Diebe in Nastätten. Ute Dombrowski

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Diebe in Nastätten - Ute Dombrowski Blaues-Ländchen-Krimi

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ließ Undine sofort los und sah sie streng an. Seine Augen blitzten böse.

      „Mit welchem Fall?“

      „Die Schuhe!“

      „Ich habe keinen Dienst. Dieser Quatsch geht mir auf die Nerven!“

      „Aber Alina wurde auch bestohlen. Fünf Paar Schuhe, zwei von ihr, zwei von ihrem Sohn und eines von ihrem Mann.“

      „Na und? Es sind nur Schuhe.“

      „Schuhe sind wichtig. Und nicht jeder kann sich dauernd neue kaufen.“

      Reiner stand auf und lief hin und her.

      „Das ist mir klar, aber ich suche doch nicht eure Schuhe! Erst deine, dann die von Herbert. Das sind keine Werte! Und ich denke nicht, dass ihr immer alle wisst, wo ihr die Dinger hingestellt habt. Ich habe genug von dem Kram. Wenn du weiter darauf herumreitest, gehe ich heim.“

      „Es ist ja gut!“, lenkte Undine ein, als sie sah, wie wütend Reiner war, „Ich bin für heute still. Jetzt setz dich wieder hin. Komm her!“

      Sie lächelte sanft und Reiner beruhigte sich. Sie lauschten dem fernen Treiben auf dem Oktobermarkt und sahen die Sterne an.

      „Das Feuerwerk war dieses Jahr wirklich toll.“

      „Hm.“

      „So schön war es lange nicht mehr.“

      „Ich weiß nicht. Solche Veranstaltungen sind halt nicht meins. Ich mag diese Menge an Menschen nicht.“

      „Ich weiß, mein Lieber, aber ich freue mich, dass du dabei warst.“

      „Wann willst du morgen aufstehen?“

      „So, dass wir noch zusammen frühstücken können. Holst du Brötchen?“

      „Gerne.“

      „Bei den Krinkmanns sind auch Schuhe gestohlen worden.“

      „Undine! Lass es!“

      „Jaja, ich sage ja nichts.“

      „Nächste Woche schaue ich mir das Elend mal an, einverstanden?“

      Undine war versöhnt und küsste Reiner. Er war doch gar nicht so ein Muffel, wie er immer sein wollte. In seinem Inneren war er ein netter und hilfsbereiter Mensch. Eine halbe Stunde später gingen sie schlafen.

      6

      Am nächsten Morgen frühstückten Undine und Reiner zusammen, anschließend brachte er sie zu ihrem Marktstand. Sie wurden freundlich gegrüßt und winkten zurück. Undine zog die Seitenteile des Pavillons auseinander und rückte die Keramik in das rechte Licht. Sie dekorierte die Vasen mit Zweigen aus dem Garten, die ihr Jasmin vor die Tür gestellt hatte.

      Ein kleiner Tischbrunnen sprudelte los, als Undine den Motor, der mit Batterien lief, einschaltete. Zufrieden ließ sie ihren Blick über die Ausstellungsstücke wandern, küsste Reiner und sah zu, wie er um die Ecke verschwand. Er wollte sofort nach Hause gehen und sich um den Haushalt kümmern.

      In seiner Wohnung roch es abgestanden und er riss alle Fenster auf, um die milde Herbstluft einzulassen. Er rieb sich entschlossen die Hände und ging ins Schlafzimmer, um den Wäscheberg in einem Korb zur Waschmaschine zu transportieren. Danach holte er den Staubsauger aus der Abstellkammer und saugte die gesamte Wohnung. Langsam breitete sich Kaffeeduft aus, denn er hatte im Vorbeisaugen in der Küche die Maschine angestellt.

      Als er mit der Tasse am Fenster stand, fielen ihm diese leidigen Schuhe wieder ein, die überall gestohlen wurden. Sollte er wirklich eine Ermittlung be­ginnen? Sein Chef würde ihn auslachen. Er wusste, dass Jennifer Undine unterstützte und griff nach dem Handy. In dem Moment klingelte es an der Wohnungstür.

      „Wer ist das denn?“

      Er warf das Handy auf den Tisch und öffnete.

      „Jennifer! Eben wollte ich dich anrufen. Komm rein. Willst du Kaffee? Ich habe ihn frisch gemacht.“

      Jennifer lachte und trat ein.

      „Gerne. Bist du beim Putzen?“

      „Dachtest du, das erledigt Undine für mich?“

      „Nein, schon gut.“

      Reiner stellte zwei Kaffeetassen auf den Tisch und gab Jennifer einen Wink. Sie setzten sich.

      „Was willst du wegen der Schuhe machen?“, überfiel ihn Jennifer direkt.

      „Oh Mann, du auch noch!“

      „Ja und? Ich finde, das ist schon ein Problem. Wenn wir die Leute nicht ernstnehmen, kommen wir in Teufels Küche.“

      „Wir kommen in Teufels Küche, wenn wir dem Chef davon erzählen.“

      „Ich finde, die Leute haben ein Recht darauf, dass wir ermitteln. Auch wenn es nur Schuhe sind. Dahinter muss doch etwas stecken!“

      „Ja, ich weiß“, lenkte Reiner ein. „Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Dann hat mich gestern vor dem Feuerwerk noch eine Alina Dingsbums angesprochen. Und Undine hackt auch ständig darauf herum, sodass wir uns beinahe wieder gestritten hätten.“

      „Das tut mir leid, aber ich denke, Undine hat recht. Lass uns mal eine Liste machen, wer alles betroffen ist.“

      „Ich habe frei.“

      „Ich auch.“

      Widerwillig ging Reiner zum Schreibtisch und holte Block und Stift. Er goss Kaffee nach und schrieb Undines Namen auf den Zettel.

      „Undine, Herbert, Alina Barolsen hieß die von gestern. Die Krinkmanns.“

      Es läutete erneut an der Haustür. Reiner runzelte die Stirn und öffnete. Der große Mann mit dem freundlichen Lächeln kam ihm bekannt vor.

      „Guten Morgen, Herr Kommissar, ich bin Martin Lähgrich, der Bürgermeister.“

      Jetzt wusste Reiner wieder, wo er den Mann zuletzt gesehen hatte: Er hatte gestern Abend den Markt eröffnet. Der Kommissar hatte nur kurz hingeschaut, denn der Redner stand ein Stück entfernt auf einer Bühne. Reiner wohnte schon eine Weile hier, aber dem Bürgermeister war er noch nicht begegnet.

      „Herr Bürgermeister, was kann ich für Sie tun?“

      „Darf ich reinkommen? Es ist mir ein bisschen peinlich …“

      Reiner ließ Martin eintreten und führte ihn in die Küche, wo auch Jennifer ihn begrüßte. Reiner nahm eine weitere Tasse aus dem Schrank, goss Kaffee ein und bot dem Bürgermeister einen Platz an.

      „Was ist denn so peinlich, dass Sie an meinem freien Tag in meiner Privatwohnung auftauchen?“

      Reiner wusste, dass das nicht sehr höflich klang, aber er fand den Besuch schon merkwürdig.

      „Also

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