Sociologicus. Sedat Sosyal

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Sociologicus - Sedat Sosyal Sociologicus

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      Ich konnte kaum noch laufen. Hab mich auf mein Etagenbett oben hingelegt und hab versucht zu schlafen. Sobald ich die Augen zu hatte, drehte sich alles und mir wurde kotzübel. Um zu kotzen wollte ich schnell ins Bad laufen. Konnte aber nicht. Kaum war ich in der Senkrechten kam die Tablette in giftgrüner Schleim raus auf den Boden. Danach war ich erleichtert. Die Übelkeit war auf einmal weg. Und ich konnte wieder laufen.

      Apropos LAUFEN. Eines schönen Sommertages wurden wir, die Erstklässler auf dem Appelhofplatz versammelt. Wir wurden dann mit Bussen nach unten auf die Hauptstrasse nach Isparta gebracht. Und dann wurde uns gesagt: „So Jungs. Das sind fünf Kilometer Bergauf bis zum Dorfinstitut, die Ihr im Wettlauf laufen müsst.“ Ich dachte: „Verdammt fünf Kilometer Berg Rauf. Das kann ja heiter werden.“ Aber „watt mutt datt mutt Hartmut“

      Uns blieb nichts anderes übrig als den Berg fünf Kilometer hoch zu laufen bis uns die Lungen aus dem Halse raus kamen. Ich gab dann alles. Mitten auf der Strecke, überlegte ich, während ich lief: „So eine Plackerei ! Wofür eigentlich ?“ Aber die Devise hieß: „Keine Müdigkeit vorschützen !!!“ Ich konzentrierte mich dann auf meine Atmung, um so eine Trivialität dem ganzen Treiben zu verleihen und siehe da, war es gar nicht mehr so anstrengend. LANGSAM Ausatmen und schnell EINATMEN, wie ich mir die Schwimmatmung ein Paar Nächte vorher, den Kopf auf dem Kopfkissen, kurz vor dem Schlafen, ausdachte.Also lief ich und ich lief… Oben angekommen als einer der Ersten von zig Schülern, wurde ich belohnt mit einem Klaps auf den Rücken und vielen Glückwünschen und Lächeln.

      Einige Zeit ging dann vorüber bis ich den Wunsch spürte auf den BERG von GÖNEN zu steigen, denn der Berg rief unaufhörlich. Da stand nämlich 50 Jahre Türkische Republik in großen Lettern, welche die Schüler des Jahrgans ´73 mit weiß gemalten großen Steinen so auf den Berghang zusammengelegt hatten und von 10 Km Entfernung es zu lesen war. Dann müsste ich aber den Tag blaumachen und machte auch blau. Oben angekommen, war die Aussicht atemberaubend. Ich konnte zigkilometerweit sehen bis zu dem

      EGRIDIR GÖLÜ und BEYSEHIR GÖLÜ. Viele Seen und Berge und Täler waren hinter dem GÖNEN DAGI versteckt.

      Einen anderen Tag beschlossen Ahmet, Caner und ich am Samstag nach ISPARTA zu fahren um Ahmets Schwester zu besuchen. Gesagt getan. Nach dem wir bei Ahmets Schwester ein Paar Stunden geblieben waren und zu Mittag gegessen hatten, gingen wir in den Kinopalast von ISPARTA und sahen den damals aktuellen Film, einen Italowestern von TERENCE HILL und BUD SPENCER, die als Kowboys Bohnensuppe aus der Konserve aßen und spielerisch in Windeseile die Gegend von weißen, bösen Schurken befreiten.

      So gingen die Tage und Wochen und Monate vorüber und Anfang Juni/78 gab es dann die Zeugnisse und ich hatte das mir gesetzte Ziel geschafft und hatte einen Notendurchschnitt von 7, 7 war auch spätere Jahre mein Notendurchschnitt von einer Notenscala von 0 bis 10.

      Und damit die „TESEKKÜRNAME“ also Danksagung, Anerkennung der guten Leistungen als eine Urkunde in silber, denn GOLD war TAKDIRNAME(9-10), welche ich stolz meinem Vater nach Deutschland per Post schickte und er mir im Gegenzug, wie versprochen einen Flugticket von ANKARA nach DÜSSELDORF, ebenfalls per Post im Brief schickte.

      Übrigens, er schickte mir ein Paar mal Briefe nach Gönen. Da versammelten wir uns, die Schüler auf dem Platz vor dem zweistöckigen großen Gebäude mit den Unterrichtsräumen und dem großen Saal(Aula) und der Schülersprecher oder einer seiner Stellvertreter von den Absolventenklassen hatte einen großen Packen Briefe. Er las dann vor versammlter Mannschaft die Namen laut vor und wir meldeten uns <<HIEEEEEEEEER !!!>>, woraufhin er uns orten konnte und den Brief wie ein Freesbee zuwarf, welchen wir dann in der Luft mit einem Sprung auffingen. Das war schon amüsant.

