Bis dein Atem gefriert. Ana Dee

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Bis dein Atem gefriert - Ana Dee

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Tür, wo sie beinahe mit Leif zusammengestoßen wäre.

      „Wo willst du denn hin?“, fragte er.

      „Nachdem ich eine halbe Stunde vergebens auf dich gewartet habe, möchte ich jetzt gehen“, antwortete sie mit fester Stimme.

      „Ach komm, jetzt verdirb uns doch nicht den schönen Abend.“ Er strahlte sie an und schob sie sanft zum Tisch zurück. Dann er setzte sich und schlug die Beine übereinander. „Wie war dein Tag?“, erkundigte er sich.

      Sichtlich irritiert nahm sie wieder Platz. Er entschuldigte sich nicht einmal für sein Zuspätkommen, den Mantel hatte er ihr auch nicht abgenommen.

      „Hallo?“

      „Ja, gut …“, antwortete sie zögerlich.

      „Ich nehme an, du sprichst von deinem Tag.“

      Sie nickte.

      Er beugte sich nach vorn. „Ich bin wirklich sehr froh, dass du gekommen bist.“

      Sie wollte eine Erklärung von ihm, weil er sie hatte warten lassen, überlegte es sich dann aber anders.

      „Bei mir ist es heute wie in einem Taubenschlag zugegangen, die Kunden können einem wirklich die Kraft rauben.“

      Er fuhr sich müde übers Gesicht und wirkte mit einem Mal abgekämpft. Vielleicht tat sie ihm Unrecht und er hatte sich den Abend erst freischaufeln müssen. Das stimmte sie wieder versöhnlich.

      „Das kann ich gut verstehen, in meiner Branche ist es ähnlich“, stimmte sie ihm zu.

      „Ich wusste vom ersten Augenblick an, dass wir uns gut verstehen und die eine oder andere Gemeinsamkeit teilen“, erwiderte er. „Möchtest du ein Glas Wein?“

      „Nein danke, ich muss noch zurückfahren.“

      „Zum Erken?“ Er schien enttäuscht.

      „Ich würde gern länger bleiben, aber ich werde zu Hause erwartet.“

      „Du hast Familie?“, hakte er nach.

      „Ich bin nicht verheiratet, falls du das meinst“, erwiderte sie. Genau in diesem Augenblick klingelte ihr Smartphone.

      „Hallo Sara … ja, ich fahre gleich los. Keine Sorge, meine Mäuschen, es ist alles okay. In zwei Stunden bin ich da.“ Sie steckte das Telefon wieder zurück in ihre Handtasche.

      „Du hast eine Tochter?“ Sein fragender Blick ruhte auf ihr.

      Frija stutzte für eine Millisekunde. „Ja.“

      „Schön.“ Er war so unglaublich attraktiv und hatte das sanfte Lächeln eines Engels. „Wie alt ist sie denn?“

      „Sechzehn.“

      Er lächelte noch immer. „Schwieriges Alter. Sie wollen immer mit dem Kopf durch die Wand“, sagte er verständnisvoll.

      „Stimmt, ich kann ein Lied davon singen.“ Sie nippte an ihrem Wasser. „Hast du auch Kinder?“

      Er schüttelte bedauernd den Kopf. „Es hat nicht sollen sein. Ich bin seit Jahren geschieden und friste das trostlose Dasein eines Singles.“

      „Oh …“ Sie hätte alles vermutet, aber nicht das. Sicher, er trug keinen Ehering, das war ihr schon am Anfang aufgefallen. Aber seit Jahren allein?

      „Ich habe immer nach der Einen Ausschau gehalten“, unterbrach er ihre Gedankengänge, als hätte er diese erraten. „Wahrscheinlich ist dieser Wunsch zu anspruchsvoll, mit einem Seelenverwandten sein Leben teilen zu wollen.“

      „Nein, keineswegs“, widersprach sie ihm. „Ich denke ähnlich darüber.“

      „Nun, vielleicht werden meine Träume ja doch noch in Erfüllung gehen.“ Er prostete ihr zu.

      Meine Güte, dieses charmante Lächeln, dachte sie bestimmt zum x-ten Mal. In ihrem Bauch kribbelte es gewaltig, und nicht nur dort. Zwischen ihnen herrschte eine knisternde Stimmung, die ganze Wälder hätte in Brand stecken können. Zumindest empfand sie so, und ihm erging es sicher ähnlich. Ein Blick auf die Uhr ließ sie erschrocken innehalten.

      „Entschuldige Leif, aber es wird Zeit für den Aufbruch“, sagte sie und erhob sich. „Danke für die Einladung, ich habe den Abend sehr genossen.“

      Mit einem rundum zufriedenen Gesichtsausdruck stand Leif ebenfalls auf. „Wollten wir nicht noch Nummern tauschen?“

      Er sah sie erwartungsvoll an, doch sie zögerte. Sollte sie nach all den Jahren ihre Deckung aufgeben? War er das wirklich wert? Leif verführte sie wie noch kein Mann je zuvor, aber auch auf der geistigen Ebene herrschte ein gewisser Einklang.

      „Ja natürlich“, antwortete sie und reichte ihm das Kärtchen, das er mit einem glücklichen Lächeln in sein Portemonnaie steckte.

      „Von diesem Augenblick an trage ich dich immer bei mir“, sagte er.

      Sie hielt seine Ausdrucksweise für ein wenig übertrieben, aber wenn er so empfand, warum nicht. Welches Recht hatte sie schon, über ihn zu urteilen?

      Leif nahm sie zum Abschied in den Arm und küsste sie auf die Wange. „Bitte fahr vorsichtig“, ermahnte er sie. „Es wäre schön, wenn du mir eine kurze Nachricht schicken könntest, dass du zu Hause angekommen bist.“

      Seine Fürsorglichkeit rührte sie. Da war wieder jemand, der sich Gedanken um sie machte. Sie hatte beinahe schon vergessen, wie gut sich das anfühlte.

      „Leif, ich muss jetzt aber wirklich los“, hauchte sie und löste sich aus seiner Umarmung.

      Er nickte verständnisvoll, half ihr in den Mantel und begleitete sie zur Tür. „Pass auf dich auf.“

      „Das werde ich.“

      Sie winkte ihm noch einmal zu und entfernte sich mit schnellen Schritten. Kaum war sie außer Reichweite, meldete sich sofort das schlechte Gewissen zu Wort. Wie hatte sie ihre Tochter nur warten lassen können? Sie verhielt sich wie ein unreifer Teenager, völlig chaotisch und destruktiv. Aber die Ausstrahlung dieses Mannes vernebelte ihr die Sinne. Leif war auf eine fast diabolische Art und Weise attraktiv und anziehend.

      Endlich hatte sie ihren Wagen erreicht und ließ sich auf den Fahrersitz fallen. Meine Güte, was für ein Abend. Wenn sie das Matilda erzählen würde … Kopfschüttelnd steckte sie den Schlüssel ins Zündschloss. Sie hatte sich noch nicht einmal angeschnallt, da verkündete ihr Smartphone eine neue Nachricht.

       Ich will dich wiedersehen.

      Wer weiß, dachte sie, und ein seliges Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie ließ das Handy zurück in ihre Tasche gleiten und wendete den Wagen, um nach Svanberga zurückzufahren.

      „Hej, schön dich zu sehen.“ Matilda umfasste Frijas Schultern und forschte in ihrem Gesicht. „Irgendetwas ist mir dir passiert“, sagte sie daraufhin.

      „Ach

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