Steintränen. Manja Gautschi
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Steintränen - Manja Gautschi страница 18
Erstaunt blickten sowohl Phil als auch Dr. Kitel zu Isara, die sich nun dem Wassertank näherte. Sie starrte hinein, empfand Mitleid mit dem Wakaner darin.
"Wozu?" wollte Kitel wissen. "Vielleicht spricht er mit mir. Ich habe vorhin mitbekommen, dass er euch Informationen vorenthält." argumentierte Isara. Sie hatte sich dieses Argument die ganze Zeit über schön zu Recht gelegt. Aber eigentlich war es ihr egal, ob er Kitel half oder nicht. Sie hatte ganz andere Fragen, die er ihr vielleicht beantworten konnte.
Kitel hob die Schultern "Von mir aus. Versuch dein Glück. Wer weiss, vielleicht kannst du ihn tatsächlich überreden. Darin hast du Talent. Richtig." er sah zu Phil "Du begleitest sie. Janus würde sie alleine nicht zu ihm lassen, er kennt sie noch nicht." Phil nickte, Isara lächelte, senkte verlegen den Blick. Hoffte, man würde ihr ihre Lüge nicht ansehen. „Danke“
Janus lag ausgestreckt auf einem Zweiersofa. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Er grinste, als er Phils fragenden Blick sah. Dann stand er auf. "Dort in diesem Zimmer gefunden. Ich hoffe ihr braucht das Sofa gerade nicht." Phil schüttelte den Kopf "Nein, das sind leere Gästezimmer, das wird wohl keiner vermissen. Bist du alleine?" "Ja. Wie du siehst. Petrak schläft. He" er hob die Arme „es ist 4 Uhr morgens. Irgendwann müssen auch wir schlafen.“ „Schon gut. So meinte ich das nicht.“ Phil schob mit dem rechten Zeigefinger seine Brille zurecht.
„Du weißt, ihr könntet mit zusätzlichen Wachen von uns arbeiten.“ Janus schüttelte den Kopf „Wie viele Male willst du noch hören ‚Nein Danke, eure Leute haben das gewisse Feingefühl nicht. Es geht schon.’ Wirklich. Danke.“ Phil hob abwehrend die Hände „Du hast recht. War das letzte Mal. Tut mir leid.“ „Ja. Stell mir lieber deine hübsche Begleitung vor. Ich hatte die beiden netten Damen am Waschtrog vorhin schon bemerkt.“ Janus lächelte Isara an.
Janus sah müde aus. Er wird sich gleich nach seinem Kollegen schlafen legen, dachte sie. Begutachtete den blonden Riesen mit der sandfarbenen Uniform. Sein Gesicht war sonnengebrannt. Der Name des Gefängnisses ‚Sonne’ hatte offenbar seinen guten Grund. Die Haare kurz und gepflegt. Kein Bart, aber die Rasur war schon ein paar Stunden her. Grosse Hände, fand Isara. Und eigentlich wirkte er ganz nett. Nicht so wie die Gefängniswärter, die sie sonst so angetroffen hatte.
„Isara Peters, Ärztin.“ sagte Phil und zeigte auf Isara, dann auf Janus „Janus Janosson, Ralphs Aufpasser, Wachmeister von ‚Sonne’.“ „Freut mich“ Janus streckte Isara seine Hand hin, sie schüttelten die Hände. Ganz warm war sie, diese grosse Hand. „Guten Tag Herr Janosson, freut mich auch.“ sagte Isara höflich mit einem Lächeln im Gesicht. „Isara gehört zum Team, sie hat den Wakaner hierher begleitet.“ ergänzte Phil „Aaahhhh. Ich verstehe.“ Janus nickte.
„Und wie kann ich euch behilflich sein?“ „Isara möchte Ralph sprechen.“ ein fragender Blick des Wachmanns „Hein? Ist denn was passiert?“ „Nein, nein. Ich habe nur ein paar Fragen, die er mir vielleicht beantworten kann.“ antwortete Isara. Janus lachte „Hoffnungslos! Ich meine...“ Janus beruhigte sich schon wieder „Ich meine, seit Tagen versucht ihr ihn dazu zu bewegen euch zu helfen. Der Trick heute Nacht war clever. Geb ich zu. Da habt ihr ihn wohl auf dem falschen Fuss erwischt, oder besser dem ‚richtigen’.“ er schüttelte den Kopf „Aber reden wird er trotzdem nicht.“ „Ja, ja. Ich weiss. Kann sie bitte trotzdem rein oder nicht?“ insistierte Phil.