      Einmal im ersten Jahr schrieb mir mein VATER, IBRAHIM einen langen Brief und gab mir Ratschläge und tat 100 DM in den Brief bei und schrieb dazu: „Sedat mein Großer, kauf DIR mit diesem Geld eine SAZ(Baglama=Langhalslaute), denn wenn DU ein Musikinstrument spielen kannst und auch noch dazu singen kannst, wirst DU in Deinem Bekanntenkreis und vor allem bei den Mädels beliebt sein!“ Wenn ich im Nachhinein so konstatiere:

      Ja, VATER das stimmt vollkommen. Nicht von ungefähr kam die Landesregierung von Nordrhein Westfalen unter dem selbsternannten ARBEITERFÜHRER, JÜRGEN RÜTTGERS auf die Idee:

      „Jedem KIND ein Instrument !!!“ , was eigentlich zu hoch gegriffen ist, weil nicht JEDES Kind Lust oder Talent dazu hat ein Musikinstrument zu erlernen oder zu spielen. Meine Geschwister zum Beispiel haben kein Musikinstrument erlernt/erlernen wollen. Als ich Sakir und Nihat versucht hab Baglamaspielen beizubringen, haben sie sich dagegen gewehrt. Dafür erlernt Sakirs mittlere Tochter jetzt Gitarre und meine Tochter Violine. So wie Rheinländer es zu sagen pflegen: „Jeder JÄCK is(ß)t (sein Joghurt) anders !!!“ Und „Wer raucht, der säuft und wer säuft, ist Intelligent !!! Weil Intelligente Menschen die Welt, die Realität vollkommen in sich aufschlüsseln können und nüchtern diese Realität nicht ertragen können.“ JÜRGEN BECKERS, 1999, MITTERNACHTSSPITZEN. Deshalb ist dieses scheiß Rauchverbot in den Kneipen bullshit, vollkommener Quatsch mit Soße, erfunden und durchgesetzt von ungeselligen, realitätsfremden und ungenießbaren militanten NICHTRAUCHERN. Denn: „Wer nicht genießt, wird ungenießbar.“ Prof. Dr. med. Dietrich Grönemeyer, BILD Zeitung, 2006(?) !!!

      Ich hatte 3 Monate Sommerferien, die ich zum größten Teil in GREVENBROICH verbringen sollte. Als Erstes musste ich aber noch einen Pass beantragen und bis zum Flugtermin waren nur ein Paar Tage. Also sagte mein OPA; SAKIR DEDEM: „SEDAT, mein GROßER, nimm dieses Geld und frag Deinen Cousin CEYHAN, ob er mit Dir nach DENIZLI fährt. Und in Denizli geht Ihr zusammen zu HÜSNÜ AMCA(AMCA = Onkel väterlicherseits und Onkel mütterlicherseits = DAYI. Aber werden auch für ältere nicht Blutsverwandete verwandt), dem Schwiegervater von ISMET AMCA(Halbblutsverwandter, da mein Opa: HACI SAKIR DEDEM :14 Kinder; 8 Töchter und 6 Söhne: Zekiye, Osman, Aysehanim= Dudu, Kamil,Ümmü, Nazli, Hatca(Felek) = Muhammed, Ibrahim(mon PERE) = Mehmet Ali, Ismet, Fatma und schlißlich ZALIKE mit den schönen, grünen Augen von zwei Frauen: SEVKI EBE und ALTIN EMINE EBEM parallel hatte. Hüsnü Amca wird Euch dann behilflich sein.“ Ceyhan war 14 und ich war 12 Jahre alt. So haben wir uns zwei kleine Jungs am nächsten Morgen auf den Weg nach Denizli gemacht. In Denizli angekommen, war es sehr einfach Hüsnü Amca ausfindig zu machen, denn sein Haus war direkt am Bußbahnhof. Er hat uns dann erklärt, dass wir zuerst bei der Polizeizentrale den Pass beantragen müssen und alles andere würde sich dann ergeben.“ Zum Übernachten kommt Ihr dann wieder hierher, denn so ein Pass dauert mindestens zwei Tage bis man ihn ausgestellt bekommt.“

      Wir gingen dann und stellten den Antrag und ließen Passfotos von mir machen usw. Und dann sagten sie uns: „Kommt Morgen Mittag und holt den Pass ab.“ Gegen Abend kamen wir dann bei Hüsnü Amcas Haus an und schellten an der Tür. HACER TEYZE, Hüsnü Amcas Frau machte die Tür dann auf. Ich erschrack mich bei Ihrem Anblick, denn Hacer Teyze war eine richtige HEXE, wie sie im Buche steht. So kam es auch in der Nacht, dass ich von ihr alpträumte und zum ersten und letzten Male in meinem Leben das Bett genässt habe. Das war mir am nächsten Morgen sehr peinlich. Ich hab in meinem bisherigen Leben außer dieser Nacht niemals das Bett genässt. Hacer Teyze hat dann geflucht als sie die Betten aufräumte. Sie hat mich fertiggemacht hat ihren Mann fertiggemacht und war nicht mehr einzukriegen. Ceyhan sagte dann geistesgegenwärtig: „Komm Sedat wir hauen ab und frühstücken draussen. Die HEXE ist ja nicht auszuhalten.“ Wir haben uns dann von Hüsnü Amca dankend verabschiedet und vor der bösen Hexe geflüchtet. Am Mittag holten wir dann meinen Pass ab und sind sofort zu uns ins Dorf Karalar gefahren. Das heisst erst bis Gürpinar(BULKAZ) und dann fünf Kilometer zu Fuß bis zu unserem Dorf:

       KARALAR( zu

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