Mao und das Vermächtnis von Atlantis. Mario Klotz
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Verärgert befürchtete er, sich verirrt zu haben. Immer wieder hoffte er, hinter dem nächsten Häuserblock den Platz, auf dem sich der Teufelsbrunnen befand, zu erkennen. Doch er erlebte eine Enttäuschung nach der anderen.
Lan versuchte sich ständig einzureden, dass er wusste, wo er sich befand. Nach einer Weile musste er sich jedoch endgültig eingestehen, dass er total die Orientierung verloren hatte.
Wut und Zorn begannen in ihm zu brodeln, als er dachte: ‚In diesem Moment schlägt der Einbrecher zu und ich bekomme ihn wieder nicht zu fassen!‘
Oder wird es ihm doch noch gelingen?
Stu durchforstete währenddessen fieberhaft seine Unterlagen und fand ein weiteres Symbol. Mit zitternden Fingern krakelte er es zu den anderen Notizen.
Auch das nächste Zeichen hatte er rasch entdeckt und fügte es ebenfalls hinzu: „Mehl und Hornstaub“
Da er noch nicht wusste, um welchen Beruf es sich handelte, suchte er weiter und hatte Glück. Er fand in einem Pergament zwei weitere Symbole und deren Bedeutung. Grob übersetzt lauteten sie: „Salz und Meisel“
„Wie soll denn das zusammenpassen?“, wunderte er sich: „Bei Mehl und Salz würde ich Bäcker raten, doch Hornstaub und Meisel passen da nicht dazu!“
Deshalb begann er nach der Bedeutung des letzten Symbols zu suchen. Seine Hände schwitzten vor Aufregung und seinen Herzschlag hörte er laut pulsierend in seinen Ohren, während seine Augen von Zeile zu Zeile flogen. Er spürte wie die wertvolle Zeit verstrich.
Seine Gedanken glitten währenddessen ab und er fragte sich, ob Lan bereits erfolgreich war? Doch ohne genauere Informationen würde es ihm schwerfallen, das richtige Haus zu finden. Wenn er den Beruf des Mannes kannte, würde er mit Sicherheit schneller das Ziel finden.
Der Archäologe konzentrierte sich so sehr auf seine Gedanken, dass er beinahe nicht bemerkte, dass er das letzte Symbol vor Augen hatte. Als er die Bedeutung der Worte las, wurde er nicht um vieles schlauer. Hatte er sich bei einem Symbol geirrt?
Nochmals murmelte er die Wörter leise vor sich hin: „Salz, Mehl, Hornstaub, Meisel und Zahnreihen“, und plötzlich wurde es ihm klar.
Heimliche Pläne
Lex wusste, dass ihn niemand entdecken durfte. So leise wie möglich tauchte er die Ruder immer wieder unter Wasser. Lautlos glitt das kleine Beiboot über die kleinen Wellen des Meeres. Sein Ziel war das mächtige Piratenschiff, das nur unweit vom Hafen ankerte. Es war eine sternenklare Nacht und der Mond schien auf die Wogen, somit konnte er es nicht verfehlen.
Er hatte sich heimlich hinter einer heruntergekommenen Spelunke mit jemandem getroffen. Dabei erfuhr er, dass seine Pläne wie am Schnürchen verliefen. Dennoch musste er seinen Eifer in Geduld üben. Es gab noch zu viele ungeklärte Begebenheiten, hinter deren Bedeutung er noch nicht gekommen war und das musste sich schnellsten ändern. Sein Grundsatz war, erst alles zu überblicken, bevor er sein Vorhaben umsetzte. Nichts durfte seine Pläne durchkreuzen. Wenn alles so kam, wie er plante, und das geschah meistens, dann würde er mächtiger werden, als er es sich erhofft hatte.
Sein bedeutendster Vorteil war, dass er wusste, dass auch andere etwas planten. Deshalb war er ihnen immer zwei bis drei Schritte voraus und ließ diese Pläne in seine einfließen.
Während der Fahrt erinnerte er sich nochmals an die Ereignisse, die sich kurz, bevor er an Bord des Piratenschiffes gelangt war, ereignet hatten.
Mit gemischten Gefühlen hatte ihn damals sein Weg in die Spelunke geführt. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich gezeigt, ob sein Vorhaben fruchten würde. Und es hat sich wieder einmal bestätigt, dass alles so lief, wie er es geplant hatte. Darauf war es Schlag auf Schlag gegangen - im wahrsten Sinne des Wortes. Eine wilde Schlägerei hatte in der Spelunke begonnen. Er erinnerte sich an den Jungen, der sich bei dem Handgemenge schwer verletzt hatte und hinter der Spelunke liegengeblieben war.
