KLÜGER PUBLIZIEREN für Verlagsautoren und Selfpublisher. Stephan Waldscheidt
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Selma. Selbstverlegerin. Schreibt querbeet: Romane, Kurzgeschichten, Sachbücher, Ratgeber. Liebt alles und jeden. Zum vierten Mal verheiratet.
Hilde. Hybrid-Autorin. Veröffentlicht gleichzeitig in Verlagen und selbst. Liebt die indische Küche und wird von ihren Freunden wahlweise Curry-Hilde oder Hot Hilde genannt.
Sowie einige Nebenfiguren in weiteren Rollen.
Der Waldscheidt
Vor über zwanzig Jahren habe ich die ersten Worte meines ersten Romans in eine mechanische Schreibmaschine gehackt, die mir ein Bekannter, ausgerechnet ein Immobilienmakler, für zwei D-Mark überlassen hatte. Seitdem habe ich eine Reihe von Romanen geschrieben, noch mehr davon angefangen und noch mehr stehen lediglich als Ideen auf Papier oder schwirren mir, mehr oder weniger klar, durchs randvolle Autorenhirn.
Einen einzigen dieser Romane konnte ich bislang in einem großen Verlag veröffentlichen. Dieser wurde nicht nur mit einem Arbeitsstipendium bedacht, er bekam auch einen ordentlichen Vorschuss und schaffte es gleich zum Spitzentitel im Programm eines der größten deutschen Verlage. Inzwischen ist er im größten Verlag Italiens erschienen und in einem der wichtigsten Literaturverlage Frankreichs. Einen weiteren Roman habe ich, probehalber, selbst publiziert, weitere sind in der Mache oder werden gerade von meinem Agenten Verlagen angeboten.
Ich habe ein paar Dutzend Kurzgeschichten geschrieben, davon wurden mehrere mit zum Teil hoch dotierten Preisen bedacht, andere erschienen in Anthologien oder Zeitschriften.
In meiner virtuellen Schublade lagern sieben- oder achthundert Gedichte, für die ich mir immer mal wieder die Zeit der Veröffentlichung nehmen will, aber dann denke: »Wozu der Aufwand? Kein Mensch liest Gedichte.«
Ich hatte bereits drei Literaturagenten und habe gerade einen Vertrag mit dem vierten abgeschlossen. Mit jedem verbinden mich meine ganz eigenen Erlebnisse, positiver wie negativer Natur, aber jedes Mal sehr aufschlussreich. Ich habe mit kleinen und großen Verlagen zusammengearbeitet und sowohl positive als auch negative Erfahrungen gesammelt. Die beste Verlagserfahrung heißt Sandra Uschtrin. Sie hat meine Satire »Schreib den verd... Roman« verlegt und verdient hier einen lieben Gruß und einen Link: http://www.uschtrin.de.
Ich berate und betreue Autoren beim Schreiben und Veröffentlichen von Romanen. Ich gebe Seminare zum Schreiben und Veröffentlichen. Ich schreibe mit schriftzeit.de das wahrscheinlich meistgelesene deutschsprachige Blog zum Schreiben von Romanen. Dort sind inzwischen rund 600 Artikel erschienen, eine halbe Million Wörter nur über das (Besser-)Schreiben von Romanen und das Verzaubern von Lesern.
Ich habe, Stand August 2014, neun Ratgeber zum Schreiben von Romanen und zum Leben als Autor veröffentlicht. Viele weitere sind in der Mache, in Vorbereitung, in Planung. Einer meiner Ratgeber erhielt 2013 den zum ersten Mal vergebenen Indie-Autor-Preis der Leipziger Buchmesse und von neobooks, der E-Book-Tochter von Droemer-Knaur.
Jahrelang habe ich Artikel für The Tempest geschrieben, einen der wichtigsten deutschen Newsletter für Autoren, ich habe für die Textart geschrieben und schreibe seit sieben, acht Jahren für die Federwelt, die beiden einzigen deutschen Zeitschriften für Autoren mit wahrnehmbarer Verbreitung.
