Blood-Lady. Mandy Hopka

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Blood-Lady - Mandy Hopka Blood-Lady

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akzeptieren. Ich weiß sehr gut über das Ministerium bescheid, besser als ihr zwei. Ich lebe nämlich schon ein wenig länger als ihr. Ich habe die Veränderungen über Jahre hinweg beobachtet. Nicht nur die Vampire haben ihre Revolutionsgeschichte. Nicht nur wir haben uns verändert, ihr habt auch vieles gelernt. Ihr habt angefangen nicht mehr nur zu hassen. Ihr habt begonnen, euer Leben zu schätzen und es nicht einfach nur wegschmeißen zu wollen. Euch nicht mehr als irgendwelche Auserwählten gefühlt. Frau Evers hat den entscheidenden Schritt gewagt und damit eine Revolution in der Geschichte losgelöst, die größere Auswirkungen hatte, als sie vermutlich gedacht hatte. Wenn ihr den Mischlingen nur ein wenig mehr Freiraum gegeben hättet, wenn ihr ihnen nur ein einziges Mal zugehört, ihnen vertraut hättet, dann wären wir heute nicht in dieser Situation. Die Mischlinge da draußen haben diesen Krieg nicht umsonst begonnen. Sie hassen euch Menschen nicht. Sie wollen einfach nur leben, so wie ihr. Es ist die schuld von euch Fightern, das sie sich gegen euch stellen und diesen Krieg führen oder zumindest befürworten. Sie waren dabei sich zu bessern. Sie hätten alle auf euch gehört, sich dem Frieden unterworfen. Aber durch diese vielen Regeln, wo ständig neue hinzukamen, habt ihr alles erneut ins Negative gekehrt. Wolltet sie in einem winzigen Käfig leben lassen, mit der Aussicht auf Freiheit, die sie wohl niemals haben würden. Sie durften lieben, durften Kinder haben, aber all das nur unter ständiger Beobachtung, Kontrollen, Verhören. Beim kleinsten Fehltritt wurden sie in euer Gefängnis gebracht und zu Tode gefoltert. Frag Amy, sie weiß jetzt, wie es sich anfühlt, wie Abschaum behandelt zu werden. Nur deshalb haben immer wieder welche rebelliert und noch immer die Menschen gehasst und sie angegriffen - mal abgesehen von den Kindern, die naiv und unerfahren ihren Trieben nachgingen. Genau diese hätte man von älteren Vampiren schulen müssen, anstatt sie zu bestrafen und wegzusperren. Man hätte ihnen früh genug mitteilen müssen, was sie sind. Ihr habt keine Ahnung über unsere Gefühle, Triebe und Gedanken.“

      „Ach halt doch die Schnauze“, rief Marvin aber Damian hielt nicht inne. Er war wirklich ein überragender Redner. Er hatte eine Überzeugungskraft, die selbst meine Mutter übertraf.

      „Die Mischlinge sind schon lange fähig, mit der Menschheit zu leben. Aber ihr habt ihnen jegliche Chance genommen, sich zu beweisen. Es ist weder Amy‘ noch meine Schuld das die Lage - in der wir uns befinden, so eskaliert ist. Also solltest du den Mund halten, wenn du von etwas keine Ahnung hast! Denkst du im Ernst, diese Bücher die du studierst würden dir helfen, etwas über uns zu erfahren? Anstatt eure Nase in längst vergangene Geschichten zu stecken, sollten ihr anfangen die zukünftigen Vampire zu studieren. Ihr solltet endlich aufwachen und aus der Vergangenheit, euren Fehlern lernen. Kämpfe und Kriege haben der Menschheit bisher nur geschadet. Anstatt zu reden und zu verhandeln, will niemand sich mit Einschränkungen zufriedengeben und genau deshalb, wird es nie Frieden auf dieser Welt geben. Die Menschheit ist der Grund für dieses Blutvergießen, nicht wir Vampire. Zumindest tragen wir nicht die alleinige Schuld daran.“ Ich wusste, was Marvin gerade dachte. Ich kannte ihn so lange, dass ich allein aus seinem Gesicht erkennen konnte, dass er Damian recht gab, aber es nicht zugeben wollte. In dieser Hinsicht waren wir beide gleich. Nur zu gut kannte ich diese Momente, wo ich Damian recht geben musste aber es mir einfach nicht eingestehen wollte. Ich hoffte, dass Damian es geschafft hatte, Marvin wieder zur Vernunft zu bringen. Diesen Hass in ihm, kannte ich so nicht. Das war nicht mehr er, nicht mehr der Marvin, der mir so viel bedeutete. Damian schien sichtlich erfreut über seine Sprachlosigkeit. „Und jetzt hör auf hier große Töne zu spucken. Das was ich mit Amy mache oder nicht ist ihr freie Entscheidung. Das einzige was sie verstanden hat, ist das man mit Hass allein, keinen Frieden finden wird. Weder körperlich noch seelisch. Er wird euch nicht zum Sieg verhelfen. Um John zu besiegen, müsst ihr schon eine andere Waffe finden.“

