Das Vermächtnis aus der Vergangenheit. Sabine von der Wellen

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Das Vermächtnis aus der Vergangenheit - Sabine von der Wellen Das Vermächtnis aus der Vergangenheit

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in seinen Nacken und erwiderte den Kuss gierig, meinen Hals völlig außer Acht lassend.

      Tim drängt mich auf das Bett und ich lasse mich auf den Rücken fallen. Im nächsten Moment ist er über mir. Kurz hält er inne und stöhnt auf, sich mit beiden Händen abstützend. Doch seine glühenden Augen durchdringen mich und sein Unterleib presst sich auf meinen. Ich spüre seine harte Erektion, die sich an mich drängt, während er sich vorsichtig auf meinen Oberkörper gleiten lässt.

      An meinem Hals spüre ich immer wieder den stechenden Schmerz meiner Wunde. Aber als wäre es etwas aus einer anderen Welt, ignoriere ich das und ziehe Tim ganz auf mich. Wir sind wie im Fieberwahn und unsere Gedanken scheinen völlig auszusetzen. Es ist nur noch fühlen und erleichtertes Wissen, dass uns immer noch eine tiefe Zuneigung verbindet.

      Er keucht auf und schiebt sich zwischen meine Beine. Seine Zunge drängt sich erneut für einen gierigen Kuss zwischen meine Lippen und verschmilzt mit meiner in einem sinnlichen, allesverzehrenden Tanz.

      Ich lasse meine Hände durch seine Haare gleiten und dränge ihm meinen Körper entgegen. Ich will ihn spüren, seinen Körper auf meinem fühlen und nie wieder aufhören ihn zu küssen …

      Völlig verwirrt und überrascht von den Gefühlen, die er mir entlockt und die noch stärker sind, als an der Waldhütte, versuche ich einen klaren Gedanken zu fassen. Aber in meinem Kopf wird alles zu einem dichten Nebel, den nur noch die unglaublichen Empfindungen durchdringen können. Dieses Gefühlschaos ist unglaublich und nimmt mich völlig gefangen.

      Tim versucht das Handtuch, das mich umschlingt, wegzuzerren. Er keucht ungehalten über mir und ich spüre seine Erektion zwischen meinen Beinen, gleich von nicht mehr viel Stoff abgehalten. Erneut umfangen seine Lippen meine in einem feuchten, heißen Kuss und ich ziehe die Knie an, die nicht mehr von dem Handtuch gefangen gehalten werden und dränge Tim damit ganz zwischen meine Beine. Ich spüre, wie er sich über mir windet und mit einer Hand seine Hose herunterzuzerren beginnt, ohne meine Lippen freizugeben.

      „Verdammt, ich habe mich im Zimmer geirrt. Entschuldigung!“, höre ich einen überraschten Ausruf von der Tür her, die kurz darauf laut ins Schloss kracht.

      Tim scheint das überhaupt nicht wahrgenommen zu haben. Aber in mir schrillen die Alarmglocken.

      „Christiane?“

      Mit einem Mal schaltet sich auch mein Gehirn wieder ein und ich sehe vor meinem geistigen Auge das Bild, das Tim und ich bieten müssen. Verdammt!

      Ich schiebe Tim von mir weg, der noch mit seiner Pyjamahose kämpft und dessen Lippen, nur meinen Verband am Hals aussparend, nun nach unten wandern.

      „Tim … Tim warte. Wir sind nicht allein.“

      Er erstarrt und sieht sich um. Seine glühenden, schwarzen Augen sehen mich an und ich sehe den Hunger darin. „Doch, sind wir“, keucht er und will mich wieder küssen.

      Ich dränge meinen Arm zwischen uns. „Nein! Christiane war eben an der Tür. Verdammt, verdammt, verdammt!“, zische ich aufgebracht und greife nach seinen Oberarmen, um ihn ganz von mir runterzuschieben. Seine Brust will ich nicht berühren, um ihm nicht unnötig wehzutun. „Die kommt gleich bestimmt zurück!“, rufe ich panisch.

      Tim lässt sich zur Seite auf das Bett fallen und streicht sich übers Gesicht, als müsse er erst einen Schleier wegschieben. Seine Augen glühen und seine Wangen sind gerötet. Er zieht seine Pyjamahose wieder etwas höher und wirkt einen Moment verlegen. Dann lässt er seine Hand über seinen Verband gleiten, als müsse er sehen, ob noch alles sitzt und verzieht schmerzhaft das Gesicht.

      Ich setze mich schnell auf … etwas zu schnell. Aber das leichte Schwindelgefühl ignoriere ich und schlinge das Handtuch wieder fest um meinen Körper.