Ich habe eine Sammlung von über hundert Autorenratgebern im Regal stehen, die meisten davon auf Englisch. Die besten Ratgeber kommen nun mal von den pragmatischen Amerikanern, die schon lange begriffen haben, dass Schreiben zu einem großen Teil erlernbares Handwerk ist. Ich lese viele Artikel zum Schreiben und jede Woche mindestens einen Roman. Daneben schaue ich mir Filme und Serien an, aus Spaß und als Weiterbildung. Ich lerne jeden Tag Neues. Das schriftliche Erzählen ist meine Leidenschaft, meine Berufung, mein Beruf.
Fast jeden Tag arbeite ich an der Vermarktung meiner selbstpublizierten Titel, ich bin auf Facebook und Twitter und poste hier wie dort fast täglich und fast ausschließlich nützliche Informationen für Autoren.
Ich kenne viele Autoren, mit einigen bin ich befreundet. Ich kommuniziere mit weiteren Autoren und mit anderen Kennern der Branche.
Ich habe meine Erfahrungen gemacht und mache täglich neue. Ich lerne permanent dazu. So soll das sein.
Dieses Buch soll Ihnen dabei helfen, von meinen Erfahrungen zu profitieren. Damit Sie mehr bessere Erfahrungen machen und viele der schlechteren vermeiden.
Crowdfinding – Ein Selfpublishing-Experiment und ein Gewinnspiel
Dieses Buch wurde vom Autor selbst publiziert. Seine Zielgruppe ist überschaubar: Autorinnen und Autoren, die mehr darüber erfahren möchten, wie Veröffentlichen funktioniert. Zugleich ist das Buch für einen selbstveröffentlichten Ratgeber sehr umfangreich geworden.
Das wirft zwei Fragen auf, mit denen sich viele der Selfpublisher unter Ihnen auch werden herumschlagen dürfen: Welche Investitionen in mein Buch lohnen sich? Zu welchem Preis soll ich es verkaufen?
Beim Selbstverlegen können Sie eine Menge Geld ausgeben. Wichtige und lohnende Investitionen sind die in Lektorat und Korrektorat und ins Buchcover. Für ein professionelles Cover müssen Sie nicht mehr zahlen als wenige hundert Euro. Anders sieht es beim Lektorat und Korrektorat aus. Dort sollten Sie mit einem Normseitenpreis von sechs Euro und mehr für das Lektorat rechnen, immerhin noch die Hälfte fürs Korrektorat. Manche berechnen nach zeitlichem Aufwand, andere nach Wörtern.
Eine Korrektorin beispielsweise gibt auf ihrer Website als Mindestpreis 3 Euro pro Normseite von 1.600 Zeichen an. Auf dieses Buch mit rund 783.000 Zeichen bezogen, würde mich das Korrektorat also mindestens (783.000 / 1.600) * 3 = 1.468 Euro kosten.
Ich müsste das moderat bepreiste E-Book mehrere hundert Mal verkaufen, um überhaupt das Korrektorat hereinzuholen. Von meinen Erfahrungen mit meinen Schreibratgebern ausgehend, heißt das, ich verdiene vielleicht erst nach einem Jahr das erste Geld mit diesem Buch. Für ein Werk, das noch immer – kein Korrektor ist perfekt –, wenngleich weniger, Fehler enthält! Und das nicht einmal von einem Profi lektoriert wurde.
Da die Buchverkäufe zu Beginn stets mit Abstand die besten sind, würde ich also erst nach einer ganzen Weile in die Gewinnzone kommen.
Dafür die viele Arbeit? Klingt für mich nicht nach einem klugen Geschäft. (Und kommen Sie mir jetzt nicht mit steuerlich absetzbaren Betriebsausgaben. Das ist ein eigenes Thema ...)
Was also tun?
Einen hohen Preis anzusetzen, wäre eine naheliegende Möglichkeit. Sprich: Das Korrektorat in den Preis einkalkulieren. Wirtschaftlich klingt das vernünftig.
Andererseits will ich das Buch nicht zu hochpreisig anbieten. Würden Sie zwanzig Euro für ein E-Book bezahlen? Nein, vermutlich würde ich bei diesem Preis deutlich weniger Bücher verkaufen. (Mehr über das Finden des richtigen Preises schreibe ich unten in einem eigenen Kapitel.)
Für diese drei Schritte zur Minimierung der Fehlerzahl habe ich mich entschieden:
1. Mehr Eigenleistung! Das Buch bekommt von mir (noch) einen Überarbeitungsdurchgang mehr.