Unerfreuliche Geheimnisse. Ute Dombrowski

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Unerfreuliche Geheimnisse - Ute Dombrowski Nelly

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Karte aus ihrem Ausschnitt und schüttelte den Kopf. Was bildete sich dieser Typ ein? In der Küche wartete Benjamin bei einer Tasse Kaffee.

      „Was war das denn?“

      „Das war der Sohn von unserem Direx, der, der mich angerempelt hat.“

      „Ach, daher weht der Wind. Aber du darfst trotzdem nicht so unhöflich sein. Es ist schließlich Kundschaft.“

      „Keine Sorge, ich habe mich entschuldigt. Ich hoffe, der Typ taucht hier nicht mehr auf.“

      Verwirrt zog sie sich ins Zimmer zurück, wo Wuschel auf ihren Schoß sprang, während sie im Schaukelstuhl sanft hin und her schaukelte. Es machte ihr zu schaffen, wenn Menschen so unsensibel waren. Erst das und dann macht er mich auch noch an, dachte Nelly. Wenn das Paolo mitbekommen hätte, dann hätte er den Kerl vom Hof gejagt.

      ♥

      Am nächsten Morgen hatte Nelly Simona im Bus davon erzählt. Die war froh, dass sie ein wenig abgelenkt wurde, denn Noah hatte sich immer noch nicht gemeldet.

      „Der spinnt wohl? Was will der von dir?“

      „Keine Ahnung, er war plötzlich da und wir haben uns angegiftet. Wie er dann dazu kam, mich einzuladen, weiß ich auch nicht. Ich habe schlecht geschlafen, weil ich es Paolo nicht erzählt habe. Was denkst du denn: Soll ich es ihm sagen?“

      Simona schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Zopf hin und her flog.

      „Bloß nicht! Das gibt nur Stress. Geh dem Affen doch einfach aus dem Weg, dann vergisst er dich.“

      Nelly nickte. Nun fragte sie ihre Freundin nach ihren Sorgen.

      „Ach, ich weiß nicht, was ich denken soll“, sagte Simona traurig. „Noah hat sich nicht gemeldet und geht auch nicht ans Telefon. Ich weiß nicht, woran ich mit ihm bin. War es nur ein One-Night-Stand für ihn?“

      „Liebes, ich weiß es nicht, aber es sieht fast so aus. Was willst du nun machen? Lauf ihm bloß nicht hinterher!“

      „Nein, obwohl es sehr schwer ist. Ich liebe ihn doch total. Aber irgendwie ist das mit Noah wie Achterbahn fahren. Ob er noch einmal auftaucht?“

      Nelly drückte Simonas Hand und nickte zuversicht­lich. Dann waren sie an der Schule angekommen und traten an die Tür. Als Nelly hinaussprang, landete sie direkt in den Armen von Marius. Er hatte anscheinend auf sie gewartet.

      „Hallo, schöne Frau, immer noch schlechte Laune?“

      „Was willst du denn?“, fragte Nelly störrisch. „Hau ab und lass mich in Ruhe. Ich habe dir gestern schon gesagt, ich habe einen Freund.“

      „Meine Freundin ist treu und lässt sich auf keinen Fall auf so einen wie dich ein!“, mischte sich Simona ein.

      Marius grinste sie arrogant an. Er hatte die Augenbrauen hochgezogen.

      „Wer bist du denn? Deine kleine Freundin kann glaube ich schon für sich selbst sprechen. Wie wäre es, wenn du mal mit den anderen Kindern spielen gehst und ich unterhalte mich noch ein bisschen mit Nelly.“

      „Pfff!“, machte Simona und baute sich nun erst recht vor ihm auf. „Wer bist du denn, dass du hier etwas zu sagen hast? Denk nicht, du bist der Tollste, nur weil du der Sohn vom Direx bist. Komm, Nelly!“

      Nelly hatte geschwiegen und folgte Simona nun ins Gebäude. Dort atmete sie auf, aber das Thema Marius schien ein Problem zu werden. Vielleicht hatte Simona recht und sie musste ihm aus dem Weg gehen. Für den Rest des Tages wich sie ihrer Freundin nicht von der Seite. In den Pausen hielten sie sich in der Toilette auf.

