Mörder geben kein Pardon: Drei Krimis. Alfred Bekker

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Mörder geben kein Pardon: Drei Krimis - Alfred Bekker

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Bodyguards senkten ihre MPis.

      Die Hunde knurrten leicht.

      Der Mann mit dem Schnauzbart kam mit weiten Schritten auf uns zu. Er reichte erst mir und dann Roy die Hand. „Ich bin Maik Noureddine. Keine Ahnung, ob wir schon mal persönlich das Vergnügen hatten, aber diese Staatsterroristen vom Finanzamt und der Kripo Hamburg tummeln sich hier ja schon fast nach Belieben, da kann schon mal durcheinander kommen!“

      Der Name Maik Noureddine war uns natürlich ebenfalls bekannt. Es handelte sich um den Lieblingsneffen des selbst kinderlosen Vic Noureddine. Maik war vermutlich der zweite Mann im Noureddine-Syndikat und wahrscheinlich der Mann fürs Grobe. Leider waren ihm seine Machenschaften ebenso wenig nachzuweisen wie seinem Onkel.

      Ich runzelte die Stirn.

      „Wie nennen Sie uns? Staatsterroristen?“, echote ich ärgerlich.

      Maik zuckte die Achseln und kraulte einem der Dobermänner den Nacken, woraufhin sich dessen bedrohliches Knurren in eine weniger bedrohliche Lautäußerung verwandelte.

      „Ich stehe der Idee des Libertarianism nahe“, sagte Maik. „Jeder Mann sollte eine Waffe tragen, dann bräuchten wir keinen Staat, der uns freie Unternehmer doch nur aussaugt!“

      „Hier sind zwei Staatsterroristen, die ihrem Onkel gerade das Leben retten wollen!“, knurrte Roy ziemlich aufgebracht. „Aber vielleicht legt der ja keinen Wert darauf!“

      Maik Noureddine hob die Augenbrauen. „Ich wollte nicht ungastlich erscheinen, Müller – so war doch Ihr Name, oder?“

      „Für Sie immer noch Kommissar Müller!“

      Maik wandte sich an mich.

      „Ich muss mich für unser Sicherheitspersonal entschuldigen. Die Männer pflegen manchmal einen etwas groben Umgangston.“

      „Scheint so, als würde Ihr Onkel in ständiger Angst leben“, stellte ich fest.

      „Die Welt ist schlecht, Kommissar Jörgensen. Das sollte jemand wie Sie doch wissen. Und jetzt folgen Sie mir bitte!“

      Ich war ziemlich erleichtert, als die Hunde von den Leibwächtern wieder an die Leine genommen wurden. Maik Noureddine führte uns zum Portal der Villa.

      Wir gingen die breiten Stufen empor.

      Das Portal selbst war ziemlich protzig. Man hatte es einem griechischen Tempel nachempfunden.

      Schließlich gelangten wir ins Innere des Hauses.

      Vic Noureddine empfing uns in der Eingangshalle.

      Eine Blondine mit kurvenreicher Figur und einem sehr eng anliegendem Kleid lehnte sich gegen ihn. Sie überragte Noureddine um einen halben Kopf.

      „Du hättest diese Leute nicht hereinlassen sollen“, sagte sie und strich Vic Noureddine dabei über den bereits ziemlich kahlen Kopf. Ich erkannte die weibliche Stimme wieder, die wir über das Sprechgerät gehört hatten.

      „Ich hatte leider keine andere Wahl, Kimberley“, knurrte Vic Noureddine.

      Der Pate von St. Pauli trat vor.

      „Sie haben ein paar Dinge dahergefaselt, die Sie mir vielleicht näher erläutern sollten, Herr Kommissar“, wandte sich Vic an mich und ich musste ziemlich an mich halten, mich von seiner herablassenden Art nicht auf die Palme bringen zu lassen. „Wie kommen Sie darauf, dass jemand darauf aus ist, mich umzubringen?“

      „Sagt Ihnen der Name Blitz etwas?“, fragte ich.

