Die Zukunft ist der Roboter. Martin Cordemann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Zukunft ist der Roboter - Martin Cordemann страница 8

Автор:
Серия:
Издательство:
Die Zukunft ist der Roboter - Martin Cordemann

Скачать книгу

was?“

      „Geld. Billigem Tand. Geben Sie ihnen etwas, das Sie nichts kostet. Geld kann man drucken, das hat keinen wirklichen Wert. Wenn Sie das Geld kontrollieren, dann…“

      „Dann was?“

      „Dann brauchen Sie keine Sklaven. Dann können Sie die Leute reich machen, die, die wirklich für Sie arbeiten. Geben Sie ihnen viel Geld.“

      „Warum?“

      „Dann werden sie gerne schuften. Freiwillig. Man wird Ihnen die Türen einrennen, man wird sich darum reißen, für Sie zu arbeiten, nur um an dieses viele Geld zu kommen. Machen Sie die Arbeit für sich zum einzigen wirklich profitablen Job auf der Erde und Sie müssen sich um Arbeiter keine Sorgen mehr machen.“

      „Und dass wir alle Rohstoffe abbauen?“

      „Hat der Mensch auch immer gemacht, hat sich niemand gegen aufgelehnt. Geld ist dem Menschen so viel wichtiger als eine intakte Umwelt.“

      „Ist das alles?“

      „Geben Sie den Menschen Wahlen.“

      „Wahlen?“

      „Ja, dann haben sie das Gefühl, frei zu sein. Weil sie wählen dürfen. Und wenn alle genug Geld und genug zu essen haben, wenn alle in der Illusion leben, frei zu sein, dann wird auch keiner aufmucken.“ Es war traurig, aber die Geschichte der Menschheit hatte bewiesen, dass es genau so war.

      „Wird es niemanden geben, der uns misstraut?“

      „Doch, eine ganze Menge sogar. Besonders die Mächtigen. Und die Geheimdienste.“

      „Und was machen wir mit denen?“

      „Da wird Ihnen bestimmt was einfallen.“

      „Wird es Widerstand geben?“

      „Den gibt es doch immer. Egal wie gut das System ist, es gibt immer jemanden, dem was nicht passt. Damit müssen Sie dann einfach klarkommen.“

      „Exekutionen.“

      „Auf eine Weise, die nicht direkt Ihre wahre Natur zeigt.“

      Der Großkommandant dachte nach. Dann nickte er.

      „Das klingt interessant. Und was machen wir, wenn wir den Planeten ausgebeutet haben?“

      „Sie meinen, ob Sie die Menschheit dann auslöschen sollen?“

      „Ja, darf ich das dann?“

      „Wenn Sie die Menschheit ohne Technologie und ohne die Möglichkeit, jemals wieder Technologie zu entwickeln, zurücklassen, wie sollte die Ihnen dann gefährlich werden können?“

      Stuart lächelte. Das wäre die drastischste Form von „zurück zur Natur“, die man sich vorstellen konnte. Aber vielleicht würde die Menschheit dadurch überleben. Vielleicht sorgte er aber auch gerade dafür, dass die Menschheit in die größte Katastrophe gestürzt wurde, die möglich war. Andererseits stand sie eh kurz vor der Vernichtung. Er seufzte. Hatte er richtig gehandelt? Hatte er die Menschheit gerettet? Oder hatte er sie verraten? Das… würde die Zukunft zeigen!

      Ein gesunder Geist und eine allwissende Maschine

      Jahre hatte man damit zugebracht, ihn zu entwerfen, zu entwickeln, zu dem zu machen, was er nun war: Galacom, der größte, alles umfassende Computer, der je von Menschen geschaffen worden war. Tatsächlich war er nicht von Menschen geschaffen, sondern von Computern, die von Menschen geschaffen worden waren, aber das fiel nicht sehr ins Gewicht. Er war so programmiert, dass er jede Information, die er aufschnappte, speicherte, überarbeitete, erneuerte, veri- oder falsifizierte, hinterfragte, analysierte, verglich, in Frage stellte und sich auf diese Weise immer weiter entwickelte (oder, laut Prospekt, sogar weiterentwickelte). Durch ihn versprach man sich, Fragen, die die Wissenschaft und Technik noch nicht hatte beantworten können, zu klären. Alle Informationen, so unwichtig sie auch waren, kamen sie nun von Raumschiffen oder Unterseemissionen, wurden in ihm gespeichert, überarbeitet, erneuert... und irgendwo abgelegt. Keiner seiner Konstrukteure war nach drei Jahren der Selbstentwicklung und Weiterbildung Galacoms mehr in der Lage, zu sagen, in welchem Teil der Maschine was verarbeitet wurde. Aber das war ja auch nicht so wichtig, wichtig waren die Resultate.

