Homo sapiens movere ~ geliebt. R. R. Alval

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Homo sapiens movere ~ geliebt - R. R. Alval geliebt

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      Gefiel mir nicht.

      Meine Lady stand noch immer in der Werkstatt. Ich könnte das Auto nehmen. Ich war mir jedoch sicher, dass ich nach meinem Aufenthalt bei Alan dermaßen wütend wäre, dass ich als aktiver Autofahrer eine Gefahr für die Menschheit darstellte. Sofern ich das nicht schon tat, weil die Möglichkeit eines weiteren Aussetzers bestand. Darum rief ich mir ein Taxi.

      Punkt sieben stand ich in der Lobby von Alans Anwesen und wartete auf den werten Herrn am-liebsten-würde-ich-ihm-die-Visage-umgestalten-Garu, der durch Abwesenheit glänzte. „Ein wichtiges Gespräch wird ihn noch ein Weilchen aufhalten.“, gab Scott mir räuspernd zu Verstehen. Gleichzeitig bat er mich, im kleinen Salon Platz zu nehmen.

      Dankend lehnte ich ab.

      Dort zerpflückte ich womöglich vor lauter Raserei die Kissen. Atmete dabei eine Feder ein.

      Läge röchelnd am Boden…

      Ungeduldig tippte ich mit den Fußspitzen auf den spiegelblanken Fußboden, trommelte mit den Fingern auf meine Oberarme, bis ich meine Hände schließlich in die Hosentaschen schob und beschloss, möglichst gelangweilt auszusehen. Ein schwieriges Unterfangen, weil ich stinksauer war. So stinksauer und kochend vor Wut, dass ich mich wunderte, dass noch keine Dampfwolken aus meinen Nasenlöchern und Ohren stiegen. Oder ich einfach in Alans schicker Eingangshalle explodierte und diese mit meinen Innereien dekorierte.

      Dreimal in der nächster Stunde tauchte Scott lautlos wie ein Geist neben mir auf und fragte, ob er mir eine Erfrischung oder etwas zu Essen anbieten könnte.

      Ich lehnte jedes Mal ab.

      Nur einmal war ich ganz kurz davor, mir Alan al dente zu bestellen.

      Während der Wartezeit überlegte ich mir mehrere Varianten für Alan möglichst schmerzhaftes Ableben und kam irgendwann sogar zu dem Schluss, dass er mich nicht erpressen könnte, wenn ich den Spieß umdrehte. Was, wenn ich sein geliebtes Rudel massakrierte? Ein Blitz hier, einer da… Alan würde mich durchschauen. Ich konnte keinem der Were absichtlich Schaden zufügen. Vielleicht sollte ich mir Alans Moral borgen? Beziehungsweise das Nichtvorhandensein derselben. Dann hätte ich keine Gewissensbisse. Aber nö! Obgleich ich tödlich war wie ein rasender Gestaltwandler oder ein wütender Vampir, besaß ich zu viele menschliche Skrupel und die Sanftheit eines Lämmchens.

      Määäh.

      Roman könnte mir ein wenig Rücksichtslosigkeit anzaubern…

      Ich schloss die Augen, holte tief Luft und schüttelte den Kopf über diese absurde Idee. Nein, denn sobald der Zauber verblasste, würde ich mich verabscheuen.

      Halb neun hörte ich, wie sich oben eine Tür öffnete. Kurz darauf eilten zwei kichernde Damen die Treppe herunter. Ihre Haare ein wenig zerzaust, leicht gerötete Wangen und freudig glänzende Augen. Zwei hübsche, zierliche Frauen. Derart zierlich würde ich nie sein. Dafür war ich zu muskulös. Und beide hatten lange Haare. Etwas, was in meinem Job gänzlich ungeeignet war.

      Grundgütiger!

      Ich verglich die zwei doch tatsächlich mit mir. Als würde ich mir eine weitere Chance ausmalen. Einatmen – Ausatmen. „Ladys, ihr habt was vergessen.“ Alan stieg die Treppe herunter und reichte den beiden je ein buntes Tüchlein… ähm, okaaay… keine Tüchlein. Du bist absolut uninteressiert und gelangweilt, rief ich mir in Erinnerung, so dass ich die darauf folgende Abschiedsszene nicht an mich herankommen ließ.

      Nicht zu sehr.

      Trotzdem nagte sie an mir wie ein böser, flüsternder Schatten.

      Alan tat das absichtlich. Schlimmer noch, er genoss es. Doch es wurmte ihn, dass ich mir nichts anmerken ließ.

