Geliebter Unhold. Billy Remie
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Читать онлайн книгу Geliebter Unhold - Billy Remie страница 22
Dafür verabscheute er sich wiederrum selbst, was seiner Wut nur noch mehr Wind verlieh.
»Ich bin kein Mörder«, entgegnete Riath so ruhig, so von sich selbst überzeugt, dass Kacey beinahe der zierliche Kragen platzte.
»Du hast meine Schwester getötet!« Er bemühte sich nicht um Contenance, riss sich nicht zusammen, er hatte das Gefühl, zu ersticken, wenn er seine Wut nicht herausbrüllte. Angriffslustig stürmte er auf Riath zu, spürte das Kribbeln seiner Magie in der Fingerspitze, die er auf Riath richtete. »Ich habe dir vertraut, Riath! Du hast einen Krieg angezettelt, du hast dafür gesorgt, dass hunderte Unschuldige starben …«
Riath hob seine Hände in eine beschwichtigenden Geste. »Kacey, beruhige dich!« Er ging auf ihn zu, langsam, sodass sie sich in der Mitte vor dem Bett treffen würden.
»So war das nicht geplant, Riath, du hast… du hast… « Kacey hielt auf ihn zu, wollte ihn schlagen, wollte nach den Wachen schreien, wollte… wollte ihn erwürgen und kratzen und beißen und … küssen…
Was stimmte nicht mit ihm?
»… du hast meine Schwester verführt und sie ins Unglück…«
Er kam nicht weiter, denn plötzlich lag Riath Pranke über seinem Mund, drückte zu, drängte ihn zurück. Kacey wehrte sich dagegen, riss an Riaths starken Armen, die sich genauso wenig bewegen ließen wie Berge. Oder hielt sich Kacey gar an ihm fest?
Er wusste nicht, was geschah, als sie im Stehen wild miteinander rangelten, sein Kopf war wie wattiert, seine Wut beflügelte ihn, doch er fühlte sich nicht Herr über seine eigenen Handlungen. Sie taumelten, Riath sagte etwas, knurrte, Kacey verstand es nicht, biss ihm in die Hand. Er schmeckte ungewollt Riaths Blut. Herrliches, würziges, herbes Blut. Königliches Blut. Kacey konnte Riaths Geburtsrecht förmlich schmecken.
Sie landeten auf dem Bett. Wie, wusste er nicht, er lag plötzlich auf dem Rücken und spürte, wie seine Unterlage federte. Riath war über ihm, fluchte und versuchte, ihn weder mit seinem Gewicht zu erdrücken noch zuzulassen, dass er sich befreite und weiter rumschreien konnte. Noch immer drückte seine Hand auf Kaceys Mund, und noch immer steckten Kaceys Fänge in seiner Hand.
»Shhh…« Riath versuchte, ihn zu beruhigen. »Du musst tief durchatmen…«
Ja, wie denn?
»Du bist ganz heiß, Kacey.« Ach, war er das? »Beruhige dich zuerst. Ganz ruhig. Ruhig… Nein! Ruhig, Kacey… ich bin nicht dein Feind … nicht… dein … Feind… Hör mich an, bitte… hör mich an, dann kannst du noch immer mit deinem Gebrüll die Garde auf den Plan rufen!« Er sprach in den Atempausen, während er Kaceys zappelnde Gliedmaßen zu bändigen versuchte. »Verdammt, Kacey, beruhige dich! Dein Herz hämmert, als ob es gleich zerspringt!«
Tatsächlich war ihm ungeheuerlich warm, doch das hatte er auf die kurze, aber heftige Rangelei und seine anhaltende Gegenwehr geschoben. Immer wieder bäumte er sich auf, wollte sich befreien, bekam immer schlechter Luft.
Auf einmal lag er auf dem Bauch, er wusste nicht, wie es geschehen war. Hitze stieg in seine Brust, in seinen Kopf, der Druck in seinem Körper wollte ihn zerbersten. Riath hatte ihn umgedreht, Riath drückte ihn auf das Bett, Riath hob sein Becken an, Riath rieb sich an ihm und…
Stopp. Nein. Riath hielt mit einer Hand weiterhin Kaceys Mund verschlossen, mit der anderen stützte er sich neben ihm ab. Er konnte ihn unmöglich umgedreht haben, und sein Körper bewegte sich auch nicht. Kacey war es selbst gewesen, er hatte sich von selbst umgedreht, er rieb sich an Riath und er drängte ihm unverfroren den Hintern entgegen.
