren Kopf bewahren. Leif war ohne ihre Zustimmung in ein vertrauliches Du übergegangen und die Distanz zwischen ihnen schrumpfte.
„Da vorn ist es ja schon“, sagte er und griff nach ihrer Hand.
Frija atmete erleichtert auf, Zeit für den Abschied. „Leif, ich danke dir noch einmal für diesen wunderschönen Abend.“ Sie entzog ihm sanft ihre Hand. „Gute Nacht.“
Doch Leif schien andere Pläne zu haben. Er umfasste ihren Nacken und zog sie behutsam zu sich heran. Dann folgte ein stürmischer Kuss. Seine Zunge bahnte sich fordernd einen Weg zwischen ihre Lippen, während seine Hände ihre Taille umfassten.
Frija hob ihre Hände und drückte sie gegen seinen Oberkörper, um sich zu befreien, doch Leif ließ keine Zentimeter locker. Er schmeckte nach Wein und roch so verdammt gut. Irgendwann erstarb ihre Gegenwehr und sie gab sich diesem leidenschaftlichen Kuss hin.
„Leif, bitte!“ Atemlos taumelte sie zurück.
Er machte einen Schritt auf sie zu. „Lass uns nach oben gehen …“, raunte er.
„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, versuchte sie, sich aus der Affäre zu ziehen.
Mit einem Mal waren seine Hände überall und Frija spürte, wie eine Welle der Erregung durch ihren Körper pulsierte. Leif wusste anscheinend genau, welche Knöpfe er bedienen musste. Genau in diesem Moment verließ ein junges Paar das Hotel.
„Hej, warum macht ihr nicht auf dem Zimmer weiter“, rief ihnen der junge Mann lachend zu.
„Gute Idee“, keuchte Leif, umfasste Frijas Hand und zog sie mit sich. „Welches Zimmer?“
„Ich gehe voraus“, erwiderte sie. Zwischen ihren Beinen loderte ein unstillbares Verlangen. Es war der helle Wahnsinn, was sie hier tat, auch in Anbetracht ihrer Vergangenheit. Aber sie konnte dieser intensiven Lust nicht widerstehen. Sie sah das Feuer in seinen Augen, in denen sich die pure Leidenschaft spiegelte.
Hastig öffnete sie die Zimmertür und stolperte mit Leif im Schlepptau ins Innere. Sie konnte seine Dominanz spüren, auf die sie abermals erregt reagierte. Mit ungezügelter Leidenschaft rissen sie sich die Kleidung vom Leib und landeten auf dem Doppelbett, das ihren Sturz sanft abfederte.
Sie spürte Leifs heißen Atem auf ihrer Haut, als er ihren Körper mit der Zunge erforschte und sich in tiefere Bereiche vorarbeitete. Ihr Leib zitterte und der erste Orgasmus überrollte sie wie eine meterhohe Welle. Sie biss in ihre Faust, um ihre Lust nicht laut hinauszuschreien und die anderen Hotelgäste zu wecken.
Leif beugte sich wieder über sie und liebkoste ihren Hals. Dann drang er in sie ein und sie spürte seine harten Stöße. Ihre Nägel bohrten sich in das feste Fleisch seines durchaus muskulösen Rückens und sie fieberte einem weiteren Höhepunkt entgegen.
Verwirrt richtete sich Frija auf und griff sich leise stöhnend an den Kopf. Wein, Leif und Sex. Die Erinnerung schlug wie eine Bombe ein. Die Betthälfte neben ihr war kalt und leer. Wo war Leif nur abgeblieben?
Das passiert, wenn der Körper das Ruder übernimmt und sich der Kopf komplett ausschaltet, dachte sie ernüchtert. Seufzend schlug sie die Bettdecke zurück. Auf dem Tisch fand sie einen Zettel.
Musste los, danke für die wundervolle Nacht. Heute Abend – gleiche Uhrzeit, gleiches Lokal?
Leif
Hm, wollte sie ihn überhaupt wiedersehen? Der Sex mit ihm war grandios gewesen, so etwas hatte sie bisher noch nie erlebt. Gnadenlos, hart und animalisch. Eine Explosion war der nächsten gefolgt und das ganze Hotelzimmer roch nach wilder Begierde.
Uneins mit sich und der Welt riss sie den Fensterflügel auf und sog die kühle Luft in ihre Lungen. Verdammt, diese Kopfschmerzen brachten sie noch um. Zum Glück musste sie erst gegen zehn im Büro erscheinen.
Nackt, wie Gott sie geschaffen hatte, tappte sie ins Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Das warme Wasser prasselte auf sie nieder und sie spülte sich die Sünden der Nacht von der Haut. In all den Jahren war sie standhaft geblieben, hatte sich den körperlichen Freuden verwehrt. Wahrscheinlich ein Fehler.
Jetzt ärgerte sie sich, dass der Wein ihre Zunge gelöst hatte. Bei den Gesprächen mit Leif hatte sich alles nur um sie gedreht, und das bereute sie. Hoffentlich war sie nicht zu offenherzig gewesen, denn der Wein hatte einen Großteil der Erinnerungen an den Abend vernebelt.
Sie griff nach dem flauschigen Badehandtuch und rubbelte sich trocken. Anschließend putzte sie die Zähne, um den pelzigen Geschmack loszuwerden. Die obligatorische Kopfschmerztablette folgte. Ein gutes Frühstück würde es schon wieder richten.
Das Buffet war mittlerweile abgegrast und Frija gab sich mit den Resten zufrieden. Saurer Hering landete auf ihrem Teller, Knäckebrot und eine Tasse starken Kaffees, der die Lebensgeister wecken sollte. Es war wohltuend, als die leichte Übelkeit allmählich verebbte.
Während sie an ihrem Kaffee nippte, dachte sie an Leif, und diese Gedanken lösten ein beunruhigendes Kribbeln in ihr aus. Wie sehr hatte sie diese Gefühle doch vermisst.
Leif hielt sich nicht lange mit irgendwelchem Geplänkel auf, er kam gleich zur Sache. Das gefiel ihr. Für sein Alter war er unglaublich fit und gut gebaut, das musste man ihm lassen. Was sie allerdings störte, dass sie so überraschend schnell intim geworden waren. Das war absolut nicht Frijas Art. Wahrscheinlich war sie sexuell grenzenlos ausgehungert nach all den Jahren der Einsamkeit.
Im Hotelzimmer legte sie noch ein wenig Make-up auf, um die Spuren der Nacht zu verwischen, und stieg anschließend in den Wagen, um zur Agentur zu fahren.
„Hallo Frija“, begrüßte Ole sie mit einem strahlenden Lächeln und führte sie in sein Büro. „Du siehst abgekämpft aus“, stellte er nach einer kurzen Musterung fest.
„Ja, die viele Arbeit.“
„Dann gönn dir ein paar Tage Ruhe, bevor du das nächste Projekt startest.“
„Ich werde deinen Rat befolgen“, versprach sie.
Ole