Geliebter Unhold. Billy Remie
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Читать онлайн книгу Geliebter Unhold - Billy Remie страница 23
Riath ließ seinen Mund los, Kacey atmete frei, nur ein Keuchen entfloh ihm hin und wieder. Ein Streicheln fuhr über seinen Rücken, über den Nacken in sein Haar, wühlte sanft darin und fuhr wieder zurück, über seine Seiten, seine Rippen, Fingerspitzen rieben über seine rechte Brustwarze, ein Kitzeln fuhr durch seine Nerven. Riaths Hand glitt über seinen flachen Bauch, brachte ihn zum Flattern, fand zwischen seine Beine und umfasste seine Härte, umschloss sie mit warmen, kräftigen Finger, die für ihre Größe und Stärke viel zu sanft und lieblich waren. Mit dem Daumen zog Riath Kreise um Kaceys tropfende Spitze, während seine Finger ganz gemächlich Kaceys Innerstes ertasteten und seinen empfindlichsten Punkt berührten.
»Nimm mich«, keuchte Kacey und drängte sich ihm entgegen, »nimm mich endlich mit deinem verdammten Schwanz, du verdammter Hurensohn!«
Zweimal verdammt, so viel hatte er in den letzten sieben Jahren nicht geflucht.
Falls er Riath beleidigt oder gekränkt hatte, so überspielte er es gekonnt, stattdessen ließ er kurz von Kacey ab, richtete sich auf und … gab ihm, was er wollte. Mit sanften, tiefen Stößen, die Kaceys Wange über das Laken schruppen ließ. Doch es blieb bei einem ruhigen Akt. Riath schien ihn nicht um seinetwillen zu nehmen, war nur in ihm, um in ihm zu sein. Um ihn zu reizen, bis Kacey mit einer Wucht den Höhepunkt erreichte, die ihn ins Kissen beißen und Riaths Namen knurren ließ. Er zog sich um Riaths Härte zusammen, hielt ihn mit dem Leib regelrecht fest, während er den kleinen Tod starb. Und es war genau das, was sein Körper verlangt hatte: Riath in ihm, während er kam. Denn kaum ebbte die Lust ab, fühlte er eine Ruhe, die er seit Jahren nicht mehr verspürt hatte.
»Sh«, hörte er Riath besänftigend machen, der sich neben ihm ausstreckte und mit einer Hand in sein Haar fuhr, die weichen Lippen auf seine Schulter drückte, während Kacey atemlos dalag und so entspannt war, dass er kaum die eigenen Glieder spürte. »Jetzt ist es gut«, versprach Riaths warme, dunkle Stimme, »jetzt ist es besser.«
Und so war es.
~6~
Bis zum Einsetzen der Dämmerung waren sie mit etwas Abstand dem Bachverlauf gefolgt. Kurz vor Abend hatten sie sich zu dritt auf Barons starken Pferderücken gesetzt, und der Fuchshengst war trittsicher durch das Bachbett gelaufen. So waren sie einige Zeit langsam vorangekommen, doch auf diese Weise hatten sie auch ihre Spuren verwischt.
»Verfolgt uns denn jemand?«, hatte Siderius gefragt und die Finger in Xaiths Hemd gekrallt, wie jedes Mal, wenn er verkrampft auf dem breiten Pferdehintern Platz nehmen musste.
Niemand hatte ihm je Reiten beigebracht, bevor er Xaith getroffen hatte, war er nie in der Nähe eines Pferdes gewesen. Viele Dinge waren neu für den Burschen, und beängstigend.
»Nicht mehr als sonst«, war Xaiths Erwiderung gewesen. Doch er hatte gelogen. Dadurch, dass der Junge hinter ihm gesessen hatte, hatte dieser nicht mitbekommen, wie Xaith immer wieder eindringlich den Himmel mit seinen grüngelben Drachenaugen abgetastet hatte.
Die Wahrheit war, dass sie sehr wohl verfolgt wurden, das wusste der Junge, doch er wusste nicht, dass ihre Verfolger immer dichter aufschlossen.
Xaith wollte dem Jungen keine Furcht einflößen, noch wähnte er sie im Vorteil, immerhin hatte er die Schergen seines Bruders rechtzeitig bemerkt.
Es verhielt sich weniger so, dass sie bis hierher verfolgt wurden, sondern man eher hier auf sie gewartet hatte, und Xaith befürchtete bereits, dass es nicht so leicht werden würde, am Hafen unbemerkt auf das Schiff zu kommen, das sie erreichen mussten.