      „Was soll das sein? Eine Comic-Figur?“

      „Herr Noureddine, Sie scheinen die ganze Sache nicht so richtig ernst zu nehmen. Das müssen Sie natürlich wissen. Wir geben Ihnen pflichtgemäß Informationen weiter, die vielleicht Ihr Leben retten, vorausgesetzt, Sie kooperieren mit uns.“

      „Nanu, das sind ja ganz neue Töne. Die hätte ich mir bei der letzten Prüfung durch die Steuerfahndung gewünscht!“

      „Nun mal halblang“, mischte sich jetzt Roy ein. „Die Steuerfahndung war das letzte Mal vor drei Jahren bei Ihnen. Da können Sie sich eigentlich nicht beschweren.“

      Vic Noureddine verzog das Gesicht.

      Er nahm mich zur Seite.

      „Ich habe das Gefühl, dass Ihr Kollege mich nicht leiden kann, Kommissar Jörgensen“, meinte er.

      „Sie wissen genau wer Blitz ist“, erwiderte ich eisig. „Sie brauchen mir gegenüber keine Komödie zu spielen. Blitz ist einer der effizientesten Lohnkiller, der jemals in diesem schmutzigen Gewerbe gearbeitet hat. Alle Welt dachte, dass er irgendwo unter südlicher Sonne seine Millionen genießt, aber jetzt gibt es Hinweise darauf, dass er pleite ist und wieder seinen Job macht...“

      „Ich wüsste nicht, weshalb mich Ihre Geschichten über irgendwelche Kriminellen, denen Sie offenbar nicht das Handwerk legen konnten, interessieren sollten!“, sagte Vic Noureddine und verzog dabei angewidert das Gesicht.

      „Sie sind das Ziel, Herr Noureddine. Jemand hat diesen Lohnkiller beauftragt, um Sie zu töten und am besten überlegen Sie mal, wer das sein könnte!“

      Vic wechselte einen kurzen Blick mit seinem Neffen. Er hatte für einen kurzen Moment seine Mimik nicht ganz unter Kontrolle, dann erstarrte sein Gesicht wieder zu einer kalten Maske.

      „Ich weiß nicht, weshalb Sie mich mit diesem Zeug belästigen, Kommissar Jörgensen, aber ich kann Ihnen sagen, dass es juristische Konsequenzen für Sie haben wird, wenn Sie irgendein mieses Spiel mit mir zu spielen versuchen.“

      „Eigenartig“, sagte ich. „Es scheint Sie gar nicht zu interessieren, aus welcher Quelle wir diese Informationen haben.“

      „Was soll das schon für eine Quelle sein? Irgendein schmieriger Informant, der sich wichtig machen will, das ist alles!“

      „Sie sind nahe dran, Herr Noureddine. Aber dieser Informant heißt Harry Käding und wurde nur Minuten, nachdem wir mit ihm gesprochen haben, ermordet. Das ist auch ein Grund, weshalb wir Sie befragen.“

      „Sie werden vielleicht bemerkt haben, dass mein Anwesen sicherheitstechnisch auf dem neuesten Stand ist und sich ein paar gut ausgerüstete Bodyguards darum kümmern, dass mir nichts passiert“, sagte der Pate von St. Pauli schließlich gedehnt.

      Warum weicht er aus?, fragte ich mich. Es konnte eigentlich nur eine Erklärung für sein Verhalten geben. Vic Noureddine wusste sehr genau, wer ihm ans Leder wollte. Ich hielt es sogar für möglich, dass Käding seine Informationen nicht nur an uns, sondern auch noch an Noureddine verkauft hatte.

      „Haben Sie Harry Käding persönlich gekannt?“, fragte ich.

      „Ich weiß nur, dass er ein Buchmacher war, der so ziemlich bei jedem Schulden hat, der in St. Pauli mehr als zwei Dollar in der Tasche hat.“ Vic machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ist wahrscheinlich besser, ich sage jetzt nichts mehr, sonst drehen Sie mir daraus am Ende noch irgendeinen Strick. Geben Sie es doch zu, Sie wollen mich in irgendeinen wie auch immer gearteten Zusammenhang mit dem Tod dieses Mannes bringen. Wir können das Gespräch

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