Diebe in Nastätten. Ute Dombrowski

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Diebe in Nastätten - Ute Dombrowski Blaues-Ländchen-Krimi

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style="font-size:15px;">      Die beiden saßen jetzt ratlos vor dem noch weißen Blatt Papier und grübelten. Zorro kam unter dem Tisch hervor und bellte, als sich das große Eichentor öffnete und Bea ihren Kopf hineinsteckte.

      „Hallo Mädels!“

      „Guten Morgen, setz dich.“

      „Kein Kaffee?“

      „Nein, wir arbeiten an einem neuen Fall“, erklärte Lene mit Verschwörerblick.

      „Erzähl! Und du mach mir bitte einen Kaffee.“

      Undine rollte mit den Augen und ging in die Küche, während Lene berichtete.

      „Wer klaut denn alte Arbeitsschuhe?“, fragte auch Bea.

      „Niemand. Aber sie sind weg.“

      „Undine hat sie verbummelt.“

      „Nein, wir haben das gesamte Grundstück inklusive Häuser und Schuppen auf den Kopf gestellt: Sie sind und bleiben weg.“

      „Das ist merkwürdig.“

      „Da hast du recht“, sagte Undine und stellte eine Tasse vor Bea ab, „es muss ein Diebstahl sein.“

      „Und wenn ein paar Jugendliche die Dinger aus Spaß versteckt haben?“

      „Nein. Die hätten andere Sachen versteckt, aber nicht meine Schuhe.“

      „Wo war denn dein Wachhund?“

      „Als wir los sind, lag er im Korb vor dem Sofa.“

      „Warum hat er nicht gebellt?“

      „Keine Ahnung. Er hat vielleicht gebellt, aber Jasmin hatte den Fernseher so laut, dass sie nichts gehört hätte und Zorro bellt auch mal, wenn auf der Straße etwas ist.“

      „Dann weiß ich auch nicht weiter.“

      Lene nickte zustimmend.

      „Wir sind schon alle Möglichkeiten durchgegangen und haben im Moment keine Idee. Aber ich schlage vor, dass wir mal in die Stadt gehen und uns umhören. Vielleicht gibt es noch weitere Opfer.“

      „Das ist eine gute Idee. Wir fragen uns durch und wenn irgendwo in Nastätten etwas gestohlen wurde, dann finden wir das heraus.“

      Bea trank aus und wünschte ihnen gutes Gelingen. Sie selbst machte sich auf den Weg nach Buch, wo sie sich mit einer Freundin treffen wollte. Lene und Undine verließen den Hof durch das große Eichentor.

      Vor der Apotheke stießen sie auf Silke, die gerade mit einem Lächeln auf ihr Handy schaute. Sie streckte Undine und Lene ihr Handy entgegen, nachdem sie einen Korb mit Obst und Gemüse auf die Bank gestellt hatte.

      „Schaut mal, ist der nicht süß?“

      Undine sah einen Hundewelpen, der auf einem Sessel saß und in die Kamera bellte.

      „Ja, der ist süß. Deiner?“

      „Nein, den hat eine Freundin seit vorgestern. Wo wollt ihr denn hin? Deinen Pavillon für den Oktobermarkt habe ich schon gesehen, schade, dass du nicht neben mir stehst.“

      Lene sah sich um und flüsterte: „Wir ermitteln.“

      Silke beugte sich hinüber und flüsterte zurück: „Oh, gibt es einen neuen Mord?“

      „Nein“, sagte Undine jetzt laut und berichtete von ihren gestohlenen Schuhen.

      „Ach du meine Güte, wie gut, dass bei uns da draußen kaum Leute vorbeikommen. Woher wisst ihr denn, dass sie gestohlen wurden? Vielleicht hast du sie verloren? In unserem Alter kann so etwas schon mal vorkommen.“

      Undines Lächeln verschwand und sie wurde wütend.

      „Nein, es ist keine Altersschwäche und ich habe sie nicht verloren oder verbummelt.“

      „Ach Undine, sei doch nicht sauer, es tut mir leid, natürlich denke ich nicht, dass du altersschwach bist. Ich dachte ja nur … kann ich helfen?“

      „Wenn du von jemandem hörst, dem seine Schuhe gestohlen wurde, melde dich.“

      Undine war versöhnt, denn sie wusste, dass Silke eine Menge Leute kannte und sich auf jeden Fall umhören würde. Sie verabschiedeten sich und liefen weiter. Beim Bäcker Krinkmann auf dem Hof hörten sie Geschrei.

      „Du spinnst doch!“, rief Kornelia.

      „Was ist denn passiert?“, fragte Lene, als sie die Bäckersfrau sah, die mit geballten Fäusten in der Luft herumfuchtelte.

      „Irgendein Hammel hat unsere Schuhe versteckt. Die standen immer hier am Eingang zur Backstube.“

      Undine und Lene wurden hellhörig.

      „Wie viele denn?“

      „Meine und die von Fred. Joshua hat seine an. Mein Mann sagt, ich habe sie irgendwo anders hingestellt, aber das habe ich nicht.“

      Undine nickte verständnisvoll.

      „Liebe Kornelia, eure Schuhe wurden gestohlen. Lene und ich haben eine Ermittlung begonnen, denn meine Werkstattschuhe sind auch weg. Alle halten mich für senil und selbst Reiner hat nur gelacht.“

      „Siehst du!“, rief Kornelia ihrem Mann zu.

      Der winkte ab und ging auf Socken in die Backstube. Seine Frau lief ins Haus und kam mit zwei Paar Hauspantoffeln wieder, dann machte auch sie sich an die Arbeit. Undine und Lene sahen sich an.

      „Wie sollen wir das nur Reiner klarmachen?“

      „Der glaubt uns das niemals. Kornelia muss eine Anzeige machen, ganz offiziell.“

      Lene betrat die Backstube und rief nach der Bäckersfrau, die versprach, nach Feierabend die Polizei einzuschalten.

      „Die werden sich freuen“, hörten sie Fred im Hintergrund, „wenn ihr sie mit so einem Quatsch belästigt.“

      „Nein, du hast unrecht, hier geht es ums Prinzip. Ich kann doch nicht einfach hingehen und den Leuten ihre Schuhe wegnehmen. Schluss, aus. Undine, ich habe gesehen, dass du einen Pavillon hast, und werde mal vorbeikommen.“

      Undine und Lene verabschiedeten sich und liefen mit einer großen Brötchentüte, die ihnen Kornelia in die Hand gedrückt hatte, weiter durch die Stadt. Immer, wenn sie Bekannte trafen, erzählten sie die Geschichte der verschwundenen Schuhe. Einige gaben erstaunt an, dass auch ihnen Schuhe abhanden­gekommen waren, andere lachten nur und winkten ab. Als sie wieder vor der Remise saßen, nahm Undine Block und Stift und hielt die Erkenntnisse fest.

      „Jetzt können wir in etwa sagen, in welchem Zeitraum das alles passiert.“

      „Ja, ich schreibe mal: seit zwei Wochen.“

      „Stimmt, aus diesem Zeitraum gibt es sieben Fälle. Mal sehen, was dein Reiner jetzt sagen wird!“

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