      „Ich brauche was zum Anziehen“, rufe ich und wanke zum Schrank. Meine Beine fühlen sich steif an und in meinem Körper vibriert immer noch dieses unglaubliche Gefühl. Alles in mir will sich wieder in Tims Arme stürzen. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um meinen Kopf zur vernünftigen Gedankenübertragung an die richtigen Körperzonen zu animieren.

      Ich reiße die Schranktür auf. Eigentlich kann ich nicht erwarten, dass dort drinnen etwas zu finden ist. Aber es liegen tatsächlich einige Kleidungsstücke in einem Regalfach und ein mir fremder gelber Pyjama mit blauen Veilchen. Ich ziehe ihn aus dem Schrank und laufe zum Badezimmer, ohne mich nach Tim umzusehen. Mein Herz schlägt bis zum Hals und mein Körper befolgt meine Befehle nur widerwillig. Er will nur zurück in Tims Arme.

      Als die Badezimmertür hinter mir ins Schloss fällt, höre ich die Zimmertür aufspringen und eine Krankenschwester sagen: „Das ist aber das Zimmer von Carolin Maddisheim. Oh, sie ist gar nicht da … und sie hat Besuch. Oder wer sind Sie? Ah, Herr Bendikowski! Was machen Sie hier? Sie sind im falschen Zimmer“, höre ich sie sagen. Scheinbar weiß sie, dass Tim ein Patient ist und glaubt wohl, dass er sich im Zimmer geirrt hat.

      „Carolin ist gerade im Badezimmer. Sie kommt gleich. Ich bin ihr Freund und wollte nach ihr sehen“, höre ich Tim mit belegter Stimme sagen.

      „Ihr Freund?“, höre ich zwei Stimmen gleichzeitig fragen, während ich in Windeseile die letzten Knöpfe des Pyjamas schließe und eilig die Badezimmertür aufreiße, um Schlimmeres zu verhindern.

      Die Krankenschwester vom vergangenen Abend, die Marcel nach draußen begleitet hatte, sieht mich groß an … und hinter ihr Christiane.

      „Hallo, Christiane!“, rufe ich freudig und übersehe die Krankenschwester, als wäre sie gar nicht da. Ich weiß, wie unfreundlich das ist. Aber ich kann ihr nicht in die Augen sehen, weil ich nicht weiß, was ich wegen Tims Ausspruch, mein Freund zu sein, sagen soll? Außerdem hat er recht. In diesem Augenblick gibt es nur ein männliches Wesen in meinem Leben, und das ist er.

      Ein schneller Blick auf ihn lässt mein Herz sofort wieder höherschlagen. Er sitzt auf dem Besucherstuhl, auf dem die letzten Tage Marcel gesessen hatte, und sieht mich nur an.

      Am liebsten würde ich zu ihm gehen und mich auf seinen Schoß kuscheln, um ihm wieder ganz nah zu sein. Oder noch besser, ich wünsche mir, dass die beiden an meiner Tür stehenden Personen sich in Luft auflösen und wir wieder allein sind.

      Ich schäme mich für meine Gefühle und meine Gedanken und ziehe meine Freundin Christiane an der Krankenschwester vorbei ins Zimmer. „Schön, dass du mich besuchen kommst.“

      Ich freue mich wirklich, sie zu sehen.

      Die Schwester geht und schließt leise die Tür hinter sich. Ich registriere das und hätte gerne gewusst, was in ihrem Kopf vor sich geht. Gut, dass sie mich nicht mit Tim gesehen hat, wie Christiane vorher.

      Die hält mich mit beiden Händen an den Oberarmen fest und sieht mich von oben bis unten an. „Oh, Mann! Ich fasse nicht, was alles passiert ist“, stammelt sie betroffen. „Als die Polizei bei mir auftauchte, dachte ich erst, ihr hättet einen Unfall gehabt. Doch ich wurde richtig verhört und sie fragten mich über Julian und sein Labor aus. Ich musste ihnen alles erzählen, was ich wusste und als ich ihnen sagte, dass du und Julian verreisen wolltet, da sagten sie mir, dass das nicht stimmt und sie dich suchen würden. Dieser Typ aus dem Golf war auch bei ihnen. Ich musste ihnen sagen, wo das Labor von Julian ist und sie schossen los. Echt, ich war völlig verängstigt. Und dann kamen sie und sagten mir, dass sie dich und einen Jungen ins Krankenhaus gebracht hätten und nahmen mich mit, um die Adresse von deinen Eltern herauszufinden. Ihre Nummer auf deinem Handy funktionierte aber nicht, als wir sie damit erreichen wollten.“ Christiane klingt außer sich und stammelt:

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