      Becky und Ina kamen herein, als die beiden Mädchen auf dem Fensterbrett saßen und Englisch lernten.

      „Nanu? Was macht ihr denn hier?“, fragte Ina. „Es muss ja toll sein auf dem Klo. Oder versteckt ihr euch vor irgendwem?“

      Simona nickte.

      „Der Sohn vom Direx, dein Nachbar, liebe Becky, ist hinter Nelly her.“

      „Da kann doch Becky nicht dafür. Du hast doch nichts mit dem zu tun, oder, Becky?“

      Die schüttelte nur den Kopf.

      Ina sagte mit einem mitleidigen Seitenblick: „Der interessiert sich eh nicht für dich. Aber sag an, Nelly, was will der denn? Hast du ihm nicht gesagt, dass du vergeben bist?“

      „Doch, das habe ich. Er war gestern auf dem Weingut und hat für seinen Vater eine Bestellung abgeholt. Erst hat er mich angezickt, dann eingeladen. Und ich habe ihm sehr deutlich gesagt, dass ich einen Freund habe und nicht interessiert bin. Heute Morgen hat er mich dann am Bus abgefangen.“

      „Wie krass“, meldete sich nun Becky. „Er hatte schon lange keine Freundin mehr.“

      Die anderen drei Mädchen schauten die sonst so schweigsame Freundin mit offenen Mündern an.

      „Was weißt du denn über den Kerl? Ich denke, du kennst ihn nicht näher?“, fragte Ina.

      „Er … er … ich habe … ich“, stotterte Becky, „ich habe ihm manchmal bei den Hausaufgaben geholfen. Der Direx hatte mich drum gebeten. Da hat er mir erzählt, dass es eine besondere Frau sein muss, wenn er sich mal verlieben sollte.“

      „Ah ja, und Nelly ist diese besondere Frau?“

      „Es sieht so aus. Aber Nelly ist ja vergeben.“

      Nelly hatte entsetzt zugehört. Hatte sich Marius Kopplings tatsächlich in sie verliebt? Lieber nicht, dann würde er sie weiter bedrängen. Sie schaute zwischen den Mädchen hin und her und zuckte mit den Schultern.

      „Ich bin diese Frau ganz sicher nicht. Und jetzt los, wir haben Englisch.“

      Nach der Schule wartete Paolo auf Nelly. Als sie zu ihm ins Auto steigen wollte, trat Marius urplötzlich zu ihnen und klopfte auf das Dach des Wagens. Nelly erschrak und setzte sich schnell auf den Beifahrersitz. Paolo sah über das Dach hinweg zu Marius.

      „Eine süße Freundin hast du da!“

      Nelly war zusammengezuckt. War dieser Kerl von allen guten Geistern verlassen?

      „Paolo, komm, steig ein!“, rief sie und schloss die Beifahrertür.

      Paolo nickte, aber vorher sagte er: „Nelly ist das süßeste Mädchen, das es gibt. Und weißt du, was das Beste ist? Sie ist meine Freundin, hast du gehört? Sie wird auch meine Freundin bleiben. Verlass dich darauf.“

      „Es ist alles gut, Kumpel. Keine Panik, ich wollte sie dir nicht wegnehmen.“

      Paolo stieg ein, schloss die Tür und fuhr los. Er schwieg und Nelly sah von der Seite, dass es in ihm brodelte.

      „Schatz? Ist alles in Ordnung?“, fragte sie vorsichtig und versuchte ein Lächeln.

      Paolo biss sich auf die Unterlippe und nickte.

      „Ja“, knurrte er. „Es ist

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