Geheimnisse. Heidi Oehlmann

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Geheimnisse - Heidi Oehlmann страница 7

Geheimnisse - Heidi Oehlmann Blind Dates & andere Katastrophen

Скачать книгу

      »Nein!«, schreit Suse neben mir auf.

      Ich zucke vor Schreck zusammen und ahne, was nun passiert. Sie hat Tom erkannt.

      Dennoch frage ich gekonnt scheinheilig: »Was ist denn los?«

      »Das glaube ich nicht!«

      »Was denn?«, versuche ich erneut unwissend zu klingen.

      »Der Typ da vorn rechts ist der Mann einer Kundin.«

       Der Mann einer Kundin? Das ist Tom, der Freund von Lisa!

      Das sage ich natürlich nicht laut. Ich bin mir nicht sicher, was Susanne weiß. Entweder kann sie Tom nicht Lisa zuordnen und erinnert sich nur daran, ihn einmal im Laden gesehen zu haben oder er hat noch eine Frau.

       Nein, das kann nicht sein! Wenn Tom noch eine andere haben würde, dann hätte Susanne bei seinem ersten Besuch in der Boutique etwas gesagt, aber das tat sie nicht.

      »Echt?«, sage ich.

      »Ja, ich bin mir ganz sicher, er war schon einmal bei uns im Laden!«

      »Mit oder ohne Frau?«, frage ich vorsichtig.

      »Keine Ahnung, ich glaube mit einer Frau. So genau kann ich mich nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur, ich habe ihn schon einmal bei uns in der Boutique gesehen.«

      »Aha.«

      »Kennst du ihn etwa auch? Du guckst so komisch!«

       Mist! Was soll ich jetzt antworten? Soll ich Suse die Wahrheit sagen oder sie einfach belügen?

      Mein Körper fängt fürchterlich an, zu zittern. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Um dieser Situation zu entgehen und Susannes Blick loszuwerden, sage ich schnell: »Keine Ahnung. Bei dem Licht kann ich den Typen so schlecht erkennen!«

      »Das Scheinwerferlicht ist doch hell genug. Hast du Probleme mit deinen Augen?«

       Nee, ich habe keine Sehschwäche, aber ich kann dir schlecht sagen, wer der Typ ist.

      »Ähm, es kann schon sein, dass ich Probleme mit meinen Augen habe«, flunkere ich.

      »Na ja, möglicherweise erkennst du ihn nachher, wenn das Licht wieder an ist.«

      »Vielleicht.«

      »Och menno, nachdem ich nun einen der Typen kenne, kann ich mich nicht mehr so richtig auf die Show konzentrieren. Wie ist es bei dir?«

      »Ganz ehrlich! So toll finde ich die Nummer, die die Jungs da vorne abziehen von Anfang an nicht.«

      »Warum denn nicht!«

      »Ich hatte mir das alles anders vorgestellt.«

      »Wie denn?«

      »Zum Beispiel hätte ich nicht gedacht, dass wir hier in Reihen sitzen müssen. Mir wäre es lieber gewesen, an einem kleinen Tisch zu sitzen.«

      »Aha. Das stört mich weniger.«

      »Tja, Geschmäcker sind halt verschieden.«

      »Stimmt! Ach, guck mal! Jetzt holen die ein paar Frauen nach vorne. Vielleicht wird das doch noch ein bisschen spaßig.«

      »Dann melde dich doch!«

      »Nee, um Himmels willen. Das geht mir etwas zu weit!«

      »Das musst du ja auch nicht. Es war nur eine Idee!«

      »Mmh.«

       Puh, ich hoffe, Suse spricht mich nicht noch einmal darauf an, ob ich den dritten Typen kenne. Am liebsten würde ich die Bar verlassen, um dem Thema komplett aus dem Weg zu gehen. Aber wie sollte ich den vorzeitigen Abgang meiner neuen Freundin erklären?

      Angespannt warte ich, dass die Stripper endlich fertig werden und wir gehen können. Meine Angst wird immer größer. Jedes Mal, wenn Suse sich bewegt, denke ich, sie spricht mich erneut auf Tom an. Ich muss mich wirklich zusammenreißen, um mir nichts anmerken zu lassen und das Ganze durchzustehen.

      4. Kapitel - Marta

      Ich steige aus der Dusche und trockne mich ab. In Gedanken bin ich noch in der Bar. Der Schock mit Tom sitzt mir noch in den Knochen. Seit der Ankunft in meiner Wohnung kann ich an nichts anderes denken, als an diesen Abend. Ich hatte mehr Glück als Verstand. Nachdem das Licht anging, waren die Jungs von der Bühne verschwunden, sodass Susanne mich nicht erneut darauf ansprechen konnte, ob ich Tom kenne. Aber ich merkte auf der Heimfahrt, wie arg sie dieses Thema noch beschäftigte. Suse war so ruhig und nachdenklich. Das machte mir ein wenig Sorgen. Ich rechnete jede Sekunde damit, sie könnte mich erneut auf Tom ansprechen. Glücklicherweise passierte es nicht. Dennoch war ich heilfroh, als das Taxi vor ihrer Wohnung hielt und sie ausstieg.

      Bevor sie die Autotür zuschlug, gab es noch einen kurzen heiklen Moment, als sie mich fragte, ob ich noch mit zu ihr komme. In meiner Verzweiflung antwortete ich, ich wäre viel zu müde und würde lieber nach Hause fahren. Ich quälte mich sogar zu einem Gähnen. Das unterstrich meine Aussage und Susanne fragte nicht weiter nach. Stattdessen verabschiedete sie sich freundlich von mir und meinte, wir würden in den nächsten Tagen miteinander telefonieren. Ich stimmte zu und war erleichtert, als sich das Taxi - ohne Susanne - wieder in Bewegung setzte.

      Gleich nach der Ankunft in meiner Wohnung eilte ich ins Bad und duschte ausgiebig. So, wie ich vorhin in der Bar vor Aufregung schwitzte, brauchte ich das einfach.

      Schnellen Schrittes gehe ich in mein Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Doch ich schaffe es nicht, mich komplett anzukleiden. Mein Handy klingelt und sorgt dafür, dass ich halb bekleidet rangehe.

      »Hallo!«, rufe ich in den Hörer.

      »Hi Marta, hier ist Susanne!«

      »Hi Suse, was gibt es denn? Hast du was vergessen?«

      »Nein, aber mir ist etwas eingefallen!«

       Oh Schreck. Das kann nichts Gutes bedeuten!

      »Was denn?«, frage ich und versuche dabei wieder unwissend zu klingen.

      »Ich weiß jetzt, woher ich den Typen kenne. Das ist der Freund von … Ach, wie heißt sie denn noch? Von einer eurer Freundinnen, die auch zu unserer Geschäftseröffnung gewesen ist. Mir fällt ihr Name partout nicht ein.«

      »Hä? Der Freund von wem?«

      »Na von dieser … Die Frau, die sich vor allen Gästen bei euch entschuldigt hat. Sie hatte den Mann dabei, der sich heute auf der Bühne ausgezogen hat … Lisa! Genau, Lisa heißt sie!«

      »Echt? Bist du dir sicher? Das war Lisas Freund?«

      »Ja, natürlich! Du musst ihn doch auch erkannt haben!«

      »Hmm, ich habe keine Ahnung. Wie gesagt, ich habe ihn nicht so genau gesehen.

Скачать книгу