Homo sapiens movere ~ geliebt. R. R. Alval

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Homo sapiens movere ~ geliebt - R. R. Alval geliebt

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die Tür auf, Sam oder ich schwöre dir, ich trete sie ein!“ Oh bitte, für wen hielt er sich? „Versuch es und ich rufe die Polizei.“ Alan lachte leise. „Du weißt, dass die sich nicht in Rudelangelegenheiten einmischen.“ Selbst mit meinem halbkomatösen Hirn musste ich lachen. „Klar. Aber ich gehöre zu keinem Rudel. Und jetzt lass mich in Ruhe.“

      Sein Fauchen war sehr, sehr eindrucksvoll.

      „Mach. Die Tür auf. Sam! Es sei denn, du möchtest, dass ich den menschlichen Ordnungshütern einen gewissen Tipp gebe?“ Oh bitte! Wenn er noch lauter brüllte, würde die gesamte Nachbarschaft hellhörig werden.

      Nur widerwillig drückte ich auf den Summer, ließ meine Wohnungstür angelehnt und taperte mit immer noch halb geschlossenen Augen in meine Schlafstube, schlüpfte in einen Jogginganzug, schmiss mir im Bad kaltes Wasser ins Gesicht und prallte auf dem Weg in die Küche gegen Alan. Erschrocken keuchte ich auf.

      Das ‚Guten Morgen‘ sparte ich mir – es wäre ohnehin eine Lüge.

      Ich zwängte mich an ihm vorbei in die Küche und setzte mir einen Kaffee an. Mir! Eine Tasse. Sollte er doch den Geruch inhalieren. „Ist Roman bei dir?“ Gedanklich schnappte ich nach Luft. Sonst noch was? Ich kochte vor Wut. „Jepp, ist er. In meinem Schlafzimmer. Im Wandschrank. Weitere Fragen?“ Seine Mundwinkel zuckten. Offenbar hatte er meinen Sarkasmus bemerkt.

      Ich schenkte mir meinen Kaffee ein und lehnte mich – provozierend an diesem schlürfend – an die Anrichte. „Was willst du?“ Er war doch nicht hier, um Roman zu finden. „Das Rudel braucht deine Hilfe.“ Gut, dass ich nur an meinem Kaffee nippte. Sonst hätte ich mich daran verschluckt und ihn in Tröpfchenform in meiner Küche und über Alan verteilt. „Abgelehnt. Das hätte ich dir auch am Telefon sagen können.“ Alan schüttelte den Kopf. „Du verstehst mich nicht. Wir beanspruchen deine Dienste. Wir bezahlen dich dafür.“ Vorsichtig setzte ich die Tasse ab und verschränkte meine Arme. „Meine Dienste sind für dich und das Rudel nicht verfügbar. Das ist das schöne an meinem Job: Ich kann ablehnen. Zudem nehme ich im Moment aus gesundheitlichen Gründen gar keine Jobs an. Nimm es also nicht persönlich.“ Ich könnte mein Gesicht zu einem Grinsen verziehen, nur um ihn zu ärgern. Doch mir war nicht nach Lachen zumute. Noch nicht. „Wir bezahlen dich.“, fauchte Alan, der ein Nein nicht akzeptierte. Meine Problemchen überging er kurzerhand. „Das habe ich durchaus verstanden. Es ändert aber nichts an meiner Entscheidung. Such dir jemand anderen. Ich kann nicht.“

      Ein Glucksen bildete sich in meiner Kehle, als er mir erklärte, er bräuchte jemanden, dem er und das Rudel vertrauten.

      Es brach vollends aus mir heraus, als er erwähnte, dass ich nicht nur für, sondern mit ihm zusammen arbeiten sollte.

      Ich bemerkte zu spät, dass Alan das nicht ebenso amüsant fand wie ich.

      Doch da lag ich schon auf dem harten Boden meiner Küche. Alan hockte auf mir und fletschte seine Zähne. Trotzdem konnte ich das blöde Lachen partout nicht abstellen. Sobald ich sein todernstes Gesicht sah, brach ich erneut in wieherndes Gelächter aus. Vor lauter Lachen kamen mir die Tränen. „Reiß dich zusammen, Sam. Das ist nicht witzig!“ Jahaaa, für ihn vielleicht nicht. Ich hingegen fand es zum Brüllen komisch.

      Mein Lachen erstarb durch einen gequälten Laut aus meinem Mund, weil Alan meine Handgelenke so fest auf den Boden drückte, dass sie knirschten. „Meinst du, ich werde dich anbetteln? Du wirst für das Rudel arbeiten, Sam. Entweder freiwillig oder ich zwinge dich dazu. Deine Entscheidung.“ Meine Entscheidung, hm? Entweder brach er mir alle Knochen oder ich gehorchte? Oh man, ich hasste ihn. Inbrünstig! War das wirklich der Mann, in den ich mich verliebt hatte? Der mir im ungünstigsten Moment immer noch das Herz brach?