Riath war erregt, Kacey spürte seine Härte gegen den Schlitz seiner Lederhose drücken, und reagierte unwillkürlich heftig darauf. Diese steinharte Stelle zog ihn magisch an.
Wut und Begierde verschmolzen zu einem wahnwitzigen, sinnlosen Schauspiel, quälten ihn. Er wollte es, aber er wollte es auch nicht. Er hasste sich, er hasste Riath. Und doch verzehrte er sich nach seinem Leib. Jetzt, hier, in diesem außer Kontrolle geratenen Moment.
Es ergab keinen Sinn.
Wie eine rollige Katze hob er den hinteren Teil seines Körpers und drängte sich an Riath, rieb sich an seiner Härter. Dessen Verwirrung und Unglaube standen greifbar im Raum. Kacey brauchte sein Gesicht nicht zusehen, um zu spüren, wie irritiert er von der Situation war.
Aber er war auch hart. Zum Bersten hart.
Nimm mich, dachte Kacey, brüllte in seine Hand, sodass unartikulierte, gedämpfte Laute den Raum erfüllten. Sein ganzes Gebaren war darauf konzentriert, Riath mit dem ganzen Leib anzuflehen.
Hilf mir, nimm mir die Wut, füll das Loch in mir, raub mir die Einsamkeit, steck mich in Flammen. Tu endlich was… Tu es… tu …es…
Kacey schnaufte, er wollte weinen und schreien zugleich, aus Frust und Qual. Er verspürte in diesem Moment keine Scham, noch nicht, er fühlte sich nur, als ob er sterben müsste, wenn Riath ihm nicht endlich eine sanfte Berührung schenkte.
»Sh…« Riath wollte ihn beruhigen, doch das wollte Kacey gar nicht, er bockte drängend, flehend. Zärtlich strich Riaths Daumen über Kaceys Wange, von seiner Hand tropfte dunkelrotes Blut auf das weiße Laken. »Ganz ruhig… ruhig…«
Er verlagerte das Gewicht und war plötzlich über Kacey. Seine Härte, noch in der Hose verborgen, unzugänglich, drückte unwillkürlich in die richtige Stelle, und Kacey erbebte. Es fühlte sich befreiend an, gab all dem Chaos in ihm einen konzentrierten Punkt.
Zärtliche Finger auf seinem Rücken, strichen über seine Schuppen und verursachten ihm eine warme Gänsehaut, als ob Riath jeden einzelnen Nerv mit einer Feder streicheln würde. Dann beugte er sich hinab und leckte mit der Zunge über die Schuppen, kostete sie. Er schob den Arm unter Kacey, vorsichtig, mit der anderen hielt er ihm weiter den Mund zu. Kacey schnaufte, sein Kopf war voller Nebel, doch er begrüßte diesen Zustand.
Mit einem groben Ruck hievte Riath ihn auf die Knie und zog mit der freien Hand die Robe hoch. Kacey trug nichts darunter. Riaths Hand auf seiner blanken Haut zu spüren war wie kühlende Salbe auf einer Verbrennung und gleichzeitig wie Feuer selbst. Es war verrückt, wie viel Zwiespalt dieser Mann in Kaceys Leib auslöste, in seinem Kopf, in seinen Lenden, ebenso wie in seinem… Herz.
»Ist ja gut… ist gut…« Riaths dunkle Stimme war rau, heiser, seine Gelassenheit war der größte Hohn.
Kacey wollte ihn erwürgen, ihn anschreien, ihn treten, damit er wegging und gleichzeitig weiter machte.
Kühle Knöchel fuhren unendlich langsam und zärtlich über seinen Damm. Kacey stieß ein Stöhnen in Riaths Hand. Seine Beine wurden sanft auseinander gedrückt, er spreizte sie bereitwillig. Riaths muskulöser Körper lehnte sich über ihn, sein heißer Atem küsste Kaceys Ohr, während seine Fingerspitzend sanft seine zusammengezogenen Hoden streichelten, als wollte er ihn besänftigen. Ein Ziehen zerriss Kaceys eigene Härte, sie zuckte und pulsierte flehend, als wäre Riath ihr Meister, ihr Bändiger. Als ob nur seine Berührung ihr Linderung verschaffen könnte.
Verräterische Härte…
Als Riath die Hand wegnahm, brüllte Kacey wieder und bäumte sich auf wie ein wildes Tier, er erkannte sich selbst nicht wieder, war in seinem eigenen Leib gefangen,