Es wäre einfacher, ein Portal zu beschwören, doch das hatte er in letzter Zeit häufig getan und eine der Folgen davon tat sich am Ende des Tages auf. Ein unbändiger Sturm brach über sie herein. Außerdem musste er seine Kräfte schonen, und sollte er ein Portal öffnen, würde Riath es gewiss im Fluss der Naturenergie spüren und ihm nachreisen.
Nein, zu Fuß waren sie tatsächlich unauffälliger.
Sie fanden unter einem dicht bewachsenen Baum Schutz vor dem Regen. Xaith und Siderius spannten ein Tuch von einem Stamm zum nächsten, um die Tropfen abzuhalten. Sie machten kein Feuer, obwohl es durch den Sturm frisch wurde, doch die Flammen wären ohnehin ständig erloschen. Da es aber stockfinster wurde, beschwor Xaith eine kleine magische Lichtquelle aus orangenen Flammen, die sich wie der Vollmond am Himmel unter die Plane setzte und ihnen warmes Licht spendete.
Es war feucht und der starke Wind blies sogar durch das beengte Unterholz, in das sie sich verkrochen und zusammenrückten. Zu Essen gab es nur altes Brot und gepökelte Fleischstreifen, die zäh wie Schuhsohlen waren. Die Vorräte neigten sich dem Ende zu.
»Morgen erreichen wir ein kleines Dorf, dort machen wir kurz Halt, ruhen uns aus und füllen unsere Vorräte wieder auf«, sagte Xaith, als Siderius die schwindenden Essenrationen bemerkt hatte, und setzte sich ihm gegenüber auf seine Decken. Baron hatte es weniger gemütlich, nur sein Kopf hing unter dem improvisierten Dach, sein rotes Fell schimmerten feucht und er legte angepisst die langen Ohren zurück.
»Ist das sicher?«, fragte Siderius besorgt.
»Wir werden nicht lange genug dort sein, um aufzufallen.« Xaith löste den Stoffwickel und reichte den kleinen Klops an den Jungen weiter, der das Kind ohne Wiederrede an sich nahm und an seiner Brust barg, zärtlich klopfte er ihm auf den Rücken und machte beruhigende Laute, denn der Schreihals drohte, zu erwachen.
»Hat er gegessen?«
Xaith zog die Beine unter sich, setzte sich in einen bequemen Schneidersitz, und lehnte sich gegen den breiten, rauen Stamm, der hinter ihm aus dem Boden in die tiefschwarze Nacht ragte. »Das hat er, ausgiebig.« Instinktiv hatte der Bengel seine winzigen, aber scharfen Fänge in Xaiths Brust gerammt, wann immer er während der Wanderung Hunger verspürt hatte. Es war ihm nicht übel zu nehmen, immerhin kannte er keine andere Nahrung als diese und hatte entsprechend schnell gelernt, die direkte Quelle anzuzapfen, statt darauf zu warten, gefüttert zu werden. Genau genommen war diese rasche Entwicklung sogar willkommen, denn der kleine Scheißer war seit dem Morgen schon wieder gewachsen.
Siderius‘ Augen musterten Xaith, als wüsste er noch immer nicht so recht, ob er verängstigt, besorgt oder einfach nur angewidert war.
Vielleicht täuschte Xaith sich aber auch wieder nur und verwechselte kindliche Faszination mit Argwohn.
»Lass mich jetzt meditieren«, sagte er, »ich muss meinen Geist schlafen lassen.« Tatsächlich wollte er nur seine Konzentration bündeln und die Umgebung mit seiner Magie ertasten, um jede Bewegung, und sei es auch nur das Einatmen einer Maus, zu entlarven.
Der rauschende Wind, der sie fast taub machte, der trommelnde Regen, das Donnergrollen über ihren Köpfen und das hin und wieder zuckende, grelle Licht der Blitze drangen in den Hintergrund, selbst die Luftfeuchtigkeit, das Tröpfeln von den Rändern der Plane und Siderius` leises Summen verstummten, als würde er in einen tiefen, schwarzen Traum verfallen, während er sich von sich selbst löste und über die Kronen des Urwaldes schwebte.
Er wurde selbst zum Wind, der die Richtung bestimmte, fühlte jeden Widerstand, jeden Baum, jedes zarte Pflänzchen, jedes