      Hey, wow!

      Ich schaffte es, dermaßen gelangweilt auszusehen, dass ich von ganz allein gähnte. Na wenn das keine Meisterleistung war. „Schön, dass du pünktlich bist, Sam.“ Ich schon.

      Er nicht.

      Hatte er eine andere Reaktion erwartet als mein blasiertes Lächeln? Nein. So wie er die beiden hinaus delegierte und sich nahtlos an mich wandte, als wäre ich nur ein x-beliebiger Besucher, wohl kaum. „Wie geht’s Roman?“

      Avancierte ich jetzt zum Hellseher? „Ruf ihn an und frag ihn. Ich kann schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein.“ Alan grinste hinterhältig, während er mich in den kleinen Salon dirigierte. „Stimmt. Tut mir leid, wenn ich dir den Abend versaue.“ Den Abend?

      Das war die Untertreibung des Jahrtausends.

      Seine hämisch in die Luft geschmetterte Entschuldigungsfloskel konnte er sich sonst wohin stecken. Doch auch die ignorierte ich. „Komm zur Sache, Alan.“ Nickend wies er mich zur Couch, an der ich provokativ vorbei lief und mich breitbeinig in den Sessel hockte. Ist der neu? Egal.

      Meine Ellenbogen baumelten über meinen Knien. Gedachte er mir heute noch eine Antwort zu geben? „Ich habe mich erkundigt und die Bestätigung erhalten, dass du tatsächlich daheim warst. Du hast sogar Pizza bestellt.“ Und? Das wusste ich selbst. Das war aber sicher nicht der Grund, aus dem er mich herbestellt hatte.

      Abwartend hob ich eine Augenbraue in die Höhe und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Vielleicht hat Roman den Angestellten eine andere Erinnerung gegeben? Oder auch deiner Freundin. Aber daran glaube ich weniger. Außerdem habe ich an dir keine Lüge gerochen. Demzufolge gehe ich davon aus, dass du mich nicht bestohlen hast.“

      Aha!

      Jetzt kamen wir der Sache schon näher. Was hatte man ihm denn geklaut? Einen Kuli? Eine gebrauchte Unterhose? Ein Auto? Herr Gott, er hatte doch Tonnen von Dingen, die er überhaupt nicht vermissen konnte. „Mir wurde ein Buch von unschätzbarem Wert entwendet. Du hast nicht zufällig einen ähnlichen Auftrag erhalten?“ Mit ‚ähnlich’ meinte er, ob jemand an mich herangetreten war? „Nein.“ Alan nickte bedauernd. „Zu schade. So hätten wir wenigstens einen Ansatzpunkt.“ Ich unterbrach ihn. „Wir? Wenn du mich schon zwingst für dich zu arbeiten, dann tue ich das allein.“ Mit einem undefinierbaren Blick in den Augen schüttelte er den Kopf. „Das ist nicht möglich. Du musst herausfinden, wo das Buch ist und mich dorthin bringen, damit ich es wieder an mich nehmen kann.“ Gekränkt biss ich mir auf die Unterlippe. „So viel zum Thema Vertrauen, huh?“ Fluchend stand Alan auf und fuhr sich angespannt durch die Haare. „Das hat nichts mit Vertrauen zu tun, Sam.“, donnerte er wütend und kam verdammt schnell auf mich zu. Instinktiv presste ich mich tiefer in den Sessel. „Das Problem ist, dass nur Were das Buch anfassen können. Derjenige, der den Auftrag erteilt hat, weiß das entweder nicht oder es ist ihm scheißegal.“ Ähm, oh… „Was passiert, wenn jemand das Buch berührt, der kein Wer ist?“ Rastlos schritt Alan durch den Raum. Typisch das Raubtier, was er in seinem Inneren beherbergte. Nach einem tiefen Atemzug und ohne mir in die Augen zu sehen, antwortete er. „Derjenige… verändert sich. Mit viel Glück bringt er sich um, bevor er komplett ausrastet. Allerdings wird er eine Menge Leute mit in den Tod nehmen.“ Das klang gar nicht gut. „Und was steht in dem Buch? Irgendjemand scheint das Risiko schließlich eingegangen zu sein.“ Alan presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. „Das geht dich nichts an.“ Was so viel hieß wie rudelintern. Noch so ein Wort, das auf meiner ganz persönlichen Liste der Unwörter rangiert.

      Hm, meinetwegen.

      Ich musste folglich nur einen verstaubten Wälzer finden und Alan ungesehen an den Ort

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