      Also, wenn ich die Wahl hatte zwischen gebrochenen Knochen und ein paar Tagen, die ich mit ihm aushalten musste und die mir auch noch bezahlt würden – haha, was waren schon ein paar gebrochene Knochen?

      Wollte er mich mit etwas anderem zu einer Kooperation zwingen?

      Das Risiko musste ich eingehen.

      Mit geballten Fäusten und zusammen gebissenen Zähnen schüttelte ich den Kopf. „Nein. Ich werde nicht für dich arbeiten. Und jetzt geh von mir runter und verschwinde aus meiner Wohnung.“ Alan grinste eisig. „Sonst was?“ Oh, wie wäre es mit geröstetem Alpha? „Willst du mir drohen, Sam? Vergiss nicht, wer ich bin.“ Ok, sein grausiges Grinsen bekam ich ebenso gut hin. Wie könnte ich vergessen, dass er der größte, lebende Kotzbrocken war? Wo war Roman, wenn ich ihn brauchte? Oder Stépan?

      Ah ja, Rudelangelegenheiten – wie ich das Wort hasste!

      Ich gehört nach wie vor dazu, auch wenn ich das Alan nie im Leben auf die Nase binden würde. „So blöd bin ich nicht. Und jetzt verpiss dich endlich!“ Sein Glück, dass er mich losließ und aufstand.

      Geräucherten Gestaltwandler brauchte ich nun wirklich nicht in meiner Küche. Den Gestank würde ich wochenlang nicht loswerden.

      „Du wirst für mich arbeiten, Sam. Ich erwarte dich heute Abend um sieben auf meinem Anwesen. Sei pünktlich!“ Oh bitte! Diese Stimme funktionierte bei mir nicht. „Zwang hat auf mich keine Wirkung, schon vergessen?“ Er grinste, wobei er seine makellosen Zähne zeigte und sich zu meinem Ohr neigte. „Ich wollte dir nur in Erinnerung rufen, was ich kann. Denn selbst, wenn es bei dir nicht funktioniert, bei deinen Freunden tut es das sehr wohl.“ Vor Entsetzen schnappte ich nach Luft. „Lass meine Freunde da raus!“ Nonchalant zuckte er mit den Schultern. „Dann solltest du dich lieber schnell entscheiden. Arbeite für mich oder lebe mit den Konsequenzen.“ Das konnte nicht sein Ernst sein, oder? „Das würdest du nicht tun. Ich kann wirklich nicht für dich arbeiten. Ich habe im Moment ein paar… Probleme.“, flüsterte ich mit flatterndem Herzen und abgehacktem Atem. „Sam, Sam.“, tadelte mich Alan, „Dir sollte klar sein, dass das Rudel für mich immer an erster Stelle steht. Deine Freunde sind unwichtig. Deine Probleme sind unwichtig. Du bist unwichtig. Aber ich brauche dich für diese Aufgabe. Ein anderer kommt nicht in Frage.“ Er wusste, dass er mich damit in den Händen hatte.

      So ein Arschloch!

      Mit zusammengebissenen Zähnen und zu Fäusten geballten Händen nickte ich. „Also gut. Normaler Tarif und Gefahrenzulage.“ Alan schnaubte belustigt. „Falsch, Sam. Nachdem du nicht sofort zugesagt hast, wirst du natürlich mit Freuden deine Hilfe umsonst anbieten. Um sieben bei mir. Sei pünktlich!“ Damit drehte er sich um und marschierte aus meiner Wohnung. „Du dämlicher Lackaffe, du selten blöder. Du …“ Verflucht! Was bildete sich dieses Arschloch ein? Ich ließ ihn ungeschoren davon kommen und fügte mich meinem Schicksal, ohne ihn auch nur ein winziges bisschen anzubrutzeln. Arrrgh!

      Tja… welche Wahl blieb mir? Wenn meinen Freunden etwas passierte… Claudia, Trudi, Chris… das konnte ich nicht auf mich nehmen.

      Noch einen Verlust würde ich nicht verkraften.

      Ich hätte mich ohrfeigen können, dass ich mich darauf einließ.

      Darauf einlassen musste, weil er meine einzige Schwäche ausnutzte. War ich nicht erbärmlich?

      Ich heulte.

      Schon wieder. Wirklich, das war doch das Letzte.

      Das Allerletzte!

      Viel zu wütend, um wieder ins Bett zu gehen, begann ich wie ein Taifun durch meine Wohnung zu sausen und diese gründlich zu putzen. Obwohl das überhaupt nicht notwendig war. Für ihn arbeiten, hm? Und was, wenn ich umfiel?

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