Dabei kamen ihm die Worte in Erinnerung, wie Cuk, der Käpt’n der Piraten, mit ihm vereinbart hatte, dass er ihn eines Tages an Bord des Schiffes willkommen heißen würde. Damals war er ein kleiner, frecher Junge, der sich einige Tage an Bord des Piratenschiffes versteckt hatte. Auch ihr Geheimnis und den mystischen Raum hatte er entdeckt. Offenbar gefiel Cuk sein Charakter und deshalb hatte er mit ihm folgenden Handel vereinbart: Er musste das Geheimnis für sich behalten und dafür durfte er eines Tages ein Teil der Crew werden!
Damals, als er die Spelunke aufgesucht hatte, war der Tag gekommen und der Käpt‘n der Piraten hatte nach all den Jahren tatsächlich Wort gehalten.
Gleich nach den ersten Tagen seines Aufenthaltes auf dem Piratenschiff, war ihm die eigenartige Stimmung unter der Crew aufgefallen. Diese stammte von der Wesensveränderung von Cuk. Angeblich wusste keiner, woher diese rührte. Doch er wusste es besser.
Die Crew an Bord traute sich jedoch nicht, den einst gefürchteten Piraten zu deklassieren oder sich zu erlauben, ihn abzusetzen und einen neuen Käpt`n zu wählen. Das Kommando hatte in der Zwischenzeit seine rechte Hand übernommen, doch alle wussten, dass seine Fähigkeiten als Anführer nicht ausreichen würden, um gegen die Feinde zu bestehen. Das Geschick und die Führungskraft von Cuk waren einfach unverzichtbar. Er hatte es immer wieder geschafft, die mächtigsten und gefährlichsten Gegner zu überlisten und letztendlich über sie zu triumphieren. Zudem waren seine Kenntnisse über die See und sein allgemeines Wissen zu wertvoll, um ihn zu verlieren.
Die Crew fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis Lin, ihr größter Erzfeind, der seine Spione in jeder Spelunke und den unvorstellbarsten Stellen platziert hatte, von dem Drama des Käpt’n Wind bekam. Er würde diesen Vorteil sofort ausnützen und einen tödlichen Angriff starten. Und davor hatten sie schreckliche Angst!
Zudem gab es noch viele andere Feinde des Käpt’n, die auf eine solche Gelegenheit gewartet hatten. Unter ihnen befanden sich die Herrscher der Völker, deren Schiffe sie immer wieder mal beraubt oder versenkt hatten. Aber auch die phönizischen Händler, die sie mehrmals um ihre Fracht erleichtert hatten, haben Rache geschworen. Zudem haben ihnen die Wikinger, denen sie zuletzt übel mitgespielt hatten, fürchterliche Vergeltung prophezeit.
Lex bemerkte, dass die Strömung das Beiboot etwas abtrieb und musste seine Richtung etwas ändern. Dabei tauchten vor seinem geistigen Auge die Bilder von seiner ersten Begegnung mit dem Buckligen auf, wie der seltsame Gefangene an Bord genannt wird. Dessen Verhalten war sehr merkwürdig und es hieß, er habe schon öfters mystische Anfälle gehabt, die einem bis in die Träume verfolgen.
Lex leckte sich über die Lippen, wie er es immer tat, wenn er in seinen Gedanken versunken war: ‚Um wen handelt es sich bei dem Gefangenen? Warum kennt niemand seinen Namen oder Herkunft? Weshalb verbreitet seine Anwesenheit solch angsteinflößende Stimmung? Und warum wird er schon so lange von Cuk gefangen gehalten?‘
Als er sich seinem Ziel näherte, bekam er wieder diesen seltsamen Geruch in die Nase, der auf und vor allem unter dem Piratenschiff sehr intensiv wahrnehmbar war. Doch woher kam dieser eigenartige Duft?
Lex kam wieder das seltsame Verhalten des Käpt’n in Erinnerung, als er eines Tages aus seiner Kajüte geschossen kam und wie wild nach jemand gesucht hatte. Der Käpt‘n wirkte panisch und nervös und Iso, seine rechte Hand, gelang es nur mit Müh und Not, ihn zurück zu bringen. Iso versuchte zu verhindern, dass die Crew alles mitbekam, doch es blieb nur beim Versuch.
Das