Sinnvoll zu betrachten. Geshe Kelsang Gyatso

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Sinnvoll zu betrachten - Geshe Kelsang Gyatso

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und mühelos für das Wohl anderer, da wir durch unsere Bodhichitta-Motivation angetrieben werden, alle Wesen zur Glückseligkeit der Befreiung und Erleuchtung zu führen.

      Mit dieser kurzen Beschreibung des Mahayana-Pfades im Gedächtnis können wir jetzt zu den Zufluchtsobjekten zurückkehren und überlegen, was mit Buddha-Juwel, Dharma-Juwel und Sangha-Juwel gemeint ist. Ein Buddha-Juwel ist jedes Wesen, das den Mahayana-Pfad bis zu seiner Vollendung durchschritten hat und deshalb mit den folgenden vier Merkmalen ausgestattet ist: Freiheit von Behinderungen, geschickte Mittel, allumfassendes Mitgefühl und vollständige Unvoreingenommenheit, wie im vorhergehenden Kapitel erwähnt. Das Dharma-Juwel bezieht sich auf die letzten zwei der Vier Edlen Wahrheiten, nämlich die Wahren Pfade (d.h. Arten von Weisheitsbewußtsein), die uns endgültig von irgendeiner Behinderung zur Befreiung oder Allwissenheit erlösen, und die eigentlichen Wahren Beendigungen (d.h. Freiheit von irgendeiner Behinderung), die durch diese Pfade erreicht werden. Schließlich bezieht sich das Sangha-Juwel auf diejenigen, die mit dem Dharma-Juwel ausgestattet sind, nämlich die Höheren Bodhisattvas, jene edlen Praktizierenden, die zumindest den Pfad des Sehens und somit ein direktes Verständnis der wahren Natur der Wirklichkeit erreicht haben.

      DAS MASS DER ZUFLUCHTNAHME

      Die wahre Zufluchtnahme hängt davon ab, daß wir die zuvor erwähnten Ursachen klar erkennen. Wenn wir erst einmal Angst vor den verschiedenen Formen des Leidens in Samsara entwickelt und ein Verständnis erlangt haben, daß nur die Drei Juwelen die Macht haben, uns vor diesem Leiden zu bewahren, dann werden wir uns aus der Tiefe unseres Herzens vollständig auf Buddha, Dharma und Sangha verlassen. Wenn wir das aufrichtig und stetig tun, ist dies die eigentliche Zufluchtnahme. Um uns an die Zuflucht zu erinnern und sie zu vertiefen, können wir folgendes Gebet wiederholen:

      Ich nehme Zuflucht zu den Gurus;

      Ich nehme Zuflucht zu den Buddhas;

      Ich nehme Zuflucht zum Dharma;

      Ich nehme Zuflucht zum Sangha.

      DIE VERPFLICHTUNGEN DER ZUFLUCHTNAHME

      Nachdem wir einmal zu den Drei Juwelen Zuflucht genommen haben, gibt es verschiedene Verpflichtungen, die wir in reiner Weise einhalten sollten. Diese beinhalten drei Handlungen, die aufgegeben werden sollten, drei Verpflichtungen, die anerkannt werden sollten, und sechs allgemeine Verpflichtungen.

      DIE DREI ARTEN DES AUFGEBENS

      Nachdem wir Zuflucht zum Buddha-Juwel genommen haben, sollten wir es aufgeben, endgültige Zuflucht bei weltlichen Göttern oder Geistern zu suchen. Weiterhin sollten wir, haben wir Zuflucht zum Dharma-Juwel genommen, es aufgeben, anderen zu schaden. Schließlich sollten wir, haben wir Zuflucht zum Sangha-Juwel genommen, versuchen, nicht unter den Einfluß unreligiöser Freunde zu geraten.

      DIE DREI ANERKENNUNGEN

      Wenn wir Zuflucht zu Buddha genommen haben, sollten wir alle Figuren und Abbildungen erleuchteter Wesen, ob aus Gold, Holz oder irgendeinem anderen Material und ob alt oder neu, als wirkliche Buddhas betrachten. Die Dharma-Zuflucht erfordert, daß wir selbst die einzelnen Buchstaben von Dharma-Texten so behandeln, als wären sie Buddhas wirkliche Rede. Deshalb sollte man sie unter keinen Umständen schlecht behandeln, auf den Boden legen oder über sie hinwegtreten. Wenn wir Zuflucht zum Sangha-Juwel genommen haben, sollten wir alle, die die Roben eines ordinierten Mönches oder einer ordinierten Nonne tragen, betrachten, als ob sie echte Sangha-Juwelen wären.