Und Janus aktivierte kurz das kleine Bildschirmchen an der Wand. „Klar. Er ist offenbar im Bad und noch wach.“ er grinste Isara an, zwinkerte mit dem rechten Auge „Und wenn er tief schlafen würde, würde ich ihn höchst persönlich für dich aufwecken. Diesen Spitzbuben.“ er drückte den Türöffner, die Tür gleitete still zur Seite, gab den Weg frei.
Phil ging vor, Isara gleich hinter ihm und Janus stellte sich mit verschränkten Armen in die Tür. Da kam keiner mehr durch, so gross und breit war Janus.
Im Gegensatz zum kalten Licht im Rest der Anlage, hüllte warmes indirektes Licht, das Zimmer in eine wohlige Atmosphäre. Wie angenehm, fand Isara.
Ein Paar Turnschuhe stand sorgfältig platziert vor dem Bett, dass sich an der Rückwand des Zimmers befand. Links an der Wand stand ein kleiner Tisch, worauf ein Buch lag mit dem Titel „Mythen & Legenden der Wasserwesen von Aquawald“. Ein Stuhl über dessen Lehne ein sandfarbenes Pyjamaoberteil hing. Gegenüber ein bequemer Sessel, neben dem Bücherregal, das voll mit Büchern war. Die meisten schon ganz zerlesen.
Zwischen Bett und Tisch war die Tür zum separaten Bad. Der Wasserhahn lief, stellte ab und Ralph kam mit einem Handtuch in den Händen ins Zimmer. Blieb überrascht stehen, trocknete sich weiter die Hände und Arme ab. Er trug kein Oberteil, dass lag ja über der Stuhllehne. Nur das Halsband und die Handfesseln. Sogar die Brille lag auf dem Tisch, neben dem Buch, wie Isara sah, als sie etwas beschämt den Blick dorthin abwendete. Sie hatte auf die Schnelle sehen können, dass er zwar einen recht athletischen Oberkörper hatte, aber viele Narben. Es war ihm bestimmt nicht recht, dass sie ihn so zu Gesicht bekam, das spürte sie deutlich. Peinlich.
„Oh, bitte um Verzeihung“ entschuldigte sich Ralph tatsächlich verlegen, legte das Handtuch weg und griff sich sein Oberteil vom Stuhl. Dabei bemühte er sich so elegant wie möglich, seinem unerwarteten Besuch so wenig als möglich den Rücken zu zeigen. Das wollte er ganz offensichtlich vermeiden. Isara bemerkte auch das. Er zog sich das Oberteil über den Kopf. Wie dumm, er hatte überhaupt nicht aufgepasst, niemanden erwartet. Er nervte sich, ein wenig. Janus hätte ihn vorwarnen können!
Es fühlte sich zu nahe an. Zu intim, wie Isara fand. Unangemeldet in Ralphs Privatsphäre getrampelt waren sie, das war nicht anständig. Sie hätte vielleicht doch nicht herkommen sollen. Peinliche Situation, Isara griff schüchtern Phils Hand. „Was ist?“ flüsterte er „Willst du gehen?“ sie gab ihm ein Küsschen auf die Wange und liess die Hand wieder los „Nein, nein. Danke dir. Bin so froh, wieder bei dir zu sein.“ flüsterte sie zurück.
„Ich hatte so schnell keinen Besuch mehr erwartet. Tut mir Leid. Ist etwas passiert?“ fragte Ralph. Phil schüttelte den Kopf „Nein, nein. Ralph, darf ich dir Isara Peters vorstellen? Sie gehört zum Team und hat den Wakaner hierher begleitet. Sie wollte dich persönlich sprechen. Und das ist Ralph Auersson, ich hab dir auf dem Weg hierher ja alles erzählt.“ Isara nickte, lächelte, kam hinter Phil hervor auf Ralph zu, streckte ihm die Hand hin. Ralph wich überraschend hastig zurück, Janus senkte bereits die Arme und spannte sich an.
Ralph hielt beide Hände abwehrend vor seinen Oberkörper „Bitte, ich muss mich nochmals entschuldigen. Kein Kontakt, nicht zu nahe, sonst wird Janus eifersüchtig.“ er lächelte Janus an, dessen Gesicht alles andere als amüsiert über diesen ironischen Spruch war. Entspannte sich aber wieder.
Rote, heisse Wangen dekorierten darauf Isaras Gesicht. Das hatte sie nicht gewollt, peinlich. Sie hatte Ralph erneut in Verlegenheit gebracht.
„Ich lass euch dann alleine“ erklärte Phil, lächelte Isara an, flüsterte „Bist du sicher?“ sie erwiderte ein Lächeln, nickte, flüsterte zurück „Ja, ja. Danke, bis nachher.“ und etwas überrascht liess Janus den jungen Forscher im verschmutzten Kittel zum Zimmer hinausgehen.
„Sie standen neben