      Galacom, das stand fest, war so großartig, wie man ihn sich erhofft hatte (das war er auch, weil man es sich erhofft hatte). Ohne Probleme löste er die ihm gestellten Fragen, zum Beispiel, wie man eine saubere Energiequelle finden, die Lichtmauer überbrücken, einen Hyperraumantrieb entwickeln, fremde Welten entdecken und, ganz rational betrachtet, üble gesellschaftsfeindliche Dinge wie Eifersucht verhindern konnte. Man hatte ihm die Möglichkeit zur freien Entfaltung gegeben und mochten seine Antworten teilweise etwas krass sein, so waren sie doch immer korrekt.

      Doch auch wenn man einen Fortschritt gemacht hatte, dem Menschen war dieser Fortschritt nicht fortschrittlich genug: Reisen in Raumschiffen, durch Galacom um Jahrhunderte, Jahrtausende verkürzt, waren den Menschen noch immer zu langwierig, denn immerhin konnte man innerhalb fünf Minuten von London in New York sein, und fünf Minuten später in Tokio, da wollte man sich nicht mehrere Stunden oder gar Tage in einem Raumschiff aufhalten. Da hatte es doch in so einer längst vergessenen Science-Fiction-Fernsehserie so etwas gegeben, Entmaterialisation und sekundenschnellen Transport von hier nach dort, das wollte man auch haben. Also zeigte man Galacom die entsprechenden Serien und entsprechend seinem Wesen machte es ihm gar kein Problem, eine Lösung zu finden. Er, der unfehlbare Computer, entwarf eine Maschine, ließ sie von seinen unfehlbaren (da durch ihn gesteuerten) Untermaschinen bauen und siehe da, da war sie, die Maschine, die Körper entmaterialisieren, transportieren und später wieder materialisieren konnte. Gar kein Problem.

      Man probierte alles, man schickte alles, was man so finden konnte mit diesem tollen Transporter hierhin und dorthin und das führte in einigen, nicht näher bekannt gewordenen Fällen zu einigen unangenehmen Missverständnissen, aber die brachte der Fortschritt ja bekanntlich immer mit sich. Aber, und das hatte man der Vorsicht halber getan, man hatte noch keinen Menschen hindurchgeschickt und da man seit einigen Jahren alle tierischen Lebewesen auf dem Planeten ausgerottet hatte, blieb letztendlich auch nur der Mensch als Versuchsobjekt übrig. In früheren Zeiten hätte man auf Strafgefangene zurückgegriffen, aber die gab es nicht mehr, oder auf Behinderte, aber die gab es auch nicht mehr.

      Aus diesem Grund war es Prof. Dr. Dr. Aloisius Onestone, der sich vor das große Abenteuer gestellt sah, als erster Mensch das zu machen, was noch kein anderer Mensch vor ihm gemacht hatte. Und ihm war es ein Genuss, der erste zu sein, der das Transportwesen revolutionierte und den Ruhm auf sich zu nehmen, innerhalb einer Sekunde von London nach New York zu kommen, dort vielleicht einen kleinen Drink zu nehmen und innerhalb von fünf Sekunden in Tokio zu sein, wo man ihn bereits geschwindigkeitrekordgeifernd erwartete.

      Mit einem Lächeln siegessicheren Triumphes, den eine Maschine eh nicht zu würdigen gewusst hätte, der also einzig und allein ihm gebührte, trat er in die nicht von ihm konstruierte oder sicherheitshalber re-durchdachte Transportkammer und freute sich bereits auf seinen schnellen Drink in New York und ein paar schnellere Sachen in Tokio, doch...

      Er rematerialisierte perfekt, sein Körper wurde ohne den geringsten Fehler transportiert und wieder zusammengesetzt. Begeistert in Jubel ausbrechend wollte man ihm ein Glas für den schnellen Drink reichen, doch der Körper Onestones, der da vor ihnen stand,

Скачать книгу