      DIE SECHS ALLGEMEINEN VERPFLICHTUNGEN

      Die folgenden Zufluchtsverpflichtungen sollten wir ebenfalls während unseres ganzen Lebens im Gedächtnis tragen. Jede von ihnen dient dazu, nützliche Geisteshaltungen zu verstärken und den befreienden Gedanken der Zuflucht an vorderster Stelle in unserem Bewußtsein zu bewahren.

      So sollten wir (1) Zuflucht zu Buddha, Dharma und Sangha mit einer Geisteshaltung nehmen, die ihre außerordentlichen Qualitäten und ihre Überlegenheit gegenüber gewöhnlichen weltlichen Formen der Zuflucht erkennt; (2) indem wir an die Güte der Drei Juwelen denken, sollten wir ihnen im Geiste von allem, was wir essen oder trinken, den ersten Teil darbringen; (3) mit einem Herzen voller Mitgefühl und die verschiedenen Fähigkeiten anderer Wesen bedenkend, sollten wir diese ermutigen, selbst Zuflucht zu suchen; (4) wir sollten auf die Drei Juwelen vertrauen und Zuflucht zu ihnen nehmen, unabhängig davon, welche Situationen entstehen, in welchem Geisteszustand wir uns befinden und ob wir gesund sind oder nicht; (5) während wir an den großen Nutzen der Zufluchtnahme denken, sollten wir mindestens dreimal jeden Morgen und dreimal jeden Abend Zuflucht nehmen; (6) schließlich sollten wir niemals unsere Zuflucht zu den Drei Juwelen aufgeben, selbst wenn unser Leben bedroht ist.

      Die Praxis der Zuflucht ist sehr weitreichend und tiefgründig. Es gibt keine einzige Praxis im kleinen oder großen Fahrzeug des Buddhismus, die nicht in der Zuflucht enthalten ist, die von Wesen mit den verschiedenen Motivationsebenen genommen wird. Als der große indische Meister Atisha zum ersten Mal nach Tibet kam, gab er ausführliche Unterweisungen über Zuflucht. Als Folge davon gaben ihm die Tibeter scherzhafterweise den Spitznamen «Zufluchts-Lama». Als Atisha dies erfuhr, war er sehr erfreut, daß die Tibeter so von ihm sprachen.

      DER NUTZEN DER ZUFLUCHTNAHME

      Wenn wir einmal Zuflucht genommen haben, werden acht Vorteile und Nutzen daraus entstehen: (1) Wir sind ein Buddhist oder inneres Wesen geworden und haben (2) die Grundlage geschaffen, auf der wir weitere Gelübde ablegen können, wie die Laiengelübde, Ordinationsgelübde, Bodhisattva-Gelübde und tantrischen Gelübde. (3) Viel Nichttugend, die wir in der Vergangenheit angesammelt haben, kann auf diese Weise gereinigt werden und (4) eine riesige Menge an Verdiensten kann täglich angesammelt werden. (5) Wir werden davor bewahrt, in die drei niederen Bereiche zu fallen, und (6) wir werden vor Schaden bewahrt, der uns von menschlichen und nichtmenschlichen Wesen zugefügt werden kann. (7) Unsere Wünsche werden genau so erfüllt werden, wie wir es wollen, und schließlich wird (8) die volle Erleuchtung der Buddhaschaft schnell erreicht.

      Die drei Glieder der Darbringungen, Verbeugungen und Zufluchtnahme sind die vorbereitenden Übungen, die zur Hauptpraxis führen, die in diesem Kapitel beschrieben wird: dem Bekenntnis der Nichttugend. Dieses Bekennen oder Aufdecken unserer negativen, unheilsamen und nichttugendhaften Handlungen ermöglicht es uns, den schädigenden Auswirkungen entgegenzuwirken, die diese Handlungen sonst für uns hätten. Die vollständige und korrekte Vollendung dieser Praxis hängt von der Anwendung der vier Gegenkräfte ab, die nachfolgend aufgelistet sind. Wenn diese vier Kräfte mit dem vollen Verständnis ihrer Bedeutung richtig vervollständigt werden, kann unsere gesamte Nichttugend der Vergangenheit mit Sicherheit gereinigt werden. Die vier Kräfte sind:

      1. Die Kraft des Bedauerns

      2. Die Kraft des Vertrauens

      3. Die Kraft des Gegenmittels

      4. Die Kraft des Versprechens

      DIE KRAFT DES BEDAUERNS

      Der erste Schritt zur Reinigung der Auswirkungen unserer negativen Handlungen besteht darin, sich einzugestehen, daß sie wirklich negativ und schädlich waren. Dieses aufrichtige Eingeständnis der Fehler, die wir sowohl uns selbst gegenüber als auch gegenüber anderen begangen haben, erlaubt es, den Vernichtungsprozeß dieser Negativität

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