      Eine Waffe, die ich längst besaß - wie es mir gerade wieder einfiel. „Du bist wirklich erbärmlich“, begann Damian erneut, nachdem seine Finger von Marvin‘ Hals verschwunden waren. Marvin‘ Gesichtsausdruck verdunkelte sich, nachdem er wohl für ein paar Sekunden positiven Respekt vor Damian gehabt hatte. „Ich mein, dass nennst du Freundschaft oder gar Liebe? Du gönnst ihr nicht einmal, dass sie jetzt glücklich ist. Du kannst sie nicht mehr akzeptieren, nur weil sie nicht den Weg gewählt hat, denn du für richtig hältst. Du bist auch nicht viel besser als ich, weißt du das? Ich würde auch niemals akzeptieren können, dass jemand anderes sie glücklicher macht, als ich es könnte. Wir sind beide in der Hinsicht Egoisten. Aber du willst etwas, was ich niemals von ihr verlangen würde. Du willst, dass sie genauso ist wie du es gerne hättest. Hingegen will ich nur, dass sie das ist, was sie ist. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Darf ich dir einen Rat geben? Manche Dinge lassen sich nicht mehr ändern und es ist besser, es zu akzeptieren, als sich daran hochzuschaukeln, denn dann wirst du die verlieren, die dir wichtiger sind, als man selbst.“ Unverfroren schritt er zu mir hinüber und hob seine Boxershorts vom Boden auf. Endlich zog er sich etwas an, diese Situation war schon merkwürdig genug. „Glaub mir“, fuhr er fort und setzte sich zu mir aufs Bett zurück. Scheinbar hatte er Marvin noch immer nicht genug eines besseren belehrt. „Amy würde für dich alles aufgeben. Sie würde ohne zuzögen dich retten ganz gleich, was es ihr abverlangen würde. Das einzige aber, was sie niemals für dich tun würde, ist mich zu verlassen. Und weißt du auch wieso? Weil sie mich liebt! Mich allein und weil du ebenfalls Gefühle für sie hast, dachte ich wirklich, du würdest genau das verstehen und es akzeptieren können. Du bist hier das Arschloch, den Amy nicht verdient. Der sie mehr verletzt, als ich es wohl jemals könnte.“ Hallo ich war auch noch da? Es kam mir vor, als wäre ich unsichtbar, während Damian Marvin immer kleiner redete. „Ich kann dich akzeptieren weil ich Amy liebe und weiß, wie wichtig du ihr bist, aber was ist mit dir? Ich wäre bereit Frieden zu schließen, wenn du bereit dafür bist, sie loszulassen.“ Eine ganze Weile lang starrte Marvin uns beide an. Erst sah er zu mir, dann zu ihm. „Ich werde darüber nachdenken Báthory.“ Glücklicherweise wirkte er nun nicht mehr ganz so aufgebracht als zu Beginn seines Auftrittes und daher war seine Stimme auch bei weitem versöhnlicher. Als er sich zum gehen wand, wollte ich ihn noch aufhalten aber ich besann mich eines besseren. Ich sollte ihn wohl wirklich fürs erste in Ruhe lassen und ihm Zeit geben. Stattdessen musste ich erst einmal mit Nicki über die Sache mit dem Brief reden und vor allem ihr alles erklären. Damian hatte recht, er würde schon zu mir kommen, wenn er bereit dafür war, mich und ihn zu akzeptieren.

      Als Marvin verschwunden war, ließ Damian sich nach hinten fallen und blickte an die Decke. Ein paar seiner viel zu langen Harre hingen ihm noch immer im Gesicht und ich streifte sie zur Seite. Noch immer glänzte das Kreuz an seinem Ohr, welches für mich noch immer ein Mysterium war – wie so vieles an ihm. Seine Augen richteten sich auf mich, nachdem ich meine Hand auf seine Wange legte. „Ich dachte du kannst ihn nicht leiden? Wieso bist du nicht einfach froh darüber, dass er gerade angefangen hatte mich zu hassen. Jetzt wird er über deine Worte nachdenken und später bestimmt wieder mit mir reden. So wirst du ihn nie loswerden“, bemerkte ich und hob meine Augenbrauen. „Ich kann ihn nicht leiden, dass stimmt zwar aber er hat dich verletzt und das wird er auch weiterhin, wenn er es nicht einsieht und anfängt es zu akzeptieren. Aus Hass wächst nur weiterer Hass, der dich irgendwann alles zerstören und vernichten lässt.“

      „Wieso habe ich das Gefühl, dass du von John sprichst?“

      „Was sollte das bitte schön mit John zu tun haben?“, leugnete er und richtet sich wieder auf. „Der Kerl interessiert mich kein bisschen und dich auch nicht. Jedenfalls nicht als meine Lady.“ Nur leider wirkte er für mich kein bisschen so, als wäre John ihm egal. Seine Mutter hatte wohl tatsächlich recht. Ich musste verhindern, dass Damian auf John traf und die beiden gegeneinander kämpften. Ich musste es schaffen ihn friedlich hierher zu bekommen.

      In der Hoffnung, dass dieser mysteriöse Brief tatsächlich diese Macht besaß, glitt ich vom Bett herunter. Ich durfte keine Zeit mehr verlieren. „Wo willst du hin? Es ist noch nicht einmal neun! Vor dem Frühstück lass ich dich hier nicht weg“, bestimmte Damian und wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann gab es auch kein Pardon.

      Nachdem ich daher mit ihm frühstücken musste, gab er mir sogar tatsächlich mein Handy zurück. Endlich! Dafür hätte ich ihn eigentlich noch länger schmollen lassen

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